Bandscheibenvorfall durch zu viele Milchprodukte?
Mein Schwiegervater ist ein sehr fürsorglicher Mensch, der sich immer noch gerne um seine Kinder und Enkel kümmert, auch wenn seine Kinder schon lange aus dem Haus sind und nicht mehr von ihm abhängig sind. Er sorgt sich aber immer noch sehr und gibt dann auch mal ungefragt irgendwelche Tipps und Ratschläge, auch wenn diese in dem Moment vielleicht gar nicht erwünscht sind. Er stellt dann auch gerne mal die kuriosesten Theorien auf.
So war er erst gestern wieder bei uns zu Besuch und stellte dort die sehr kuriose Theorie auf, dass man durch den zu hohen Verzehr von Milchprodukten Probleme mit der Bandscheibe bekommen würde. Er selbst hätte immer sehr viele Milchprodukte verzehrt und hätte jetzt Probleme mit den Bandscheiben, was er eben auf die Milch zurückführt und nicht auf irgendwelche Aktivitäten.
Als er weg war, haben mein Freund und ich uns darüber unterhalten und wir können diese These nicht wirklich glauben. Unserer Meinung hat doch weniger die Ernährung damit zu tun als das Aktivitätslevel und welchen Aktivitäten man nachgeht. Wenn man also zu viel schwer hebt und sich dadurch überanstrengt wirkt sich das doch eher auf die Bandscheibe aus als die Ernährung.
Wie seht ihr das? Kann man durch hohen Verzehr von Milchprodukten Bandscheibenprobleme bekommen? Welche Beobachtungen und Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht möglicherweise gemacht?
Milchprodukte sind nicht gesund. Das rückt immer deutlicher ins öffentliche Bewusstsein. Das liegt auch daran, dass die mittelalterlich geprägte landwirtschaftliche Lobby der Tierausbeutung an Einfluss verliert. Die Mär vom gesunden Glas Milch am Morgen wird vom Küchentisch in die Gutenachtgeschichte befördert, und das ganz zurecht.
Bandscheiben reagieren einfach auf alle Einflüsse von außen. Die Leber handhabt das genauso. Die Zähne auch. Und der Magen, die Haut, die Prostata und all die anderen kleinen Freunde, die mit uns alt werden. Den Schwiegervater, der sich die Milch als exklusive Ursache für seine Wehwehchen ins Rampenlicht geholt hat, würde ich nach etwaigen anderen Sünden in seiner Vergangenheit befragen.
Muss natürlich nichts Selbstverschuldetes sein. Auch die Haltbarkeit der Bandscheiben bekommen wir im Paket von unseren Ahnen vererbt.
Also ein Bandscheibenvorfall hat genauso viel mit der Ernährung zu tun, wie mit der Aktivität des betroffenen Menschen. Aus meiner Sicht haben beide Dinge keinen Einfluss darauf, denn mein Mann sind das beste Beispiel dafür. Von der Aktivität her total unterschiedlich und trotzdem haben wir beide unter Bandscheibenvorfällen zu leiden. Was bei mir letzte Woche sogar zu einer Notoperation geführt hat, um bleibende Schäden zu verhindern.
Aber im Gegensatz zu meinem Mann mache ich eben gar nichts, was dem Rücken schadet. Trotzdem hat es mich erwischt. Aber es nicht unbedingt die Belastung des Rückens und der Bandscheiben an sich, sondern wie man sie belastet. Hebt und trägt man nämlich richtig, hat man da auch weniger Probleme.
Dass Milchprodukte nicht unbedingt so gesund sind, wie man noch vor 10 Jahren dachte, mag ja sein. Wobei ich da eher die Problematik sehe, dass die Produkte kaum mehr das enthalten, was ursprünglich in der Milch ist. Und das wird eher das sein, was uns schadet, aber bestimmt keinen Bandscheibenvorfall mit sich bringt.
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