Wie reagieren wenn fremdes Kleinkind schreit?

vom 22.07.2015, 11:45 Uhr

Ich habe heute einen Artikel über eine Kellnerin aus den USA gelesen, die sich gegenüber einem schreienden Kleinkind ziemlich daneben benommen hat. So war das Kind kaum zu beruhigen und anstatt es zu trösten hat die Kellnerin das Kind nur zurück angeschrien, was ich total daneben fand. Mir ist klar, dass eine Kellnerin nicht dafür bezahlt wird, sich um schreiende Kinder zu kümmern. Aber anders reagieren wäre in diesem Moment schon angebracht gewesen finde ich.

Ich habe im Alltag auch schon mehrere schreiende Kinder mitbekommen aber meistens war das so, dass sehr viele verständnisvolle Menschen - beispielsweise in Bus oder Bahn - da waren und sich dann gerne liebevoll mit dem Kind beschäftigt haben und versucht haben es abzulenken mit irgendwelchem "Spielzeug" oder kleinen Videos auf dem Smartphone.

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr auf ein schreiendes (fremdes) Kleinkind treffen würdet? Kann es ein Kind eurer Meinung nach traumatisieren, wenn man es einfach zurück anschreit?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe den Artikel auch gelesen und denke nicht, dass das Kind nun traumatisiert ist. Mein Sohn findet es sogar witzig, wenn man ihn anschreit bzw. sein Schreien nach macht (natürlich nicht so laut). Er hört dann auch auf zu schreien. Er findet es ebenfalls witzig, wenn man zurück meckert, wenn er meckert.

Bei Fremden ist das natürlich so eine Sache. Ich lache meinen Sohn immer dabei an, wenn ich ihn nachmache und weiß natürlich auch, ob er ein echtes Problem (Hunger, Durst, volle Windel, müde) hat oder schlicht Langeweile. Ich würde es nicht in Ordnung finden, wenn jemand Fremdes mein Kind anschreit. Außerdem macht der Ton die Musik und das Kind kann schon Angst bekommen. Ein Trauma würde ich dennoch ausschließen.

Da das Kind wohl eine halbe Stunde geschrien hat, finde ich es allerdings nicht in Ordnung von den Eltern, dass sie nicht eingegriffen haben. Das Kind ist kein Baby, wo man manchmal einfach nichts gegen das Schreine machen kann. Es handelt sich hierbei um ein fast zweijähriges Kind. Da sollte man als Eltern schon für ein bisschen Ablenkung sorgen.

Einer der Eltern hätte eine Runde mit dem Kind laufen können. Falls das Kind Hunger gehabt hat, hätten die Eltern auch nach einem Stück Brot oder so fragen können, bis das Essen fertig ist.

Die Kellnerin hätte auch von sich auch einen Lutscher oder Keks bringen können, denn gibt es doch in den meisten Restaurants sowieso gratis für Kinder. Da wäre das Kind erst mal beschäftigt gewesen. Ich kann schon nachvollziehen, dass eine halbe Stunde Geschrei als sehr nervig empfunden wird.

Deshalb ist es für mich auch total unverständlich, warum die Eltern nichts getan haben. Mir ist es immer unangenehm, wenn mein Baby wie am Spieß schreit und wir die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden bekommen.

» drago » Beiträge: 169 » Talkpoints: 1,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe den Bericht auch gelesen und darin war auch die Rede davon, dass das Wetter in dem Moment gerade sehr schlecht gewesen ist und dass die Mutter sich deshalb dagegen entschieden hat, mit dem Kind vor die Tür zu gehen. Natürlich ist es ziemlich heftig, wenn ein Kind so lange schreit und da kann ich mir vorstellen, dass das die Nerven der Kellnerin ziemlich strapaziert hat. Aber trotzdem war es natürlich falsch und auch total unprofessionell, das Kind anzuschreien.

Ob nun ein Trauma die Folge sein kann, weiß ich nicht, aber ich glaube eigentlich nicht, dass es gar so schlimm ist. Wenn ich ein fremdes schreiendes Kleinkind mitbekomme, dann mache ich in der Regel gar nichts und versuche, es zu ignorieren. Für mich ist es die Sache der Eltern, das Kind zu beruhigen und ich weiß nicht, ob es dann etwas bringt, wenn fremde Menschen das Kind bespaßen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



@Olly173: Vergleichst du nicht Äpfel mit Birnen in dem Fall. Denn eine gastronomische Einrichtung, wo die Angestellten über mehrere Stunden arbeiten ist doch was anderes als die Fahrt als Reisender in Bus oder Bahn. Es war sicherlich nicht die beste Reaktion der Frau, aber wir wissen auch nicht, wie viel an dem Tag schon an ihren Nerven gezerrt hat.

Ich selbst war neulich im Krankenhaus. Da war eine Schwester auch ein wenig patzig. Aber nur an diesem einen Tag und ich gehe davon aus, dass vorher irgendwas vorgefallen ist, wo ich noch den Rest abbekommen habe. Und so vermute ich das auch bei der Kellnerin. Es ist auch nur ein Mensch und dem kann eben auch mal die Galle überlaufen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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