Iran in der Atomfrage glaubwürdig?

Die Verhandlungen mit dem Iran sind zu einem erfolgreichen Ende gekommen und außer Israel und Saudi-Arabien scheinen alle den Kompromiss zu akzeptieren.

Trotzdem muss man sich angesichts der Vergangenheit des Iran fragen, wie ernst er es mit seinen Absichten, keine Atomwaffen zu bauen, nimmt. Bisher waren die Drohgebärden in Richtung Israel und USA ziemlich eindeutig und die Förderung terroristischer Anschläge war bisher auch Bestandteil der iranischen Politik. Im Hintergrund steht immer noch der Revolutionsrat mit Chamenei an der Spitze, der alles überwacht.

Haltet ihr den Kompromiss für eine gute Lösung? Versteht ihr die Sorgen Israels bzw. habt ihr Verständnis dafür?

Ich glaube dem Iran seine Aussagen nicht so wirklich, da die politische Wende dann doch etwas sehr schnell war. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Anreicherung von Uran lediglich für friedliche Zwecke gedacht ist. Es ist ja noch nicht lange her, dass der Iran preisgab, dass die Vernichtung Israels sein Ziel sei, weshalb ich die Sorgen der Israelis bestens nachvollziehen kann.

Natürlich ist der Iran nach Ansicht der UN nicht glaubwürdig. Deshalb wurden ja ganz strikte Kontrollen durchgesetzt. Bei dem kleinsten Zweifel könnte man wieder zu den Sanktionen zurück kehren. Das ist so eine bessere Lösung, weil man nun wenigstens mal einen Einblick in das iranische Atomprogramm bekommt. Natürlich kann man nie ganz sicher sagen, dass nicht doch im Geheimen an Atomwaffen gearbeitet wird. Aber die Wahrscheinlichkeit ist so niedriger als wenn man überhaupt keine Kontrollen hat.

Ich denke einfach, dass der Iran erkannt hat, dass er sich mit der Atompolitik mehr schadet als allen anderen. Ich denke auch nicht, dass der politische Wandel plötzlich kam, sondern ein langsamer Prozess war. Immerhin hielten die Sanktionen über 10 Jahre an.