Wie bewertet ihr die Qualität von Big Bang Theory?

vom 10.05.2015, 10:05 Uhr

Ich gebe zu, dass ich ein großer Fan von Big Bang Theory bin. Ich liebe einfach den Humor und manchmal wünscht man sich, selbst in so einer Gemeinschaft zu wohnen. Man erkennt Charaktere aus dem eigenen Leben und muss manchmal einfach herrlich laut lachen. Vor allem der Anfang der Serie, also die ersten Staffeln, bewerte ich wirklich hervorragend.

Nach den ersten Staffeln hat die Qualität der Serie aber abgenommen. Zumindest finde ich das. Irgendwie sind die vier Nerds immer weiter in den Hintergrund gerückt und es ging um Beziehungen und Beziehungsprobleme. Aber eigentlich ist doch genau das untypisch für Nerds. Ich fand es am Anfang so spannend, wie sie einfach keine Frauen kennengelernt und sich einfach dumm angestellt haben. Inzwischen ist davon fast nichts mehr zu spüren.

Ich finde, dass es bald keine neuen Staffeln mehr geben sollte. Es sind ja noch ein oder zwei Staffeln geplant, aber ich schaue es schon nicht mehr regelmäßig. Hätte ich gar nicht gedacht, aber ist leider so. Wie bewertet ihr die Qualität der Serie im Zeitverlauf? Seid ihr meiner Meinung?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Im Gegensatz zu anderen Filmen, die auf möglichst brutale Bilder in Zeitlupe setzen, sind Sheldon und Co für mich ein schöner gewaltfreier Spaß, der nie unter die Gürtellinie geht.

Ich denke, jede Serie hat ihre Zeit und danach ändert sich die Mentalität und andere Dinge werden wichtiger und machen mehr Spaß.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde leider auch, dass die Qualität der Serie mit der Zeit abgenommen hat, indem feste Beziehungen eingegangen wurden, denn gerade das Thema der mehr oder weniger verzweifelten Frauensuche hat ja für eine Menge Spaß gesorgt.

Die Einführung von Amy Farrah Fowler fand ich anfangs ziemlich genial, da sie in ihrer ganzen Art anfangs perfekt zu Sheldon passte und später aber ihre Weiblichkeit entdeckte, wodurch sich eine äußerst amüsante Beziehung ergab. Ich erinnere mich da an so schräge Dinge wie die Beziehungsrahmenvereinbarung oder die Folge, in der sie sich krank stellt, um Sheldon Aufmerksamkeit genießen zu können.

Mit der Zeit wurde Sheldon dann leider zugänglicher, was für mich eine Menge Charme dieser Beziehung zerstörte.

Die Geschichte um Leonard und Penny fand ich bisher okay. Wenngleich ich das anfängliche Anhimmeln Leonards sehr witzig fand, war ja abzusehen, dass sie über kurz oder lang zusammen kommen werden, was ich auch okay finde. Das hat sich meines Erachtens nicht weiter auf die Qualität der Serie ausgewirkt.

Womit ich mich überhaupt nicht anfreunden kann, sind die Geschichten um Howard und Raj. Insbesondere Howard, der sich selbst maßlos überschätzende Lüstling, hat für mich mit Bernadette verdammt viel Witz und Sympathie eingebüßt. Und dadurch, dass auch Raj zunehmend Erfolg in der Frauenwelt hat geht auch dessen latent homosexuelle Energie verloren, an der ich immer viel Spaß hatte.

Letzten Endes finde ich schon, dass die Qualität von The Big Bang Theory durch die Entwicklung der Charaktere abgenommen hat. Allerdings hätte eine Stagnation der Nerds ja auch früher oder später zur Langeweile geführt. Weiterentwicklung gehört nun einmal dazu.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde mal sagen, dass es eine so unheimlich erfolgreiche Serie schwer hat, die Qualität über so viele Staffeln aufrecht zu erhalten. Was am Anfang noch ganz witzig ist, wird nach einigen Staffeln aber auch langweilig. Ein Beispiel ist dafür die Unfähigkeit von Raj, mit Frauen zu reden. Das ist am Anfang mal lustig, aber nach ein paar Staffeln nervt das einfach nur noch. Von daher müssen sich die Charaktere entwickeln, was aber oft dazu führt, dass viel vom ursprünglichen Charme verloren geht.

Ich finde die Entwicklung der Charaktere jedenfalls sehr plausibel. Man sieht nun, dass der Chauvinismus von Howard nur gespielt war und er eigentlich nur eine starke Frau gebraucht hat, die ihn im Griff hat. Sheldon entdeckt langsam, dass er doch irgendwie ein Mensch ist. Immerhin hat er auch eine sehr gute Freundschaft zu Penny aufgebaut. Bei Leonard erkennt man, dass er nicht nur ein schüchterne Nerd ist, sondern dass er auch sehr eigenwillig ist und sogar mal ein richtiges Arschloch sein kann. Und dass Penny irgendwann von der ewigen Schnorrerin zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau wurde, passt auch irgendwie. Nur die Geschichte um Raj finde ich noch etwas unpassend, vor allem auch, weil seine neue Freundin nur sehr im Hintergrund steht und nur selten gezeigt wird.

Aber durch diese Entwicklung ist die Serie auch irgendwann verbraucht, von daher denke ich, dass sie nun irgendwann abgeschlossen werden sollte.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Sitcom "Big Bang Theory" trotz einem interessanten Ansatz nach so vielen Staffeln mittlerweile an Attraktivität verloren hat. Aber das geht meiner Meinung nach vielen Serienformaten so, wenn man von den nicht enden wollenden Soap Operas mal absieht.

Irgendwann sind eben alle Gags und humoristischen Ansätze umgesetzt, die man mit der Grundkonstellation und der Figurengestaltung bringen kann. Und dann rutscht die Qualität immer tiefer. Eigentlich sollte man Serien konsequent absetzen, wenn die guten Ideen offensichtlich aufgebraucht sind, aber es geht ja schließlich vor allem darum, damit Geld zu verdienen.

Damit, dass auch bei Sheldon und seinen Kumpels allmählich die romantischen Verwicklungen in den Vordergrund getreten sind, habe ich jedoch gar kein so großes Problem. Die Single-Nerd-Gags waren eben schon alle abgefeuert, also hat man auf die Beziehungs-Nerd-Schiene umgestellt. Letzten Endes handelt es sich bei der Big Bang Theory schließlich um extrem leichte, humorige Unterhaltung, und mir ist noch keine Sitcom untergekommen, die dabei auf die lustigen Seiten des Kampfs der Geschlechter verzichtet hätte.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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