Wie denkt ihr online über Kommentare unter Artikeln?

vom 15.08.2015, 08:59 Uhr

Im Internet kann jeder seine Meinung schreiben und sie sogar veröffentlichen. Viele machen von der Möglichkeit Gebrauch und bloggen regelmäßig. Aber auch große Nachrichten- und Boulevardmedien nutzen das Internet, um regelmäßig Artikel zu veröffentlichen. Für die normalen User besteht häufig die Möglichkeit, diese Artikel zu kommentieren.

Es gibt auch zahlreiche User, die von der Kommentarfunktion Gebrauch machen. Allerdings kommen nicht immer qualifizierte und gute Kommentare dabei heraus. Häufig schreiben die User dann komische und herablassende Dinge. Sie beschweren sich über die Qualität des Blogs oder Artikels und bemängeln außerdem die schlechte Recherche. Manchmal feinden sich die Kommentarschreiber sogar gegenseitig an.

Ich finde das immer ziemlich lustig, wenn ich das lese. Es ist einfach überflüssig, so ein dummes Zeug zu schreiben. Ich selbst kommentiere die Artikel nicht, weil ich weiß, dass man die meisten Leute eh nicht davon überzeugen kann, dass sie ziemlich sinnfreie Kommentare schreiben. Wie denkt ihr über solche Kommentare und was tut ihr, wenn ihr sie lest?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde wenn Kritik sachlich und normal (auch konstruktive Kritik genannt) mitgeteilt wird, ist dass schon sehr gut. Vor allem auch für die Blogschreiber, denn die wollen ja wissen wie der Blog bei der breiten Masse ankommt und sind in der Regel immer sehr offen für Verbesserungsvorschläge. Dass ist übrigens das Gleiche wie bei YouTube Kommentaren.

Allerdings spielt auch hier der Ton wieder die Musik, denn wenn halt jemand so was schreibt wie: ,,Boah, du bist voll scheiße, dass kann meine 4-jährige Schwester besser." Dann denken sich die Blogschreiber halt auch, ja der kann mich mal. Also ich persönlich finde solche Hater Kommentare auch mehr als unnötig und sie müllen das Internet zu sehr zu. Das nimmt Speicherplatz weg. :wink:

» STARTKOPIEREN » Beiträge: 58 » Talkpoints: 16,16 »


Bei diversen Tageszeitungen finde ich die Kommentare manchmal amüsant. Leider schreiben unter Flüchtlingsthemen oder andere kritische Themen auch Menschen, die eindeutig eine nationalsozialistische Meinung vertreten, das finde ich schon etwas unschön. Dann kontere ich auch gerne mal und sorge dafür, dass eine Diskussion entfacht wird.

Manche Tageszeitungen wollen diese Diskussionen sogar und lassen sie dann stehen, so lange sie in einem adäquatem Tonfall geführt wird. Bei Artikeln über Apple kommentiere ich zum Beispiel gerne abwertend, natürlich mit einem breiten Smiley, aber ich finde es schon spannend, wie man sich dann gegenseitig zerfleischt, nur weil ich mal etwas humorvoller provoziert habe.

Ich finde die Kommentare auch gut, wenn sie sachlich und halbwegs lesbar vorgebracht wurden. Bei absolut Intelligenzresistenten ist eh Hopfen und Malz verloren, da mache ich mir auch nicht mal wirklich die Mühe die Kommentare richtig zu lesen, sondern überfliege sie nur kurz und verdrehe die Augen.

Aber ich finde die Kommentare unter Artikeln schon sinnvoll. Es werden Meinungen wiedergegeben, auch wenn sie nun nicht immer okay sind. Verschiedene Menschen treffen aufeinander und geben den Redakteuren ein gewisses Feedback, egal wie der Kommentar formuliert wurde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12597 » Talkpoints: 13,87 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich lese gerne bei Spiegel oder Focus die Online-Kommentare auf den Seiten. Ich finde die Kommentare teilweise inhaltsvoller und tiefgründiger als den ganzen Artikel an sich. Manche Journalisten paraphrasieren für mich persönlich zu sehr oder berichten nicht differenziert und objektiv genug. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leser in eine bestimmte Richtung gedrängt werden wollen und das meine ich nicht unbedingt politisch.

Ich denke da beispielsweise auch an den Flugzeugabsturz mit dem Todespiloten, der die Maschine zum Absturz gebracht hat. Dann wurden auch direkt Fotos veröffentlicht und der Name der Familie und ich hatte das Gefühl, dass hier eine richtige Hetzjagd gegen die Familie gestartet werden sollte, wobei die Familie nichts dafür kann, dass dieser Mann so gehandelt hat.

Auch wurde er wie so ein Terrorist dargestellt und jeder, der Depressionen mal hatte, weiß, dass man da nicht man selbst ist und quasi gefangen im eigenen Körper ist. Man kann manche Handlungsweisen selbst nicht nachvollziehen und fühlt sich einfach nur mies. Ich hätte mir da nicht gewünscht, dass er die ganze Zeit als "Opfer" dargestellt wird. Aber eine objektivere Sichtweise, in der auch alle Seiten beleuchtet und kritisch analysiert werden hätte ich persönlich mir schon gewünscht. So gab es nur mehr Hetze und Propaganda, was ich persönlich nicht richtig finde.

Ich finde die Online-Kommentare unter den Artikeln wie gesagt manchmal viel interessanter und auch differenzierter als den Artikel selbst. Teilweise lese ich die Artikel gar nicht erst, sondern nur die Kommentare. Es stimmt schon, dass manche Kommentare sehr oberflächlich oder feindselig verfasst worden sind, aber das gehört ja irgendwo auch zur freien Meinungsäußerung dazu. Man muss ja nicht alles glauben (beispielsweise rechtes Gedankengut in der Flüchtlingsdebatte) was man da liest, aber für eine differenzierte Sichtweise und um sich gut mit dem Thema auseinander zu setzen hilft das ungemein.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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