Erdbestattung teurer - Wie sieht Bestattung der Zukunft aus?

vom 08.12.2013, 01:02 Uhr

Da immer weniger Menschen für sich eine Erdbestattung wünschen, gehen die Einnahmen diesbezüglich der Kommunen drastisch zurück. Um trotzdem die eingeplanten Gelder einnehmen zu können, habe ich das Gefühl, dass sie einfach die Gebühren für eine Bestattung erhöhen. Das finde ich nicht richtig, denn die Menschen versuchen ja auch überall zu sparen. Aber das interessiert nicht.

Wie werden sich die Menschen nun entscheiden, welche Beerdigungsart sie nehmen sollen. Vielen ist es völlig egal, wie man sie beerdigt, aber kostenlos geht es nun einmal nicht. Was glaubt ihr, wie sich die Menschen in Zukunft bestatten lassen? Wird es eine ganz neue Form geben?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kann mir gut vorstellen, dass das Konzept aus dem Ausland übernommen wird, das teilweise schon in bevölkerungsreichen Regionen eingeführt wurde. So wird in Regionen mit hoher Einwohnerdichte einfach der Verstorbene eingeäschert und anschließend in einem senkrechten Friedhof bestattet bzw. in einem Bestattungshaus, das immer weiter nach oben gebaut wird und zig kleine Fenster für die Urnen hat. Ich habe das mal in einer Dokumentation gesehen und finde leider kein Bild davon.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich wirklich alternative Umgangsformen mit Verstorbenen in der breiten Masse durchsetzen werden. Schon in der Steinzeit wurden die Leute entweder beerdigt oder verbrannt, und es scheint sich wirklich um die praktikabelsten Herangehensweisen zu handeln. Ob und wie lange man die Gräber pflegt, oder wo und wie man die Asche der Verstorbenen aufbewahrt, sind letzten Endes nur Details, die sich natürlich im Laufe der Generationen und Traditionen ändern können.

Ich verstehe auch, dass ein traditionelles Grab mit Bepflanzung und Grabstein heutzutage nicht mehr praktisch ist, da die Menschen nur noch selten generationenlang am selben Ort leben. Aber man kann ja auch nur eine Plakette verwenden und die Stiefmütterchen weglassen. Auch Friedwälder, in denen man sich unter einem Baum begraben lassen kann, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Ich würde daher vermuten, dass die Bestattungsformen im Prinzip gleich bleiben, aber die Details des "Nachlebens" durchaus individueller und unterschiedlich geregelt werden können.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hoffe doch, dass sich da nicht viel ändern wird, sondern dass man immer noch eine anständige Bestattung bekommt und nicht in diese Bestattungshäuser "gelagert" wird mit 10.000 anderen Verstorbenen zusammen. Die Bestattung ist ja nochmal ein Gedenken an den Toten oder die Tote und man braucht das einfach um damit abschließen und den Tod verarbeiten zu können. Es handelt sich hierbei immer noch um einen Menschen und man sollte ihn auch würdevoll behandeln.

Ich persönlich finde z.B. Familiengräber toll. Wir werden am Freitag auch meine Oma beerdigen und eigentlich sollte sie zu meinem Opa ins Grab kommen. Leider gab es ein paar Schwierigkeiten und sie muss auf einem anderen Friedhof begraben werden. Mein Opa wird dann anschließend aber umgebettet werden damit die beiden dann aber zusammen sind. So ist man dann auch nach dem Tod noch vereint.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, da wird noch einiges auf uns zukommen. In den USA gibt es mittlerweile in einigen Staaten die Möglichkeit, Leichen in speziellen Tanks aufzulösen. Das ist dann sozusagen eine Bestattung durch den Abfluss. Was an dieser Methode besonders toll sein soll, kann nicht wirklich nachvollziehen.

Im Norden Europas experimentiert man mit der Gefriertrocknung. Mit ein wenig Rütteln zerfällt so eine gefriergetrocknete Leiche in kleine Brösel. Damit reicht ein viel kleinerer Sarg, der nur in 50 cm Tiefe vergraben wird und schon nach wenigen Jahren ist die Stelle wieder frei, weil die Zersetzung schneller geht.

In Bremen darf man die Asche eines Verstorbenen nun auch auf dem eigenen Grundstück verstreuen. In anderen Ländern macht das keine Probleme, da kennt man diese Sitte. Aber wie das hier werden wird, wenn ein Haus dann einmal verkauft wird?

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe ja viel Verständnis für alle möglichen Bestattungen. Aber was du, cooper75, schreibst, darf einfach nicht möglich sein. Wenn die Leichen in speziellen Tanks aufgelöst werden und dann in den Abfluss geleitet werden, ist das nicht nur pietätlos, sondern auch uneingeschränkt eklig.

Nicht überall sind zwei Abwasserrohre verlegt, einen für Regenwasser und einen für Schmutzwasser oder einen gemischten Mischwasserkanal. Bevor das Schmutzwasser aus Toilette, Bad in einen Fluss geleitet wird, wird es gereinigt in einer Kläranlage. Das Wasser kommt stinkend und braun, voller Unrat und Dreck hier an und in einigen Staaten Amerikas mit den flüssig gemachten Leichen.

Das heißt nun, dass die aufgelöste Leiche nun mit den Fäkalien und sonstigem Dreck ebenfalls nach der Reinigung wieder einem Wasser zugeführt wird. In den Wasser/Fluss gibt es Fische und vielleicht Badende. Welches Gefühl entwickelt man da im Wasser? Es ist schon eklig daran zu denken, dass dort Wasser ist, das von Fäkalien gereinigt wurde. Nun kommt noch der Gedanke hinzu, dass auch das Wasser mit Resten der aufgelösten Leichen verseucht sein könnte. Wie geht ihr damit um?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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