Höhere Dosierung verschreiben lassen um Tabletten zu teilen

vom 29.06.2015, 07:28 Uhr

Meine Tante muss Blutdrucktabletten nehmen. Damit sie nicht ständig neue Tabletten beim Arzt verschreiben lassen muss, bekommt sie schon eine 100er Packung. Und der Arzt meinte nun, dass sie noch mehr sparen kann, indem er ihr die doppelte Dosis aufschreibt und sie die Tabletten dann teilt. So bekommt sie nun Tabletten mit 80 mg aufgeschrieben und braucht nur 40 mg. So teilt sie sich die Tabletten und hat dann mehr als ein halbes Jahr Ruhe mit der Verschreibung.

Dass die Großzügigkeit von Ärzten bei Verschreibung von Großpackungen nicht selten ist, wurde ja schon diskutiert. Aber dass man den doppelten Wirkstoff verschreibt, damit man noch mehr von der Großpackung hat, finde ich schon enorm. Aber ist das denn von den Pharmakonzernen so gewollt? Ist das für die Krankenkassen nicht eher ein Verlust? Ich finde es zwar gut und wäre froh, wenn ich das auch bekommen würde, wenn ich solche Tabletten brauchen würde, aber komisch finde ich es doch.

Bekommt ihr auch Tabletten in Großpackungen verschrieben, die ihr hinterher noch teilen müsst? Besteht da nicht die Gefahr, dass man aus versehen überdosiert, wenn man nicht dran denkt, dass man sie teilen muss? Ist so was bei alten Menschen nicht besonders gefährlich?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn deine Tante schon so extrem alt ist, dass sie senil ist oder vielleicht sonst wie geistig eingeschränkt oder dement ist, würde ich auch darüber nachdenken, ob das sinnvoll ist. Aber in dem Fall würde die Zuteilung vielleicht eine Pflegekraft oder ein Familienangehöriger übernehmen.

Für den Patienten ist es schon oft preiswerter, eine Packung mit der doppelten Dosierung zu teilen. Denn man zahlt ja nur einmal die Zuzahlung. Tablettenteiler sind auch relativ preiswert zu erwerben und die Arbeit erledigt sich quasi nebenher.

Wie das für die Krankenkasse ist, weiß ich nicht. Entweder man fragt die aktuellen Preise für das eigene Medikament bei der Apotheke des Vertrauens für die verschiedenen Dosierungen je 100 er Pack nach. Oder man schaut mal auf die Seite einer guten Online Apotheke, denn die geben in Regel für die privat versicherten ja auch die Preise an. Da kann man dann vergleichen, was das für die Krankenkasse für einen Unterschied macht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


So etwas kommt öfter vor, aber sinnvoll ist es nicht immer. Natürlich ist es für den Patienten günstiger, aber es kommt auch schon mal vor, dass jemand durcheinander kommt, der viele Tabletten schlucken muss und dass derjenige dann aus Versehen eine ganze Tablette schluckt. Außerdem sind nicht alle Tabletten auch teilbar und das aus gutem Grund.

Darum sollten Ärzte bei der Verordnung auch darauf achten, dass die Tabletten, die sie verordnen, auch geteilt werden können. Und dann sollten sie diese Tabletten auch fest vorschreiben, damit nicht die Krankenkasse eine andere Firma bestimmen kann, die eventuell nicht teilbar ist. Wenn das alles beachtet wird, ist es natürlich schon eine Möglichkeit, um Geld zu sparen. Und es sparen sowohl der Patient als auch die Krankenkasse, so dass alle zufrieden sein können.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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