Sich wegen Lüge bei anderen entschuldigen?

vom 23.07.2015, 10:08 Uhr

Es gibt viele Formen von Lügen und die Spannbreite reicht vom gezielten Lügen bis hin zum flunkern oder die Halbwahrheit sagen. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Arten der Reaktion auf diese Lügen.

Manche Menschen können lügen ohne rot zu werden und ohne mit der Wimper zu zucken, andere wiederum bekommen dann direkt ein schlechtes Gewissen, wobei es hier auch auf die Art der Lüge ankommt wie ich finde.

Ich habe schon häufiger das Phänomen beobachtet, dass manche Menschen hinterher so ein schlechtes Gewissen bekommen, dass sie sich bei den Personen aus ihrem Umfeld für ihre Lüge entschuldigen, wenn es die Personen sind, die sie vorher angelogen haben. Andere entschuldigen sich nicht einmal dann, wenn die Lüge heraus gekommen ist und offensichtlich Gefühle verletzt hat.

Wie ist das bei euch? Entschuldigt ihr euch hinterher, wenn ihr jemanden angelogen habt? Oder lasst ihr das ganze unter den Tisch fallen und tut so als wäre nichts gewesen? Wann ist in euren Augen eine Entschuldigung angebracht und wann total unnötig?

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich versuche nicht zu lügen, ich versuche es echt total. Leider gelingt es mir nicht immer. Wenn ich lüge, dann nur um andere Menschen nicht zu verletzen. Ich entschuldige mich also nicht wirklich dafür, da die Menschen sonst doppelt verletzt werden würden. Ich finde aber auch, dass es drauf ankommt was es für eine Situation ist. Wenn es rauskommt, dann versuche ich mich ehrlich zu entschuldigen.

» Cynthia G » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,29 »


Grundsätzlich versuche ich auch, nicht zu lügen. Manchmal geht es aber nicht anders. Natürlich entschuldige ich mich dann im Nachhinein auch für die Lüge, weil eine Lüge ist natürlich nie so richtig schön. Eine Ausnahme ist, wenn man lügt, um jemanden zu schützen.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich sage ich auch nicht immer und unter allen Umständen die Wahrheit, oder das, was ich dafür halte. Oft genug halte ich mit meiner Meinung hinter dem Berg oder beschönige meine Ansichten, um keine Gefühle zu verletzen. In meinen Augen sind diese Art "Lügen" eher als Schmiermittel für funktionierende Beziehungen und Zusammenarbeit zu sehen, weswegen ich auch selten in die Verlegenheit komme, mich dafür zu entschuldigen.

Es wäre ja niemandem gedient, wenn ich beispielsweise meiner Schwester mitteilen würde, dass ich heilfroh bin, dass ihre hässliche Zimmerpflanze endlich den Geist aufgegeben hat, auch wenn es zu hundert Prozent wahr wäre. Es ist für alle Beteiligten besser, wenn ich zu ihrem Ableben kondoliere, auch wenn es sich dabei streng genommen um eine Lüge handelt.

Es gibt auch Menschen, die sich ständig in Dinge einmischen, die sie nichts angehen und ungefragt Kritik und Ratschläge versuchen, an den Mann zu bringen. Solche unverbesserlichen Kandidaten lüge ich manchmal der Einfachheit halber an, wenn ich genau weiß, dass die Wahrheit z.B. über meine Wochenendgestaltung oder meinen Beziehungsstatus nur eine längere, indiskrete und ermüdende Predigt nach sich zieht. Auch hier gibt es für mich keinen Grund, hinterher reumütig zuzugeben, dass ich am Wochenende im Kino war und mich zu entschuldigen.

Und um anderen Leuten vorsätzlich zu schaden oder sie in Schwierigkeiten zu bringen, lüge ich nicht. Generell finde ich es sowieso etwas befremdlich, zuerst mit voller Absicht etwas zu machen, das man für falsch und schädlich hält und sich hinterher dafür zu entschuldigen. Lügen passieren ja schließlich nicht aus Versehen oder durch Zufall, da steckt in der Regel schon ein Plan dahinter.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^