Unverschuldet pleite gegangen - wem ist es passiert?

vom 03.08.2015, 09:41 Uhr

Im Leben gibt es viele Situationen, auf die man nicht vorbereitet sein kann. Manchmal wird man ganz plötzlich krank. Ein anderes Mal verliert man plötzlich seinen Job oder ein Einkommen fällt weg. Vielleicht kommen auch plötzlich unerwartet hohe Ausgaben auf einen zu. All diese Dinge können dazu führen, dass man plötzlich unverschuldet pleite ist. Diese Situation ist sicherlich nicht angenehm und nagt sehr stark an der eigenen Psyche.

Die Lebensqualität scheint dann erstmal weg zu sein. Doch wem von euch ist das so schon passiert? Wer ist hier aus dem Forum völlig plötzlich und unverschuldet pleite gegangen? Wie kam es zu der finanziellen Schieflage? Was habt ihr daraus gelernt? Wie habt ihr euch gefühlt?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ein Onkel meines Freundes ist mal unverschuldet pleite gegangen. Er hatte mal sehr viel Geld mit der Zeit angespart und für Krisenzeiten zur Seite gelegt. Wenn ich korrekt informiert bin hat es sich dabei wohl um eine höhere Summe im 5-stelligen Bereich gehandelt. Aber leider kam dann irgendwann eine Wirtschaftskrise und Inflation, sodass sein ganzes Geld innerhalb von kürzester Zeit an Wert verloren hat und die ganze Sparerei umsonst war.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Einem Bekannten von mir ist auch mal so etwas ähnliches passiert. Er war selbstständig. Das Geschäft gar nicht schlecht, allerdings hat er meines Wissens sein Einkommen fast vollständig verbraucht. Irgendwann musste er wegen einer Krankheit aufhören. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist zwar eingesprungen, aber die Einzahlungen waren da wohl auch nicht so hoch. Krankenversicherung und Rentenversicherung haben wegen der Selbstständigkeit auch nicht abgesichert.

Er konnte aber bei Verwandten unter kommen und deshalb reicht sein Einkommen auch ohne ALG2 ganz gut aus. Das größte Problem ist hier wohl die private Krankenversicherung, da er einen sehr guten und damit teuren Tarif hat und diesen aufgrund der Krankheit auch nicht aufgeben möchte. Mit Basistarif hätte er mehr Geld zur Verfügung, aber auch eine schlechtere medizinische Versorgung.

Was ich daraus auch mitgenommen habe ist, dass man seine eigene Verantwortung nie ausklammern kann. In dem konkreten Fall war einfach das Problem, dass er sich zu wenig gegen den Krankheitsfall abgesichert hat. Zum Beispiel konnte niemand das Geschäft fortführen, obwohl Personal vorhanden war. Er hätte trotz Krankheit Zeit gehabt, einen Nachfolger auszubilden, aber hat es irgendwie nicht für nötig gehalten. Auch die finanzielle Absicherung war wohl eher dürftig. Dass er sich auf seine Familie verlassen konnte, war allerdings auch kein Zufall. Womöglich war das auch seine Absicherung und die hat letztendlich ja auch funktioniert.

So etwas wie völlig unverschuldet aus einem bestimmten Blickwinkel eigentlich unmöglich. Natürlich ist man im Nachhinein immer schlauer, aber man kann sich dann immer noch eingestehen, dass man das aufgetretene Szenario nicht ausreichend bedacht hat. Und gerade mit einer längeren Krankheit muss man ja eigentlich irgendwie rechnen. Das kann jedem passieren und das zu ignorieren wäre irgendwie blauäugig.

Ob man das als eigenes Verschulden sieht ist dann eher Einstellungssache. Ich persönlich finde es aber wichtig, dass man die Verantwortung für eigene Entscheidungen auch selbst übernimmt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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