Islamische Mehrehe auch in Deutschland erlauben?
cooper75 hat geschrieben: Aber damit gibt es ein kleines Problem. Nach muslimischem Glauben kann es kein vom Menschen gemachtes Gesetz geben, dass über den Regeln des Koran steht, denn der Mensch kann sich nicht über Allah erheben.
Also sind gläubige Muslime nach Ansicht von Cooper demokratrieunfähig? Wie ich sehe, scheint es hier doch sehr viele Vorurteile zu geben und das wahllose Zitieren diverser Koransuren macht einen eben doch noch nicht zum Experten für den Islam, wobei ich schön finde, dass auch hier das Thema Vergebung im Islam angesprochen wurde.
Bisher war die Homoehe nach Ansicht vieler mit dem Grundgesetz unvereinbar aber so etwas vergisst man schnell und es gibt immer wieder Streit darum, welches Grundrecht denn nun eigentlich mehr zählt.
@juri Es ist sehr schön zu sehen, wie du einfach übergehst, was ich schreibe. Denn, dass ich diese Ansicht nicht vertrete, habe ich klar kommuniziert. Wobei du mir jetzt einmal erklären kannst, was die Homo-Ehe für Probleme mit dem Grundgesetz haben sollte?
Eigentlich spricht das Grundgesetz für die Möglichkeit, dass Schwule und Lesben heiraten dürfen. Es legt fest, dass alle Menschen gleich sind und Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz des Staates stehen. Was genau Ehe und Familie meint, das definiert das Grundgesetz nicht. Das muss die Gesellschaft tun und weil alle Menschen gleich sind, spricht es eher für die Homo-Ehe.
Bei der Vielehe sieht die Sache anders aus. Erlaubt man einem Mann mehrere Frauen zu heiraten, dann sind nicht mehr alle Menschen gleich. Außerdem kommt man mit Artikel 3 ins Gehege, denn die Frau ist dem Manne nicht mehr rechtlich gleichgestellt.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo dein Problem liegt. Wenn man in ein anderes Land geht, dann gelten die dortigen Gesetze. Ich habe im Ausland auch nie verlangt, dass für mich deutsche Regelungen gelten, weil das für mich gewohnter und praktischer wäre.
Unter bestimmten Voraussetzungen richten sich unsere Gerichte nach Scharia-Recht. In der Glaubensgemeinschaft geschlossene Ehen können sein wie man möchte, man kann zusammen leben, wie man möchte. So tolerant sind die Herkunftsländer meist nicht.
Und nach welchen Maßstäben sollte man dann gehen? Vielehe für Muslime erlauben, sofern sie nicht aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion, Tunesien oder der Türkei stammen? Denn dort ist die Vielehe verboten. Was ist dann wieder mit der Gleichheit aller Menschen?
Also müsste neben der Polygynie auch die Polyandrie und die Homo-Vielehe erlaubt werden. Wobei das dann so weit an der Kultur unseres Landes vorbei geht, dass es mit der Akzeptanz wohl größere Schwierigkeiten geben dürfte.
Wobei ich aktuell eher andere Probleme sehe. Brennende Unterkünfte für Flüchtlinge und Stadtteile, in denen die Polizei Großaufgebote für einfache Kontrollen braucht, sind wohl drängender. Und daran sind weder DIE Ausländer (auch wenn du mir diese Meinung sicher wieder unterstellen wirst) noch DIE Deutschen Schuld. Das sind Randerscheinungen, die wegen mangelnder Perspektiven zu viel Zulauf haben.
Es gibt meiner Ansicht nach auch gute Gründe für diese Form der Ehe, die übrigens schon seit Jahrhunderten in den entsprechenden Ländern praktiziert wird und auch die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ähnlich argumentiert.
Bisher sehe ich hier keine echte Argumente, sondern eher Islamfeindlichkeit und den Wunsch, die Ehe auf nach seinem Gusto zu beschränken, wobei die Mehrehe wie im Islam schon viel älter ist und länger praktiziert wird auch wenn es hier vielen schlichtweg nicht passt.
Es wird mit Sicherheit auch diesen Vorstoß geben und auf die Gegenargumente aus dem kinderarmen Deutschland freue ich mich jetzt schon.
Feindlichkeit dem Islam gegenüber ist wohl alles, worauf du dich versteifst. Warum manches in anderen Kulturen anders ist, wo es sinnvoll ist und wo es unsinnig ist, das ist dir egal. Die Vielehe ist in der westlichen Welt nicht sinnvoll und bringt auch nicht mehr Kinder.
