Wieso bekommt der IS immer mehr Zulauf?

Obwohl der Widerstand gegen den Terror der IS immer stärker wird, scheint dies dem Zulauf zu dieser Gruppe keinen Abbruch zu tun. Immer mehr junge Menschen eilen nach Syrien, auch wenn es hier einen Rückgang zu geben scheint, da der Kampf gegen die Kurden nicht allzu populär zu sein scheint.
Dafür schwören immer mehr andere Terrorgruppen den Eid auf den IS oder dessen Anführer Bagdhadi.

Könnt ihr euch das auch nicht erklären? Was macht diese Gruppe nur so attraktiv?

Genügend Hass auf die Vereinigten Staaten von Amerika und den Westen generell gibt es doch schon seit Jahren. Mit dem Islamischen Staat haben diese Menschen nun eine wirklich große und ernstzunehmende Organisation, welcher sie sich anschließen können. Eine Vereinigung solcher Größe gab es zuvor nicht. Eine islamische Radikalisierung lässt sich in letzter Zeit zudem generell beobachten und tut ihr übriges.

So groß schätze ich den Zulauf zur Terrororganisation gar nicht ein. Es ist vielmehr so, dass ein jeder Einzelfall im Moment groß in den Medien dargestellt wird und dann auch gleich gefragt wird, was die Gesellschaft falsch gemacht haben kann, dass in Deutschland sozialisierte Menschen sich so einer Organisation anschließen (wollen). Dennoch sehe ich das im Moment nicht wirklich als ein Massenproblem sondern ein Problem von wenigen einzelnen.

Was dann aber für die die Triebfeder ist, kann ich mir kaum erklären. Die Liebe zur Religion halte ich für vorgeschoben. Es wird wohl was mit einer Verklärung der Verhältnisse zu tun haben - gemischt mit einer unsicheren Lage in der eigenen Heimat, in der man sich nicht aufgehoben fühlt. Was nicht heißen soll, dass sie nicht aufgehoben waren. Aber gegen subjektive Gefühle kommt man mit objektiven Argumenten nicht an.

Vereinzelt wollen hier Menschen wohl auch mal einen großen Auftritt haben oder an einer großen Sache beteiligt sein. Und das kann dann dazu treiben, alles Folgende falsch einzuschätzen und als Propaganda abzutun. Letztlich kommt vor Ort ja immer noch die Ernüchterung sowie anschließend die Flucht zurück. Attraktiv macht die Gruppe vermutlich deren Selbstdarstellung und die Tatsache, dass im "Westen" die Furcht geschürt wird.

Inzwischen gibt es auch genug Videos, wo die lieben Gotteskrieger davon berichten, dass sie Kuffar (Ungläubige) schlachten wollen. Dass man im Kriegsgebiet etwas durchdreht, mag gut sein, aber viele kommen schon mit diesem Gedanken hin. Außerdem sind führende Prediger wie Abu Nagie mit seiner Koranverteilungsaktion der Ansicht, dass psychische Störungen nicht existent oder mit dem Islam heilbar sind, was gerade für viele Jugendliche, bei denen sich solche Krankheiten im Anfangsstadium zeigen, sicher auch seine Wirkung zeigt. Menschlichkeit scheint etwas zu sein, was die Mehrzahl dieser Typen überhaupt nicht empfinden kann, weil ihnen dafür die Empathie fehlt.