Benimmt sich euer Haustier manchmal wie ein Stalker?
Meine Arbeitskollegin hat einen Hund, wobei wir uns über diesen ein wenig unterhalten hatten. Dabei kam heraus, dass sich ihr Hund wie ein Stalker verhalten würde, so die Worte meiner Arbeitskollegin. Der Hund würde ihr zu Hause auf Schritt und Tritt folgen und sie könnte nicht einmal in Ruhe auf Toilette gehen.
Ebenso könnte sie weder allein essen, noch mit ihrem Partner kuscheln, da ständig der Hund dazwischen kommen würde. Er könnte sich wohl nicht allein beschäftigen. Meine Arbeitskollegin meinte dann lachend zu mir, dass sie eigentlich nur Ruhe vor dem Hund hätte, wenn sie bei der Arbeit wäre. Ansonsten würde dieser immer ihre ganze Aufmerksamkeit fordern.
Habt ihr auch ein Haustier, welches sich so wie ein Stalker verhält? Kann man dem Tier das Verhalten irgendwie auch abgewöhnen?
Eigentlich benimmt sich mein Hund nicht so. In letzter Zeit ist sie mir immer ein bisschen hinterher gelaufen und hat sich dann auch öfter an mich geschmust, ich denke mal das sie gemerkt hat, das etwas mit mir anders ist als sonst. Normalerweise kann sie sich aber schon selbst beschäftigen und ist zwar neugierig und schaut mal, was man da so macht, aber geht auch wieder, wenn es langweilig ist. Zwischen mich und meinen Partner würde sie sich nie drängen, da sie ihre Grenzen kennt.
Wenn ich mit meinem Partner schmusen würde und mein Hund springt dazwischen würde ich ihr den Befehl geben von der Couch zu gehen und sie eventuell auch runter setzen, wenn sie meint bocken zu müssen. Es würde bei dem Hund sicherlich etwas bringen, wenn man ihn auf seinen Platz schicken könnte. Das kann man ja mal mit einer Decke üben. Dort kann dann beispielsweise auch das Lieblingsspielzeug liegen oder ein Kauknochen. Gespielt sollte aber nur werden, wenn der Mensch es will und nicht der Hund.
Wenn ein Hund immer dazwischen drängt und Aufmerksamkeit will, dann scheint er seinen Platz im Rudel nicht zu kennen. Ich habe meinen Hund auch gerne und kuschel auch mal gerne mit ihr, aber sie kennt ihre Grenzen und wenn ich ihr etwas sage, hört sie auch. Sie nimmt es auch gut an, wenn man ihr etwas sagt, weil sie weiß, dass sie ganz unten in der Rangordnung steht. Das muss man einen Hund für den Hund klar machen, sonst macht man sich nur unnötig Stress.
Mein Kaninchen hüpft mir auch hinterher und stupst mich an. Wenn ich ins Bad gehe, kommt sie auch hinterher und setzt sich vor die Tür, denn da befindet sich ihre Toilette. Ich finde das eigentlich süß, wenn sie dann auch in "ihr Bad" geht. Mich stört das gar nicht, wenn sie mich stalkt, das ist doch das schöne an einem Haustier.
Zitronengras hat geschrieben:Mich stört das gar nicht, wenn sie mich stalkt, das ist doch das schöne an einem Haustier.
Was ist schön daran, wenn ein Haustier auf Fehlbehandlung oder Fehlhaltung heraus ein nicht arttypisches, gestörtes Verhalten zeigt. Wenn einer meiner Hunde damit anfangen würde, dann würde ich mich in den Hintern beißen. Denn für das Tier bedeutet das massiven Stress, der ihm schadet. Das kann ich beim besten Willen nicht als Sinn einer Tierhaltung sehen.
Denn für das Tier bedeutet das massiven Stress, der ihm schadet. Das kann ich beim besten Willen nicht als Sinn einer Tierhaltung sehen.
Ob das jetzt Stress ist oder nicht, ist so eine Aussage, deren Wahrheitsgehalt ich nicht beurteilen kann. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass mein Tier gestresst ist. Die Katze meins Freundes läuft uns auch hinterher, etwa wenn wir in den Garten gehen. Ich glaube die macht das, weil sie denkt, dass sie dann was zu essen bekommt.
Ich finde man muss nicht immer jedes Verhalten eines Tieres, was vielleicht ein wenig abweichend ist, gleich als Folge irgendeines Schadens beurteilen und dann hineininterpretieren, dass der Besitzer - der böse böse Besitzer - das Tier verkorkst hätte.
Wenn ich ein Tier will, das den ganzen Tag in der Ecke sitzt, dann kann ich mir stattdessen auch eine Keramikfigur hinstellen. Ich will schon ein Tier, das auch aktiv auf mich zukommt und mit mir interagiert und dann nicht wie ein Roboter nur aufgrund irgendwelcher Befehle zu mir kommt, sondern auch von sich aus.
Zitronengras, hier geht es aber nicht um eine Katze, die mal mit in den Garten geht oder ein Kaninchen, dass man hinterher hoppelt. Hier geht es um einen Hund, der seine Besitzerin keinen Schritt allein machen lässt. Das kannst du nicht vergleichen und das ist kein ansatzweise normales Verhalten.
Solche Hunde sind ständig auf dem Sprung, ihr Leben kreist nur um den Besitzer. Sie kommen nicht auf ihre 18 Stunden dösen am Tag, weil sie immer schauen, dass sie nichts verpassen. Dass ein Tier seinem Besitzer folgt, das ist normal. Dass es das immer tut, das ist nicht normal und auch nicht gesund.
