Ist Geld ansich sinnstiftend?

vom 18.07.2015, 17:08 Uhr

Viele Ökonomen diskutieren die Frage, ob Geld ansich sinnstiftend ist. Für mich bestimmt sich der Wert des Geldes daraus, was man sich dafür kaufen kann. Letztendlich entscheidet also die Kaufkraft des Geldes in meinen Augen diese Frage. Geld ist für mich nicht sinnstiftend. Wie seht ihr das Ganze? Auf welche Seite der Ökonomen würdet ihr euch stellen?

» sommerman » Beiträge: 119 » Talkpoints: 24,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich steht Geld für Unabhängigkeit und Sicherheit. Wenn man genug Geld hat, muss man keinen Jobverlust fürchten oder kann nur noch so viel arbeiten, wie man Lust hat und nicht so viel, wie man des Geldes wegen muss. Man ist nicht daran gebunden, dass immer wieder ein Verdienst da ist, sondern kann sich vom normalen Berufsleben etwas entkoppeln.

Zudem kann man sich dann alle möglichen Dienstleistungen kaufen. Ich habe beispielsweise neulich meine Garage von einem Entrümpelungsservice aufräumen lassen. Das war nicht teuer, das war jetzt keine unerschwingliche Luxusdienstleistung. Aber es ist schon toll, sich um bestimmte Dinge nicht kümmern zu müssen, sondern jemanden dafür zu bezahlen. Da gäbe es vieles, was ich auslagern wöllte und es würde das Leben auch bequemer machen, sich um manches nicht mehr selbst kümmern zu müssen.

Und ich denke, dass Konsum auch Freude machen kann. Sich was Schönes kaufen oder Hobbys nachgehen können, die kostenintensiv sind, ist für manche auch eine Form der Sinngebung. Es macht Spaß, zumindest dann, wenn man z.B. gerne einkaufen geht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Geld für sich hat für mich sozusagen keine Seele. Ein positiver Cashflow ist für mich natürlich schon wichtig und ich habe auch eine kleine Bargeldreserve für schlechte Zeiten. Aber eine große Menge Bargeld zu horten, wäre für mich nichts. Bargeld auf dem Sparkonto ist für mich totes Geld. Nur die Bank kann mit diesem Geld etwas verdienen, ansonsten verliert es aktuell trotz Zinseinnahmen an Wert.

Für mich bekommt Geld dann einen Sinn, wenn ich es investiere. Dann wird aus dem seelenlosen Geldbetrag ein Teil eines Unternehmens. Im besten Fall kann man sich mit dem Unternehmen identifizieren. Aber selbst wenn nicht steht immerhin ein realer Wert dahinter, man kann sich einfach etwas darunter vorstellen. Und wenn man sich etwas geschickt anstellt, kommt hinterher da auch viel mehr raus. Ich habe einzelne Positionen, da müsste ich auf dem Sparkonto 8% Zinsen bekommen, um auf die gleiche Rendite zu kommen. Und da sind Kursgewinne noch nicht einmal berücksichtigt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dass Ökonomen meinen, Geld wäre sinnstiftend, liegt nicht an der sachlichen Erkenntnis dieser Herrschaften, sondern allein am zu erwartenden monetären Gewinn der Aussage.

Nur so lassen sich pseudophilosophische Wortmeldungen aus dem Wirtschaftssystem interpretieren. Das lässt sich auch umkehren. Selbst Erkenntnistheoretiker können Unsinn von sich geben. Vom anderen Ende der Hühnerleiter könnte das also in etwa so klingen: Der Sinn des Lebens ist sehr kostspielig.

» Theren » Beiträge: 26 » Talkpoints: 12,68 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^