Mobbing - Welche Ausmaße habt ihr erlebt?
Mittlerweile ist Mobbing fast an der Tagesordnung und man erlebt es immer häufiger. Ich kann mich noch gut an die Mobbingopfer in meiner Schulzeit erinnern, wobei das damals noch recht harmlos war. Auch wenn ich weiß, dass Worte sehr verletzend sein können, so ging es wenigstens nie darüber hinaus. Ich bereue dennoch im Nachhinein, dass ich hin und wieder auch blöde Kommentare gebracht habe und wenn ich könnte, würde ich das rückgängig machen.
Ich habe nun schon von einigen Todesopfern gehört, Personen, die sich auf Grund von Mobbing umgebracht haben, was ich persönlich sehr erschreckend finde und es sehr traurig finde, dass jemand zu so etwas getrieben wird. Als Kind oder Jugendlicher weiß man es vielleicht nicht besser, aber im Erwachsenenalter sollte man es doch wissen. In meinem Umfeld ist Gott sei Dank keiner deswegen umgekommen und außer ein paar Tränen ist nicht viel passiert, von dem ich wüsste.
Wie sieht das bei euch aus? Welche Ausmaße habt ihr beim Mobbing erlebt? Was denkt ihr darüber?
Ich habe die typische Grüppchebildung mitbekommen und wie einzelne Personen aus der Klasse dann den ganzen Tag über fertig gemacht wurden. Dies passierte verbal, immer wieder durch abwerfen und nicht nur von einem, sondern von der ganzen großen Gruppe. Ich habe da nicht mitgemacht und mit den einzelnen Personen dann gesprochen und sie wieder aufgebaut.
Bei mir war Mobbing während meiner Schulzeit ein ganz großes Thema, denn ich war von Klasse 6 bis Klasse 10 und auf der Berufsschule Mobbing Opfer Nummer eins! Zwar bin ich in der Grundschule auch immer mal zwischendurch gehänselt worden, aber extrem wurde es, wie gesagt ab Klasse 6. Das ging auch weit über das verbale fertig machen drüber hinaus.
Ich kam mit Kaugummi in den Haaren nach Hause, hatte man eine weiße Daunen Federjacke, die war auch nur für kurze Zeit lang weiß. Hinterher sind sogar ganze Hetz Kampagnen und Beleidigungsumfragen auf der Homepage unserer Schulklasse aufgetaucht und es hat mich fertig gemacht ohne Ende. Auf der Berufsschule habe ich meine Pausen dann nur noch auf der Schultoilette verbracht.
Auf Selbstmordgedanken bin ich aber zum Glück dann doch nie gekommen, denn ich hatte meinen Bekanntenkreis außerhalb der Schule, die schon längst die Schulzeit hinter sich hatten. Aber wen es in den Selbstmord treibt, solche Jugendliche kann ich durchaus verstehen, denn es kann zu einer emotionalen Extrembelastung kommen und wenn man dann kein stabiles Umfeld um sich herum hat, der wird auf Dauer damit auch nicht fertig, da können Eltern, Familie & Co.
Noch so viele gut gemeinte Ratschläge geben und handeln, die, die das Mobbing betreiben wissen trotzdem genau, wie sie ihr Opfer treffen können und heutzutage ist es ja nicht mal mehr nur auf dem Schulhof, wo es ausgetragen wird, sondern in Zeitalter des Internets noch wesentlich schlimmer.
Insofern bin ich froh, dass das Internetzeitalter damals zu meiner Schulzeit noch nicht so Dreh und Angelpunkt der Gesellschaft war, wie es heute unter den Jugendlichen ist, denn mir hat dieses Umfrage Mobbing auf der Homepage alleine schon gereicht, da will ich nicht wissen, wie sich Jugendliche fühlen, die Nachmittags noch in den Sozialen Netzwerken den ganzen Tag mit Mobbing konfrontiert werden.
Ich war in der Schule ab der siebten Klasse bis zur Oberstufe das Lieblings-Mobbingopfer einer Gruppe von Jungs in meiner Klasse. Die haben mich behandelt wie den letzten Dreck, mich grundsätzlich mit "fettes Stück Scheiße" angesprochen, auch anders verbal beleidigt, meine Bücher oder Stifte versteckt, Hausaufgaben zerrissen und so weiter. Zu körperlichen Angriffen kam es selten, ab und zu mal ein Schubser, aber meist blieb es bei der Androhung körperlicher Gewalt.
Das alles passierte vor den Augen der Mitschüler, die froh waren, dass sie selbst in Ruhe gelassen wurden und sich nicht einmischten. Auch die Lehrer haben nie etwas dagegen getan. Auch nicht, als ich deswegen die Klasse wechseln wollte. Statt dessen war ich es, die einen Einlauf von der Schulleitung bekam, als ich mich gegen die Gruppe verbal zur Wehr setzte.
Da ich ohnehin schon unter Depressionen litt, wäre dieses Handeln der Gruppe sowie der Lehrer absolut geeignet gewesen, mich zum Suizid zu treiben. Es gab auch Planungen dahingehend, jedoch war mein Überlebenswille wohl doch immer stärker.
Ich kann aber schon gut nachvollziehen, dass insbesondere Jugendliche, aber auch Erwachsene diesem Druck nicht standhalten können und, wenn dann noch andere Probleme dazu kommen, davon in den Tod getrieben werden können. Persönlich kenne ich einen solchen Fall jedoch zum Glück nicht.
Ich konnte das neulich bei einem Festival beobachten wie ein junger Mann von seinen "Freunden" festgehalten und komplett durchgekitzelt wurde. Obwohl er sich gewehrt und geschrien hat haben sie erst von ihm abgelassen als er sich in die Hose pinkelte. Das ganze ging mir sehr nach , hätten wir geahnt wie es ausgeht hätten wir sicher eingegriffen.
Wie kann man einem Freund auf so eine Art das Wochenende wo er sich lange drauf gefreut hat versauen? Hier im Forum bin ich auf einen Artikel gestoßen wo einer beschreibt wie er fertig gemacht und von einer großen Gruppe unter anfeuern kopfüber in eine Mülltonne gesteckt wurde und das nur, man glaubt es kaum, weil er sich in einem alten lila Jogginganzug zum Fußballtraining gewagt hat.
Was geht bei den Leuten in den Köpfen vor? Ich würde vielleicht auch etwas grinsen müssen wenn ich den sehen würde aber jemandem die Blöße zu geben in eine Tonne zu stecken und dann auch noch so feige und alle auf einen. Für mich wären die Freunde gestorben, was meint ihr? Und er überlegt sich noch beim nächsten Mal wieder im lila Jogging anzutreten, na dann Respekt.
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