Mit dem Fahrrad unterwegs und ständig gefrustet

vom 31.07.2015, 08:29 Uhr

Ich fahre relativ wenig mit dem Auto. Zumindest im Vergleich dazu, wie viel ich mich überhaupt draußen fortbewege. Das heißt ich fahre mit dem Rad zur Arbeit und wenn ich in's Kino oder zu einem speziellen Laden, zur Post oder zum Frisör will. Oft laufe ich zum Einkaufen oder Pakete wegbringen auch einfach zu Fuß.

Meine Distanzen sind meist relativ kurz, denn ich wohne recht zentral gelegen in unserer Stadt und auch zur Arbeit sind es nur wenige Kilometer. Die Distanzen der Kollegen sind da teilweise schon etwas weiter und wir haben intern in der Firma auch einen Fahrrad-Wettbewerb, bei dem die ganze Firma sich eine Ziel-Strecke setzt und jeder Teilnehmer eine Art Preis für die Teilnahme erhält.

Nun ist es aber so, dass ich irgendwie ständig Frust schiebe. Ich weiß nicht, ob es nur an mir liegt, oder ob die Hälfte aller anderen Fußgänger und Radfahrer da draußen auf den Straßen blind sind und sich komplett allein auf der Welt fühlen.

Ständig gibt es Fußgänger, die ohne einen Blick auf den Radweg zu werfen auf die Straße oder hinter Bäumen und Häuserecken hervorspringen und einem geradezu in's Rad laufen. Auch andere Radfahrer haben es total drauf aus einer Nebenstraße auf den Radweg auf der Hauptstraße einzubiegen ohne einen einzigen Blick zu riskieren, nehmen mir dabei die Vorfahrt und produzieren nahezu einen Zusammenstoß.

Auch an Ampeln gibt es diverse Schlaumeier. Dabei stehe ich an der Kreuzung an der weißen Linie um die Ampel sehen zu können. Dann kommt von hinten jemand daher gerollt und fährt vor bis zur Kante der von links kommenden Spur und wartet, dass die Fußgängerampel grün wird. Wenn wir dann wieder fahren können, muss ich hinter der Bummelente hinterher schnarchen, bis die Autos von der Ampel alle links an mir vorbei sind, damit auch ich überholen kann. Da könnte ich ausrasten. Warum stellen sich so langsame Leute immer ganz nach vorn, wo sie nicht hingehören und halten dann den Verkehr auf?

Anderes Beispiel ist eine Kreuzung, wo Autos aus der einen Richtung nur nach rechts und aus der Gegenrichtung nur nach links abbiegen dürfen. Diese Ampel ist so geschaltet, dass der Radweg und die Fußgänger grün bekommen und die Autos aus derselben Richtung rot haben (weil sie ja sonst weil sie nur nach links abbiegen dürfen und somit die Fußgänger überfahren würden).

Nun gibt es ein paar Schlaumeier von Radfahrern, die über diese rote Ampel drüber fahren und links einbiegen, genau durch die Fußgänger und Radfahrer, die eben für die Überquerung grün bekommen haben. Klingelt man diese Leute an, schauen sie einen verblüfft an, als ob man sie gerade geweckt hätte und sie sich fragen, wie sie wohl da mitten auf die Straße kommen.

Einmal hat mich sogar einer angepöbelt, als ich meine Klingel betätigte, weil er mir die Vorfahrt genommen hat. Auch Fußgänger laufen an Ampeln gern bei rot ohne zu schauen, dass von der Seite gerade jemand grün hat und fährt.

Rechts vor links ist für viele Radfahrer scheinbar auch so ein Problem. Wozu anhalten, wenn von rechts ein Auto kommt? Nein, da wird fröhlich einfach drüber gefahren. Als Konsequenz gewöhnen sich die Autofahrer scheinbar daran und als ich letztens anhielt, um einem Auto die Vorfahrt von Rechts zu gewähren, fuhr das Auto nicht los. Hinter mir hupte mich sogar jemand an und da er ein offenes Verdeckt hatte, brüllte ich ihm so, dass hier rechts vor links gelte und keine Hauptstraße existiert.

Bin ich überempfindlich? Passieren nur mir solche Dinge? Oder gibt es bei euch auch so viele Fußgänger und Radfahrer über die man sich gefühlt wirklich jeden Tag nur aufregen kann?

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich erlebe auch Tag für Tag Menschen auf ihrem Fahrrad, die noch nie etwas von der STVO gehört zu haben scheinen. Ganz oft fahren Leute an rote Ampeln an, teilweise gefährlich nah an Autos vorbei und fahren dann einfach bei Rot in die Kreuzung ein. Der arme Autofahrer, der diese Menschen dann mal erwischt.

Auch wird falls die Fußgängerampel auf Grün steht diese dann verwendet um die Straße zu überqueren. Mir hat mal ein Fahrradfahrer an einer großen Kreuzung den Beifahrerspiegel kaputt gefahren. Dann ist er so schnell angehauen das ich natürlich keine Chance hatte hinterher zu kommen. Ich kann einfach nicht verstehen, warum sich ein Großteil der Fahrradfahrer so verhält.

» Bassaufdreher » Beiträge: 393 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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