Ohne moderne medizinische Versorgung ist die Sterblichkeit bei männlichen Säuglingen deutlich höher als bei weiblichen. Das bedeutet, dass es einen Überschuss an Frauen gibt. Jagd, riskante Arbeit und kriegerische Auseinandersetzungen lassen diesen Überschuss noch wachsen. Unter diesen Umständen macht Polygynie Sinn.
In der modernen westlichen Welt gibt es keinen Überschuss an Frauen, es gibt sogar weniger Frauen im gebärfähigen Alter als gleichaltrige Männer. Erst im Alter von 50 bis 59 Jahren ist das Verhältnis ausgeglichen, danach gibt es dann mehr Frauen. Eine Frau braucht einen Mann, um schwanger zu werden, bei zu vielen Frauen macht es Sinn zu teilen. Aber selbst wenn jede Frau in Deutschland sich an einen Mann bindet, bleiben Männer übrig. Mehr Schwangerschaften werden durch Polygynie nicht entstehen. Aber die Zahlen sprechen für Polyandrie, damit keine Männer allein bleiben.
Polygynie kommt besonders in wenig entwickelten, landwirtschaftlich geprägten Kulturen vor. Auch dort ist es sinnvoll. Wer viel Land besitzt, kann mehrere Frauen und deren Kinder ernähren. Außerdem benötigt er deren Arbeitskraft, um das Land zu bestellen. Ärmere Menschen in diesen Regionen können kaum sich selbst ernähren, von einer Familie reden wir erst gar nicht.
In Deutschland liegen die Löhne so, dass nur wenige Männer eine Frau und viele Kinder ernähren können. Noch mehr Frauen und noch mehr Kinder sind wirtschaftlich von kaum einem Mann zu tragen. Und in diesem stark traditionell geprägten Familien gehen die Frauen nur selten arbeiten.
Die wirtschaftliche Entwicklung spricht eher für die Polyandrie. In Kulturen, wo beispielsweise Viehzucht eine große Rolle für das Überleben spielt, haben Frauen mehrere Männer. Gemeinsam schaffen es die Männer eine Frau und die Kinder zu ernähren. Nach deiner Argumentation müsste das doch die Lösung für den Männerüberschuss und den Niedriglohnsektor sein.
@ cooper75: Ich habe hier nur die Frage der Einführung der im Islam üblichen Ehe mit 4 Frauen gestellt. Da wir eine entsprechende Minderheit in unserem Land haben und der Islam sogar laut Frau Merkel zu Deutschland gehört, sehe ich eine solche Frage eben auch als berechtigt an.
Was ich hier bisher höre, sind keine Begründungen, sondern kaum kaschierte Versuche, diese Forderung aus eigenem Unwillen heraus lächerlich zu machen, wobei ich es für naiv halte, ernsthaft zu glauben, man brauche diese Lebensform nicht zu legalisieren. Hier in Deutschland existiert sie jedenfalls auch und sobald die Homoehe legal ist, wird dies die nächste Forderung sein.
@Juri: Wer wiederholt denn ausschließlich gebetsmühlenartig, dass der die Bundeskanzlerin gesagt hat, dass der Islam zu Deutschland gehört und deshalb die Vielehe als Forderung kommen wird und diese Forderung berechtigt ist. Argumente zählen für dich doch gar nicht, du versteifst dich auf deine Stammtischparole und fertig.
Frauenrechte und Gleichheitsgrundsatz sind dir egal. Die Herkunft der Mehrheit der Muslime und deren Haltung zum Thema sind dir auch egal. Was der Koran sagt, das zählt für dich schon gar nicht. Was möchtest du also außer zu stänkern und gleichzeitig eine klare Verweigerungshaltung zu zeigen, dich auch nur mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Du meinst also, dass Frauen in Zukunft nicht mehr gleichberechtigt sein dürfen, weil wir eine islamische Minderheit im Land haben, die zu uns gehört? Das ist eine ziemlich gewagte These, oder? Natürlich gehören Mensche mit muslimischem Glauben zu unserer Gesellschaft. Aber deshalb müssen wir wohl kaum Grundrechte verändern, die die Häfte der Gesellschaft schlechter stellt.
Dann verkennst du offensichtlich, dass die Mehrheit der muslimischen Mitbürger aus Ländern kommen, in denen die Vielehe sowohl aus traditionellem Selbstverständnis, als auch aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht existiert. Warum sollte diese islamische Mehrheit plötzlich in Deutschland die Mehrehe fordern?
Und du übersiehst vollkommen die Worte des Koran zu dem Thema. Nehmen wir Mohammed, der sicherlich das größte Vorbild für ein Allah gefälliges Leben für Muslime ist. Ja, Mohammend hatte 9 Frauen. Aber wann und warum war das so? Dieses Vorbild für jeden Gläubigen hat rund 20 Jahre seines Lebens in einer monogamen Ehe verbracht. Erst nach dem Tod seiner Frau hat er mehrere Frauen genommen. Allerdings handelte es sich dabei um Witwen von gefallenen Männern, die ansonsten keine Versorgung und Sicherheit gefunden hätten.
