Was bedeutet es für euch, den Partner zu bemuttern?
Eine Bekannte von mir ist sehr selbstbewusst, laut und dynamisch, während ihr Partner eher schüchtern ist. Entgegen meiner Erwartungen klappt die Beziehung aber wunderbar und die beiden scheinen sehr glücklich. Allerdings kommt es mir fast so vor, als würde meine Bekannte ihren Partner bemuttern, was ich ihr auch zum Spaß sagte. Diese winkte daraufhin jedoch ab und meinte, dass sie beide glücklich seien, so dass sie ihren Partner auch nicht bevormunden würde.
Soweit ich weiß, macht sie ihrem Partner regelmäßig die Pausenbrote für seine Arbeit und kocht auch immer für ihn. Genauso legt sie ihm die Kleidung für den nächsten Tag raus und entscheidet auch immer, wohin es in den Urlaub geht. Sie meint aber, dass beide so zufrieden sind, so dass sie ihren Partner eben nicht bemuttern würde. Das wäre nur der Fall, wenn sie gegen seinen Willen für ihn entscheiden würde. Was bedeutet es für euch, den Partner zu bemuttern? Hattet ihr bei euch schon einmal so ein Gefühl?
Wenn sie die Entscheidungen gegen seinen Willen treffen würde, hielte ich das eher für Bevormundung. In dem beschriebenen Fall finde ich den Begriff "bemuttern" ziemlich treffend gewählt. Aber wenn die beiden so glücklich sind, warum nicht? Für mich wär's nix.
Ich verstehe nicht, warum man den Partner überhaupt bemuttern muss. Dafür hat doch seine Mutter seine ganze Kindheit gesorgt, warum soll ich das dann fortsetzen? Ich stehe auf selbstständige und selbstbewusste Männer, die nicht an Mamas Rockzipfel hängen und sich die ganze Zeit bemuttern lassen. Es wundert mich, dass deine Freundin ihrem Partner nicht nach dem Toilettengang die Hose hochzieht und vorher abwischt oder dass sie ihm keine Gute Nacht Geschichten durchliest.
Das ist für mich keine Beziehung, wenn man sich selbst benimmt wie die Mutter und den Partner behandelt als wäre er das eigene Kind. Muss sie einen eigenen Kinderwunsch kompensieren oder so? Anders kann ich mir das nicht erklären. Ich denke mir nur immer, dass ich das extrem abartig finde, wenn man den Partner wie ein Kind behandelt und chronisch bemuttert und dann gleichzeitig das Schlafzimmerbett mit ihm teilt. Ich finde, das passt einfach nicht zusammen.
Ich finde, dass man in einer Beziehung immer auf der selben Ebene stehen sollte und nicht einer die Rolle eines Elternteils übernimmt. Brote schmieren ist ja noch gut und schön, aber wenn man dann gar nichts mehr entscheiden kann, ist das wirklich zu viel. Ich meine, wenn ein Mann eine Mutter will statt einer Frau, dann muss er zu Hause wohnen bleiben. Ich denke, dass es nicht schön ist, wenn eine Frau sich eher wie eine Mutter und nicht wie die Partnerin verhält.
Also den Partner wirklich so zu behandeln als wäre man seine Mutter finde ich nicht gut. Ich schmiere mir abends immer Brote für die Arbeit und mache meinem Freund dann natürlich auch welche mit wäre ja Quatsch wenn ich das nicht machen würde, weil ich ja dann eh dabei bin. Manchmal macht er auch die Brote und macht mir dann welche mit je nachdem. Aber eigene Entscheidungen treffen kann ja jeder selbst von uns. Wenn wir Urlaub machen werden auch Vorschläge gemacht und man einigt sich dann. Zum Bemuttern hat man seine Eltern.
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