Nimm meine Jungs. Natürlich stehen die am Morgen mit mir auf. Sie wissen, dass sie heraus kommen und danach Futterzeit ist. Aber wenn der Tag normal läuft, dann stehen sie eben nicht immer hinter mir. Wenn ich den Raum verlasse, dann wird erst einmal abgewartet. Wahrscheinlich komme ich wieder. Tue ich das nicht, dann wird ein Teil der Herrschaften nach und nach mit umziehen und sich einen neuen Platz suchen. Andere finden es gerade gemütlich und bewegen sich keinen Millimeter.
Außerdem gehe ich im Arbeitszimmer oder im Schlafzimmer nicht verloren. Da muss man nicht unbedingt folgen. Im Bad ist es stinklangweilig, da tauch keiner auf, das machen höchstens Welpen. Das ist normal und das ist kein stummes in der Ecke sitzen.
Aber immer sofort mitkommen und gucken müssen, das ist für einen ausgewachsenen Hund, der schon länger in der Familie lebt, nicht normal. So ein Tier hat entweder einen ausgeprägten Kontrollzwang oder Verlustangst. Und beides ist für das Tier absolut nicht gesund oder gut.
Zitronengras, ein Hund ist ein Rudeltier, das ganz klar nach einer Rangordnung lebt, wenn man einem Hund alles erlaubt, dann wird dieser Hund auch immer denken, dass er der Boss ist und wenn ein großer Hund zwischen 2 Menschen springt, die kuscheln wollen finde ich das schon bedenklich, weil das eben auch gefährlich werden kann. Ich habe einen kleinen Hund den kann man zur Not immer runter setzen, aber bei einem großen Hund wäre so ein Verhalten schon fatal.
Zudem kann es ja auch sein, dass dein Kaninchen sich einfach einsam fühlt, wenn du nur eines hast. So ganz ohne einen Kumpel kann es schon langweilig werden, das ist ja bei Menschen auch nicht anders. Deswegen kann man da auch durchaus mal drüber nachdenken. Allgemein finde ich aber, dass man nun nicht wieder so angreifend werden muss nur weil man mal Kritik zu lesen bekommen hat.
Meine Katzen haben auch Tage, an denen sie mir nicht von der Seite weichen. Das sind in erster Linie die Tage, an denen ich lange weg war und der Tag danach. Wären sie jeden Tag derart anhänglich, würde mir das nicht nur auf die Nerven gehen, sondern ich würde mir auch Gedanken machen, wieso sie das tun.
An diesen Stalker-Tagen folgen sie mir tatsächlich Schritt auf Tritt. Bin ich am Schreibtisch, liegt die eine ebenfalls darauf und die andere auf der Rückenlehne des Chefsessels. Lieg ich im Bett, liegen beide neben oder auf mir. Schaue ich TV, rücken sie mir auf die Pelle und selbst wenn ich duschen gehe, sitzen sie zu zweit mit den Nasen vorm Duschvorhang und warten.
Da sie -wie gesagt- nur nach längerer Abwesenheit und am jeweilig folgenden Tag so aufdringlich sind, dass ich wirklich keinen Schritt ohne sie tun kann, führe ich das darauf zurück, dass sie eine Abwesenheit von mehr als fünf bis sechs Stunden bei mir nicht gewöhnt sind, weil ich normalerweise von Zuhause arbeite.
Des Weiteren leben sie momentan noch in der Wohnung. Das heißt, wenn ich weg bin, ist es hier sehr ruhig. Da sie nicht miteinander spielen, werden sie die meiste Zeit dösen und sich eventuell auch langweilen, denn an üblichen Tagen spielen, schmusen oder clickern wir mehrmals am Tag. Entsprechend sind sie dann wohl einfach froh, wenn mit mir auch wieder etwas mehr Aktion in die Bude kommt. Mit eigenem Garten und einem anderen gewöhnten Tagesablauf wird sich das in Zukunft sicher ändern.
Ansonsten stimme ich meinen Vorrednerinnen zu. Das Verhalten dieses Hundes ist -sofern es der Wahrheit entspricht- doch recht bedenklich und anstatt es so hinzunehmen und sich auf die Arbeit zu "flüchten", sollte sie die Ursache der Stalkerei ausfindig machen und daran arbeiten. Zum Wohle aller Beteiligten.
Das mit dem stalken macht unser Hund seit ein paar Tagen bei meinem Mann auch. Er hat jetzt seit einer Woche Urlaub und seit vier Tagen weicht ihm unser Hund kaum noch von der Seite. Denke aber das es bei unserem Hund auch daran liegt das mein Mann sich im Urlaub mehr um unseren Hund kümmert und unser Hund das genießt. Allerdings würde unser Hund es nicht wagen sich zwischen uns zu stellen, das hat er einmal versucht und da haben wir ihm seien Grenzen aufgezeigt.
Was meinen Mann ein wenig mehr "Angst" macht ist eher eine unserer Katzen, sie setzt sich manchmal vor ihm hin und starrt ihn an. Sie mauzt nicht, bewegt sich nicht, lässt sich aber auch nicht streicheln und reagiert nicht darauf wenn man sie anspricht, was eigentlich alle unsere Tiere sonst tun. Sie sitzt dann einfach da und guckt ihn an, etwa zehn Minuten, viertel Stunde. Und dann geht sie wieder als ob nichts gewesen wäre. Eigenartig, eigenartig.
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