Nicht kochen, da das Essen sonst zu gut schmeckt?

vom 16.07.2015, 21:30 Uhr

Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Kommilitonen über das Thema Essen und Kochen unterhalten. Ich selbst koche ja sehr gerne und experimentiere auch sehr gerne damit herum. Ich finde das einfach sehr entspannend, den Kochlöffel zu schwingen und auch andere aus meinem direkten Umfeld zu bekochen. Es macht mir einfach Spaß.

Mein Kommilitone meinte jedoch, dass er so gut wie gar nicht kochen würde und wenn, dann wäre das extrem selten der Fall. Wenn er denn mal kochen würde, würde das Essen so verdammt lecker schmecken, dass er sich dann überfressen würde und hinterher über heftige Bauchschmerzen zu klagen hätte. Aus diesem Grund hätte er den Kochlöffel an den Nagel gehängt und würde aus Prinzip nicht kochen wollen.

Ich finde so eine Einstellung irgendwie befremdlich. Denn man kann ja auch aufhören zu essen bevor einem schlecht wird. Mit ein wenig Selbstdisziplin wäre das Thema für mich erledigt.

Wie seht ihr das? Findet ihr das verständlich, wenn jemand nicht kochen möchte, weil das Essen sonst zu gut ist? Oder ist das nur eine Ausrede für irgendetwas?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe damals, als ich noch alleine gewohnt habe, auch zu Anfang selten gekocht. Aber nicht aus dem Grund, dass das Essen zu lecker schmeckt, sondern, weil ich, wenn ich gekocht habe, große Portionen gekocht habe, dir mir dann für die nächsten 2-3 Tage reichten. Das hatte den Grund, dass ich aus einer Großfamilie stamme und nicht einschätzen konnte, wie viel eine Portion ist.

Ein anderer Grund war, dass ich häufig viele Zutaten zum Kochen kaufen müsste, die dann erstmal rumstehen und nicht gebraucht werden. Z.B. verschiedene Gewürze oder Milch. Milch trinke ich eigentlich nicht, aber wenn mal in einem Gericht nur 250 ml Milch benötigt werden, frage ich mich schon, was ich mit dem Rest mache, denn die wird ja mal irgendwann schlecht. Und an 4 Tagen hintereinander das gleiche Gericht kochen oder zumindest in dem Zeitraum kochen, in der die Milch noch gut war, wollte ich auch nicht.

Da ich zudem vllt. an 2-3 Tagen zu Mittag zu Hause war und die restlichen Mittagessen in der Uni in der Mensa verbrachte, lohnte es sich noch weniger, Zutaten für Mittagessen zu kaufen, die leicht verderblich sind. Ich möchte nämlich frisch kochen und da hat man eben das Problem, dass Gemüse etc nur eine kurze Zeit wirklich knackig sind.

Ein anderer Grund war sicherlich, dass ich oft nicht die Zeit oder die Lust hatte, selbst zu kochen und am Herd zu stehen, während ich doch meine Zeit auch anders und effektiver nutzen konnte.

Deswegen habe ich es zu Anfang eben so gemacht, dass ich entweder in der Mensa gegessen habe oder mir Fertiggerichte gekauft habe, die ich dann kurz in der Pfanne oder im Ofen warm gemacht habe. Das sparte Zeit und ich hatte keine Restzutaten in der Küche, die ich noch verbrauchen musste.

» Lapricia » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 16.07.2015, 22:06, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe ja schon alle möglichen Gründe dafür gehört, dass Leute nicht selber kochen. Einige kann ich verstehen, andere überhaupt nicht und ein paar Gründe habe ich früher auch selber mal praktiziert - aber ich habe noch nie gehört, dass jemand anscheinend gut kochen kann und sich freiwillig für schlechtes Essen entscheidet.

Vor allem macht die Begründung auch keinen Sinn. Klar, wenn man nur selten etwas Gutes zu Essen bekommt isst man sicher mehr, wenn es dann mal etwas richtig leckeres gibt, aber wenn ich jeden Tag mein Lieblingsessen haben könnte stopfe ich mich damit doch nicht bis zum Anschlag voll.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich koche nun nicht selbst, aber wenn ich bei meinen Eltern bin, dann kocht meine Mutter und da ist es ähnlich. Es schmeckt sehr gut und ich überfresse mich dann tatsächlich oft. Ich kann, wenn das so lecker ist, einfach nicht aufhören, bis ich richtig pappsatt bin. Daher ist es schon ganz gut, dass nicht jeden Tag jemand für mich kocht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich koche selber sehr gerne und sicherlich gibt es manchmal auch bei mir Tage, an denen es mir wirklich so gut schmeckt, dass ich auch mal mehr esse, aber so ist das eben. Ich würde nun deswegen aber nicht auf das Kochen verzichten, weil das ja auch gesund ist und man das durchaus auch mal braucht. Das würde ja auch ins Geld gehen, wenn man immer nur essen geht und immer nur kalt essen, darauf habe ich auch keine Lust.

Die Aussage des Studenten finde ich für mich nicht nachvollziehbar, weil man selber seine Grenzen kennen muss und ja auch weniger kochen kann oder auch einfrieren kann, wenn man zu viel hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also die Aussage deines Mitstudierenden finde ich sehr komisch. Schließlich sagt er erst, dass er nicht kochen kann und dann sagt er, dass es zu gut schmeckt, wenn er kocht. Irgendwie ist das nicht schlüssig. Ich koche gerne, wenn es mir dann auch richtig gut schmeckt und das wäre kein Grund für mich, nicht zu kochen. Schließlich koche ich doch eben aus dem Grund, weil es mir dann so total lecker schmeckt. Ich weiß meistens, dass es für zwei Tage reicht und freue mich auch am nächsten Tag noch über das Gekochte.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


GoroVI hat geschrieben: Schließlich sagt er erst, dass er nicht kochen kann und dann sagt er, dass es zu gut schmeckt, wenn er kocht.

Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte, dass er kochen kann, aber so gut wie gar nicht kochen würde. Er vermeidet solche Situationen, in denen er kochen muss, weil er sich überfrisst. Ich finde es ist schon ein Unterschied, ob man kochen kann, es aber aus Prinzip nicht tut als gar nicht kochen zu können. Bitte genau lesen, sonst gibt es Missverständnisse.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich koche auch sehr gerne, nur jetzt, wo ich alleine wohne, lohnt es sich nicht und wenn ich mir dann mal auf die Schnelle Nudeln koche, dann ist es einfach etwas zu viel und dann überfresse ich mich auch schnell. Für andere zu kochen, ist da schon einfacher, da muss ich nicht mein eigener Müllschlucker sein und ggf. noch alles aufwärmen.

Die Frage ist aber auch, was dein Kommilitone da so kocht? Nudeln mit Fertigsoße ist für manche ja auch kochen und das kann, je nachdem, wie viel Geschmacksverstärker dabei sind, ja auch verdammt lecker schmecken!

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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