Und genau das sagt der Koran auch an anderen Stellen aus: Mehrere Ehefrauen sind dann eine mögliche Lösung, wenn es einen Überschuss an Frauen gibt, die ansonsten ohne soziale Sicherheit und finanzielle Versorgung bleiben. Das ist in Deutschland aber nicht gegeben. Wir haben weder einen Überschuss an Frauen, noch bleiben Frauen bei uns unversorgt. Hier müssen sie nicht heiraten, sie können ALG 2 oder Grundsicherung beantragen oder sie erhalten eine Witwenrente.
Außerdem fordert der Koran, dass ein Ehemann alle seine Frauen gleich behandeln soll. Da sieht dieses durchaus ziemlich praxisnahe Buch allerdings größte Schwierigkeiten. Daher wird im Koran geraten, auf die Möglichkeit der Vielehe wenn irgend möglich zu verzichten.
Im übrigen verzichten schließlich auch wir auf die Vielehe, obwohl germanische Christen sie über Jahrhunderte praktizierten. Juden komme in Deutschland ebenso mit einer Frau aus wie Mormonen. Griechische Christen berufen sich nicht auf Ihre Traditionen. Wobei alle diese Kulturen ebenso wie die Muslime durchaus praktische Gründe für die Vielehe hatten, Aber die bestehen eben in Deutschland nicht mehr. Nach den Worten des Koran ist eine Ehe mit mehreren Frauen hier sicherlich nicht anzustreben.
Wir haben übrigens auch eine afrikanische Minderheit in Deutschland und diese Menschen gehören auch zu unserem Land. Warum forderst du nicht, dass deren Vorstellungen von Familie, Fürsorge und sozialer Sicherung bei uns umgesetzt werden?
Wenn die Frauen mitspielen, sehe ich kein Problem. Das Thema heißt Mehrehe und nicht Zwangsehe. Die Entscheidung bleibt damit letztlich den jeweiligen Männern und Frauen überlassen und diese dürfen es sich natürlich auch dann jederzeit anders überlegen. Wo ist also das Problem? Da jeder zum Islam übertreten kann, sehe ich den Gleichheitsgrundsatz auch nicht verletzt.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum man so emotional bei diesem Thema wird, da es hier lediglich und eine Frage geht und nicht um irgendwelche konkreten Entscheidungen, die wir hier eh nicht treffen.
Wo werde ich emotional? Ok, eine logische Argumentation und das Beleuchten eines Problems aus verschiedenen Sichtweisen ist für jemanden, der immer nur stumpf seine Meinung wiederholt, keine Argumente kennt und eigentlich nur seine Meinung bestätigt haben möchte, wohl nicht stoisch genug. Aber warum stellst du Fragen in einem Forum, wenn du keine Antworten und keine Diskussion wünschst?
Juri1877 hat geschrieben:Da jeder zum Islam übertreten kann, sehe ich den Gleichheitsgrundsatz auch nicht verletzt.
Zum islamischen Glauben übertreten, nur um der Mehrehe frönen zu können? Wie Machohaft ist das denn? In welchem Jahrhundert lebst du denn? In anderen Beiträgen möchtest du doch auch immer so weltoffen und fortschrittlich sein und hier nimmst du so eine antiquierte Haltung ein?
Juri1877 hat geschrieben:Wenn die Frauen mitspielen, sehe ich kein Problem.
Auch das zeigt ja mal wieder deine ganze Einstellung zu dem Thema. So nach dem Motto - "Es war ja deren Wunsch und ich habe mich nur gebeugt". Irgendwie kann ich deiner Argumentation, so es denn überhaupt eine ist, nicht ganz folgen, warum eine Mehrehe nach islamischem Vorbild in Deutschland zugelassen werden sollte.
Was ich hier lese, sind persönliche Diffamierungen und Unterstellungen. Ich werde mit Sicherheit nie eine Mehrehe führen und brauche sie daher auch nicht. Daher habe ich mit deren Einführung oder Nichteinführung kein Problem.
Ich habe mich auch nirgendwo als weltoffen oder fortschrittlich bezeichnet aber man hört eben was man hören will. Das ich angeblich wegen einer Mehrehe zum Islam übertreten würde, ist mir auch völlig neu. Aber man muss natürlich gleich persönlich werden und jemandem auch persönliche Motive unterstellen. Es ist mir auch neu, dass alle Teilnehmer nach einer Diskussion eine Einheitsmeinung wie in DDR haben müssen.
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