Altenheim aus Rentabilitätsgründen für Flüchtlinge räumen?
Im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld soll seitens des Betreibers ein Altenheim aus reinem Renditedenken in ein Flüchtlingsheim umgewandelt werden. Diese Entscheidung lief an den alten Menschen vollends vorbei und nun können die 150 betroffenen Senioren/innen wohl eine neue Bleibe suchen. Wie findet ihr denn solch ein Vorgehen? Würdet ihr solch ein Handeln der Unternehmerischen Freiheit zuordnen? Was ist von den zuständigen Sozialbehörden zu halten, die mit solchen „geschäftstüchtigen Vermietern“ auch noch Mietverträge abschließen?
Schwierig. Zunächst mal ist das vermietende Unternehmen natürlich kein Wohltätigkeitsverein, sondern ein wirtschaftlich agierendes Unternehmen. Wenn das Seniorenwohnheim kein Geld abwirft, ist es klar, dass man sich Gedanken macht. Kein Unternehmen kann es sich leisten, immer rote Zahlen zu schreiben. Das hätte Entlassungen zur Folge, die ebenso als empörend empfunden würden.
Wenn die Lage allerdings noch nicht so schlimm ist, dass das Unternehmen bedroht ist, könnte sich die Unternehmensleitung eigentlich überlegen, die Mieten ein klein wenig anzuheben oder die Vermietung an das Seniorenheim als soziales Prestigeprojekt laufen zu lassen. Man könnte damit werben, dass man regional verwurzelt ist und für die Anwohner etwas Gutes tut.
Aber das passt vielleicht gar nicht zum Unternehmen. Ich weiß nicht, ob man von einem Unternehmen soziales Engagement erwarten kann. Einfordern schon gar nicht. Es müsste schon freiwillig kommen. Es ist schön, wenn Unternehmen da freiwillig eine Verantwortung annehmen, aber haben sie eine moralische Verpflichtung dazu? Mehr als jeder Privatbürger?
Dass die Sozialbehörde allerdings durch ihren Mietvertrag dafür sorgt, dass die alten Mieter rausmüssen, ist tatsächlich moralisch verwerflich. Die wären doch eher ein Ansprechpartner gewesen, um das Seniorenheim durch Zuschüsse rentabel zu machen.
Natürlich ist es eine Riesenfrechheit gewesen, aber von Seiten des Unternehmens Pflegen&Wohnen. Dies hatte angegeben, dass es sich um nicht belegte Wohnungen handelt. Daher kann man den Sozialbehörden keinerlei Vorwürfe machen.
Inzwischen sind die Pläne wieder vom Tisch. Alles andere wäre auch unvertretbar gewesen. Es gibt genug leerstehende Wohnungen in Deutschland, die man für Asylbewerber einrichten kann.
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