Bei der Abgeltungssteuer mit Dachfonds Steuern sparen

vom 13.06.2008, 05:11 Uhr

Auf das Jahr 2009 freuen sich die wenigsten Anleger von Wertpapieren, denn mit der Abgeltungssteuer die dann kommt wird das Handeln an der Börse durch hohe Abschläge die man zu leisten hat zunehmend erschwert. Ab dann gilt nämlich, dass der Fiskus jedes Mal mitverdient wenn das Depot umgeschichtet wird und man Gewinne einfährt.

Werden Aktien und Anteile an Fonds gekauft und verkauft geht knapp ein Viertel der Gewinne an das Finanzamt was den Handel durch diesen Verlust, den man beim Verkauf mit einberechnen muss, zunehmend erschwert. Die bisherige Regelung, dass Kursgewinne steuerfrei sind wenn Wertpapiere länger als 12 Monate gehalten werden fällt 2009 also weg.

Jedoch: Wer noch 2008 in Dachfonds oder andere, ähnliche Anlagen investiert der muss keine Steuern zahlen und bleibt dennoch flexibel - ein Grund warum seitens der Banken verstärkt dafür geworben wird. Und wie viel Wahrheit steckt in diesen Aussagen?

Warum Dachfonds steuerfrei sind? Weil hier von dem Fondsmanager das gemacht wird was man sonst im privaten gemacht hat: Der Dachfonds umfasst in der Regel mehrere Aktienfonds und Rentenfonds sowie weitere Fondskategorien, oft sehr stark durchmischt und wenn der Dachfondsmanager hier Ankäufe und Verkäufe tätigt wird nicht vom Fiskus erfasst.

Jedoch hat dieser auch Nachteile: Die jährlichen Gebühren für Dachfonds sind beispielsweise im Vergleich überdurchschnittlich hoch da eine Auswahl und der stete Kauf und Verkauf von Wertpapieren natürlich Kosten verursacht. Bei Dachfonds ist dies mehrfach der Fall, z. B. nicht nur auf der Ebene des Dachfonds der Fonds zukauft und verkauft sondern auch durch den Aktienhandel der Unterfonds. In der Regel fallen bei Dachfonds 3 % der Einlage als Gebühr an - womit sie gemeinhin als überteuert gelten und oft sogar aufgrund der höheren Kosten weniger lukrativ als ein Einzelfonds mit gleicher Ausrichtung sein können.

Und so flexibel wie immer behauptet wird sind Dachfonds im Grunde auch nicht mehr bzw. sie waren es auch nie: Denn welche Fonds und welche Aktien gekauft werden entscheiden die Fondsmanager - als Kunde hat man keinerlei Einfluss darauf. Was zusätzlich kapitalvernichtend ist: Dachfonds kaufen häufig im eigenen Haus ein, also z.B. Finanzprodukte, Aktien und Fondsanteile bei Muttergesellschaften oder Tochtergesellschaften ein. Natürlich ist dies nicht überall der Fall und auch ein Dachfonds der gerne im eigenen Haus kauft muss deswegen nicht schlecht sein, denn Dachfonds sind wie andere Fondskonzepte genauso oft unterdurchschnittlich wie überdurchschnittlich im Abschluss.

Grundsätzlich, Steuerfreiheit und Steuerersparnis hin oder her, sollte man sehr genau bei den Dachfonds und Einzelfonds hinsehen - denn wer dem Finanzamt die Abgeltungssteuer vor der Nase wegschnappen möchte und sich auf eine schlechte Anlage einschießt zahlt letztendlich drauf.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da kann mir doch einer erzählen was er will, solche Fondsgeschäfte sind für mich doch immer halbseidene Mogelpackungen. Auf einer Art wird einem sonst was für eine Steuerersparnis eingeredet, aber postwendend kommt dann der Einwand, das aber dafür die Gebühren und Kosten steigen. Ob Dachfonds oder Einzelfonds, das Dilemma ist doch immer das gleiche und ich glaube kaum, dass sich das Finanzamt hier irgend eine Steuer vor der Nase wegschnappen lässt.

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» Pfennigfuchser » Beiträge: 3769 » Talkpoints: 34,48 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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