Ablauf und Risiken einer Stammzellenspende

vom 20.05.2014, 13:22 Uhr

Hier im Ort wird wieder für einen kleinen Jungen eine Stammzellenspende gesucht und viele sollen sich melden und sich typisieren lassen. Nun gehe ich gerne dort hin. Aber wie ist eigentlich der Ablauf bei einer Spende, wenn man der richtige Spender ist? Welche Risiken gibt es für den Spender?

Sicher kann man sagen, dass es ja ein Leben rettet. Aber es bringt ja nicht viel, wenn eine Mutter oder ein Vater dann selber krank wird und sich um die eigenen Kinder beispielsweise nicht mehr kümmern kann, weil sie einem fremden Kind das Leben gerettet haben. Ist das ein hohes Risiko für den Spender? Was passiert bei der Spende von Stammzellen?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Der Ablauf ist klar strukturiert und wird von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei im Falle einer passenden Typisierung recht gut und sachlich dargelegt.

Zuerst bekommt man ein Schreiben, in dem mitgeteilt wird, dass das eigene Knochenmark zu dem Spendesuchenden passt. Dann hat man die Wahl, zuzusagen oder zurückzutreten.

In manchen Fällen ist es medizinisch auch nicht angezeigt, die Spende tatsächlich zu entnehmen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Spenderin schwanger ist oder der oder die Spender/in aufgrund eigener Krankheit ausgeschlossen werden muss.

Das Knochenmark kann aus dem Beckenkamm per Punktion entnommen werden. Dabei wird unter Narkose über eine Punktionsnadel (etwas dicker als eine Blutabnahmenadel und natürlich länger) Stammzellengewebe aus dem Becken quasi abgesaugt.

Berichten zufolge fühlt man sich danach erschöpft, wie das nach einem Eingriff eben normalerweise ist.

Die andere Möglichkeit, die heutzutage weit häufiger angewendet wird, ist die Stammzellengewinnung über das Blut. Der Blutabnahme geht eine medikamentöse Behandlung von wenigen Tagen voraus. Diese hat zum Ziel, die Anzahl der Stammzellen im Spenderblut zu erhöhen. Die Stammzellenentnahme ist für den Spenderkörper auf diese Weise besser zu verkraften.

Das Risiko einer Stammzellenspende ist für den Spender bei beiden Varianten eher gering. Er ist nach der Spende für kurze Zeit etwas anfälliger für Krankheitserreger.

Kurz gesagt: Hätte das Immunsystem einen Schnupfen vor der Stammzellenspende abgewehrt, so ist es nach der Stammzellenspende für einen kurzen Zeitraum wahrscheinlich, dass man diesen Schnupfen tatsächlich bekommt.

Ein gesundes Immunsystem regelt aber nach der Spende die Abwehrzellen recht schnell wieder auf das normale Niveau, sodass der Spender danach völlig normal weiterlebt, wie vorher auch.

So betrachtet sehe ich für den Spender kein unkalkulierbares Risiko.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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