Würdet ihr euch das Blumen gießen verbieten lassen?
Ich habe vorhin gehört, dass Deutschland wohl unter dieser Rekordhitze in diesem Sommer zu leiden hätte und quasi "austrocknen" würde. Die ersten Städte in Deutschland sollen wohl auch schon deswegen handeln und hätten angeblich eine Art "Verbot" ausgesprochen, die Blumen gießen zu dürfen.
Man hört immer wieder von Kalifornien und wie schlimm die Dürre da ist. Das Bewässern ist dort auch mehr oder weniger "illegal", weil das Land sparen muss. Hättet ihr gedacht, dass es solche Zustände scheinbar auch in Deutschland geben könnte?
Würdet ihr persönlich euch das Blumen gießen verbieten lassen? Wie will die Stadt überhaupt nachweisen, dass das Wasser für das Blumen gießen verwendet wurde?
Ich bin sicher, dass ein botanischer Gutachter feststellen könnte, dass die Blumen gegossen worden sind. Und wenn es nur ist, weil sie noch leben, während die Blumen in den Nachbargärten alle verdorrt sind. Allerdings beweist das natürlich noch nicht, wer die Blumen gegossen hat. Insofern halte ich es für vollkommen illusorisch, das juristisch verfolgen zu lassen.
Mal ganz abgesehen davon, was ein solches Verfahren den Steuerzahler kosten würde. In Deutschland fände ich also eine solche Vorgehensweise lächerlich. Auch wenn der Sommer mal etwas heißer ist als sonst, der nächste Regen kommt bestimmt bald, und es ist ja nicht so, als würde man hier Gefahr laufen, zu verdursten.
In Kalifornien ist die Situation eine völlig andere! Die haben ja nicht nur ausnahmsweise mal einen heißen Sommer, sondern jedes Jahr. Kalifornien muss seinen Wasserbedarf decken, indem Wasser über weite Strecken (damit meine ich Strecken, die länger sind als Deutschland misst) herangeschafft wird. Das ist eine wahnsinnig teure Angelegenheit, für die Steuergelder aufgewendet werden müssen.
Damit auch ärmere Durchschnittsbürger ihren Wasserbedarf decken können, werden die Wasserpreise dort durch Subventionen künstlich niedrig gehalten. Es besteht also ein öffentliches Interesse daran, dass das vorhandene Wasser, für das die Allgemeinheit viel Geld bezahlt hat, nicht an Gartenblumen "verschwendet" wird, während anderswo Steuereinnahmen an allen Ecken und Enden fehlen. Das erklärt auch die drakonisch anmutenden Strafen für Verstöße gegen das Verbot.
In Deutschland hingegen ist Wasser vergleichsweise billig. Einfach, weil so viel davon da ist. Selbst bei einer extremen Dürre hat man immer noch Zugang zum Meer und Anlagen zur Aufbereitung von Salzwasser. So trocken, dass hier Menschen verdursten, kann es schlichtweg gar nicht werden. Deswegen würde ich mir auch das Blumen gießen nicht verbieten lassen.
In den 80er Jahren gab es mal eine Hitzewelle, währenddessen das Waschen von Autos verboten war. Das finde ich eine sehr viel sinnvollere Maßnahme als das Gießen von Pflanzen zu verbieten.
Pflanzen sind ja nicht nur zum Angucken da. Also zumindest wir haben nicht nur Rosen im Garten, sondern solche, die für Bienen und andere Tiere sinnvoll sind. Und natürlich unser Gemüse. Diese Pflanzen bei einer Hitzewelle nicht mehr zu gießen, wäre also wirklich ein Verlust.
Auch habe ich schon von Aufrufen gehört, bei denen darum gebeten wird, die Bäume an öffentlichen Straßen zu gießen. Oder die Blumenrabbate, die die Stadt angelegt hat, aber mit dem Gießen nicht mehr hinterherkommt.
Ich kann mir also kaum vorstellen, dass das Verbot des Gießens wirklich irgendwo durchgesetzt wird. In diesem Video über das Verbot in Franken wird auch lediglich von Sensibilisierung gesprochen. Es macht ja doch einen Unterschied, ob man Rasen wässert oder eben die Tomatenpflanzen gießt. Außerdem sagen sie in dem Video auch, dass die Speicher eigentlich ausreichen.
Das Verbot soll also meiner Meinung nach nur auf ein mögliches Problem und auf Verschwendung hinweisen. Einige Dinge sind ja tatsächlich unsinnig und wenn wirklich jeder jeden Tag seinen Rasen wässert, könnte es wirklich knapp werden. Aber ein paar Kübelpflanzen oder Gemüsepflanzen sollten schon noch drin sein.
Wie mein Vorschreiber schon sagte, Deutschland hat kein solches Problem wie Kalifornien. Aber wenn der Klimawandel so weitergeht, könnte es von Jahr zu Jahr interessanter werden. Ich finde es gut, dass jetzt schon für diese Problematik sensiblisiert wird.
Solche Zustände wie Kalifornien haben wir nicht und werden wir wohl auch nicht so schnell bekommen. Hierzulande wird es im Herbst und Winter sicherlich wieder genügend Niederschläge geben und die Speicher sind dann für den nächsten Sommer wieder ganz gut gefüllt.
Falls es in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich immer heißer und trockener werden sollte, könnten während Hitzewellen vielleicht tatsächlich irgendwann Engpässe auftreten, dann würde ich einen Verzicht auf Autowaschen und Pflanzenbewässerung auch verstehen, aber im Moment sehe ich keinerlei Notwendigkeit.
In meiner Stadt gibt es im Grunde keine Rasenfläche mehr, die nicht völlig verbrannt ist und die Blumen sehen in vielen Gärten auch nicht gut aus, von daher habe ich eigentlich nicht den Eindruck, dass die Leute nun wegen der Hitze sehr viel mehr gegossen hätten.
Ich denke auch, dass es vermutlich niemand kontrollieren wird, ob man die Blumen gegossen hat und hier in Deutschland ist es ja nun wirklich nicht so, dass man im Sommer mit einer monatelangen Dürre zu kämpfen hätte, wie es vielleicht in anderen Regionen der Welt durchaus vorkommt. Also denke ich nicht, dass es so einen großen Unterschied macht, wenn ich meine Balkonpflanzen gieße, was ich zumeist sowieso mit Regenwasser mache, solange dieses eben ausreicht.
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