Menschenrechtler in Kuba bedroht

In Kuba gibt es einen Bürgerrechtler und ehemaligen poitischen Gefangenen: Ángel Moya Acosta. Laut Berichten der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (oder kurz IGFM), hat er mit vier anderen Mitgliedern der oppositionellen Organisation „Demokratische Freiheit für Kuba“ einen Text mit dem Titel „Für ein Kuba der Bürger“ verteilt. Dieser ist nun schon von hunderten Kubanern unterschrieben worden.

Angeblich wurde dem Verfasser für den Fall dass er nocheinmal soetwas schreiben oder gar verteilen sollte massiv gedroht. Gott sei Dank sind Diktaturen heutzutage schon deutlich dünner gesät als vor 20 bis 30 Jahren, trotzdem gibt es noch genug Schlimmes auf der Welt, was direkt von der jeweiligen Regierung ausgehts. Es muss schrecklich sein in einem solchen Land zu leben, und wie berechtigt unsere Klagen die Politik betreffend auch immer sein mögen (meiner Meinung nach meist SEHR berechtigt), so steht das doch in keinem Vergleich zueinander...

Bei aller Kritik an Kuba sollte man auch sehen, wie es in anderen Ländern aussieht. In Mexiko herrscht ein Bürgerkrieg mit bisher 70.000 Toten. Wer dort etwas gegen solch ein Bande sagt, überlebt diese Kritik sehr oft nicht. In Kolumbien sieht es nicht besser aus. Kuba hat nicht nur Nachteile, sondern hat zum Beispiel massiv die medizinische Entwicklung in Lateinamerika stark verbessert und die medizinische Versorgung dort ist besser als in den USA. Solche Dinge sollte man nicht unterschlagen.

Jetzt ist es leider so, dass du unabhängig von möglicher und berechtigter Kritik am Regime in Kuba als Zeugen für Missstände die IGFM anführst, ohne zu beschreiben, wer genau hier die Rolle des Klägers übernimmt. Zwar hat diese Nichtregierungsorganisation eine beachtliche Entwicklung bzgl. des politischen Gewichts hingelegt. Das aber in erster Linie auch auf Betreiben der "konservativen" Unterstützer aus Politik und Gesellschaft.

Die IGFM wurde explizit als antikommunistische Propagandaorganisation gegründet und hat in erster Linie gegen die Sowjetunion und deren Vergehen gegen die Menschenrechte gehetzt, welche die IGFM als solche ansieht. Später zeigte sich, dass im Kampf gegen die Sowjetunion und deren Verbündete (insbesondere wenn es um Entwicklungen in Südamerika geht!), die Menschenrechte nicht wirklich im Vordergrund stehen.

So war das chilenische Regime von Pinochet nie eine Betrachtung wert. Eigentlich stand diese IGFM dem System sogar positiv gegenüber. Auf die Spitze wurde hier die "Menschenrechtsinterpretation" der IGFM in ihrer Südafrika-Haltung zu Zeiten der "Rassentrennung". Da hat diese Organisation sogar Kritik durch die UN-Vollversammlung für ihre Unterstützung der "Rassentrennung" einstecken müssen. Das alles ist leider kein Zufall.

Die Grundlagen dieser Organisation wurden von Antikommunisten, Klerikern und Faschisten gelegt und unterstützt wurde der Kampf gegen den Ostblock bzw. die "kommunistischen Umtriebe" weltweit. Die Menschenrechte wurden (und werden!) hier als Propagandawaffe eingesetzt, ohne dass der Inhalt auch nur für einen Moment von eben dieser IGFM ernst genommen wurde.

Bewiesen ist dies schlicht durch die freundschaftliche Verbundenheit zu Systemen wie eben Südafrika oder Chile unter Pinochet - aber auch durch die "Skandale" die es gibt, wenn herauskommt, das einzelne (Führungs-)Mitglieder der IGFM dem "rechten Spektrum" zuzurechnen sind. Es gibt wohl glaubwürdigere Quellen als die IGFM um sich über die aktuelle Situation der Menschen auf Kuba zu informieren.