Wird Luckes neue Partei sich durchsetzen können?
Nach seinem Austritt will Lucke nun eine neue liberale Partei gründen, die diesen Namen auch verdient und eine echte Alternative zur bisherigen Scheinalternative für Deutschland unter Petry ist. Wenn hier Leute wie Henkel und andere potente Persönlichkeiten mitmachen, die auch etwas auf dem Kasten haben, sehe ich wieder frischen Wind in die deutsche Parteienlandschaft kommen, ohne dass auf der ausländerfeindlichen Geige gespielt wird.
Wie beurteilt ihr die Chancen einer neuen Partei von Herrn Lucke? Welche Zeile sollte eine solche Partei haben? Sollten solche Leute wie Henkel dort auch mitmachen?
Man kann nie voraussagen, welchen Weg eine Partei nehmen wird. Wenn so viele Menschen zusammenkommen, entwickelt so ein Projekt einfach eine Eigendynamik. Es fängt damit an, dass es nicht "seine Partei" sein wird. Er kann sich zum Vorsitzenden wählen lassen, aber wenn ihn die Mehrheit dort nicht sehen will, kann er dagegen nichts tun.
Und auch welche Punkte ins Programm aufgenommen werden, bestimmt nicht etwa der Vorsitzende als Chef oder Eigentümer, sondern alle gemeinsam, beziehungsweise die Mehrheit. So kann aus jeder Partei eine ausländerfeindliche Partei werden. Egal, mit welchen Grundsätzen sie anfängt. Und wenn sich diese Richtung abzeichnet, gehen "potente Persönlichkeiten" auch ganz schnell wieder. Weil man als Einzelner in einer Partei nichts erreicht. Da kann man noch so hehre Ziele haben.
Ich stelle mir das unendlich deprimierend vor. Ich habe das bei einer anderen Partei miterlebt. Der Vorsitzende stand knapp 15 Jahre äußerst engagiert an der Spitze, hat seinen Beruf aufgegeben, um nur noch für die Ziele der Partei zu kämpfen. Aber dann gab es einen Rechtsruck und die Mehrheit hat ihn geduldet. Und so ist der Vorsitzende gegangen, obwohl die Partei praktisch sein Leben war und sein Lebenswerk sein sollte.
Schon die AfD hat ihre Erfolge nicht auf "neuen liberalen Ideen" aufbauen können, sondern einzig als Sammelbecken der Unzufriedenen und jenen, die Angst vor einem Abstieg haben. Natürlich in erster Linie durch die, die sich zu den "Pegida"-Bewegungen zählen. Und da ist eben Rechtspopulismus nicht ein Anhängsel sondern die verbindende und treibende Kraft. Andere Themen haben eher gespalten. Und wenn man sich jetzt anschaut, was an Rumpf um Lucke geblieben ist, sieht man auch, dass die nationalistischen Töne die "Massen" gezogen hat.
Der Versuch, sich hier liberal oder gar intellektuell zu geben, wird so nicht aufgehen. Eigentlich würde ich es sogar als schädlich für die neue Partei sehen, wenn sich hier dann auch noch Menschen wie Henkel engagieren. So bekommt dieses Sammelbecken auch noch den Stempel, Sprachrohr der Wohlhabenden zu sein. Allgemein kann man sich hier zu dem Thema vielleicht an den Sozialwissenschaftler Alexander Häusler halten, der die Neugründung der "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" als "politische Totgeburt" sieht.
Ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber schon bei der AFD konnte man ja wohl kaum davon reden, dass sie sich durchgesetzt hat und eine etablierte Partei war. Nach dem ganzen Theater haben wir nun zwei Parteien, aber bedeutet das, dass sich dann auch die Wähler verdoppeln werden?
Gut, die Alternative für NPD Wähler wird sicher einiges von dem rechten Pöbel anziehen, der vorher was anderes gewählt hat oder vielleicht auch gar nicht gewählt hat aber wo soll die Alternative zur Alternative für Deutschland neue Wähler her bekommen?
Da du der Meinung bist, dass die Alternative zur Alternative für Deutschland nun eine liberale Partei sei nehme ich an, dass du auf ehemalige FDP Wähler hoffst, aber ich glaube nicht, dass die Rechnung aufgeht. Ich kenne nun nicht so viele FDP Anhänger, aber die, die ich so im Laufe der Jahre kennen gelernt habe würde ich nicht ins rechts-konservative Lager stecken und da kommt die Alternative zur Alternative für Deutschland nun mal her und den Stempel wird man auch nicht los indem man sich selber als "liberal" bezeichnet.
Als liberal kann man Lucke sicher schon bezeichnen.Es hat mich schon gewundert, dass er nicht zur FDP gegangen ist, aber dies war wohl nach der letzten Bundestagswahl nicht so attraktiv. Vor allem ist er wertkonservativ und wirtschaftsliberal sowie integer. Dies ist bei Herrn Henkel ebenso der Fall. Damit wäre er auch der ideale Koalitionspartner für die CDU und es gäbe auch neue Koalitionsmöglichkeiten.
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