Eisberge sollen da helfen, wo dringend Wasser benötigt wird

vom 26.02.2012, 15:58 Uhr

Vor der Küste Neufundlands warten Forscher auf den perfekten Eisberg aus dem Nordpolarmeer, der erst vom Baffinstrom und später dann vom Labradorstrom bis an Neufundlands Küste driftet. Die gigantischen Eisberge Grönlands sind nicht bewegungslos und festgefroren, sondern sie schmelzen langsam und driften auf ihrer mehr als langen Wanderschaft von 3.000 Kilometern. Der perfekte Eisberg darf weder zerbrechen noch bald schmelzen. Auf der Suche nach ihm hilft die Ice Patrols mit ihrer Luftaufklärung. Der Eisberg soll dahin gebracht werden, wo dringend Trinkwasser benötigt wird. Millionen Kubikmeter Frischwasser würden zur Verfügung stehen, wenn es gelingt, den Eisberg bis nach Lanzarote zu bringen. Erst muss einmal der Nachweis erbracht werden, dass es überhaupt möglich ist, einen Koloss von der stellenweisen Stärke von drei Kilometern bis an Afrikas Küste zu bringen.

Bereits vor 40 Jahren dachte der Ingenieur Mougin über diese Idee nach. Lediglich der Ort des Schmelzens soll verändert werden. Ein Eisberg, der sechs Millionen Tonnen wiegt, könnte ein Jahr lang die Menschen auf Fuerteventura und Lanzarote mit dem besten frischen Süßwasser versorgen, das es gibt. Das Schmelzwasser der Eisberge fiel vor vielen Jahren vor der Industrialisierung als Regen und ist etwa 12.000 Jahre alt und deshalb ohne Schadstoffe, reinstes Premiumwasser. Da es wie destilliertes Wasser ist, keine Mineralien hat, ist es auf Dauer nicht zum alleinigen Trinken gedacht. Es kann als Brauchwasser für die Industrie verwendet werden und zur Bewässerung der Böden.

Es ist eine total verrückte Idee und doch faszinierend wenn sie gelingt. Man nimmt einen Eisberg und bringt ihn dahin, wo er als Trinkwasser gebraucht wird. In dem internationalen Planungsbüro von Dassault Systèmes arbeitet ein Team von Gletscherforschern, Meeresforschern und Meteorologen an der Verwirklichung der Idee von Mougin. Für die weite Reise von etwa vier Monaten soll der Eisberg mit isolierenden Stoffen umwickelt werden. Das soll stark das Abschmelzen reduzieren. Ein Kubikmeter dieses Wassers würde drei bis vier Dollar kosten.

Das soll erst ein Versuch sein. Wenn es gelingt, wird man versuchen, von der Antarktis nach Afrika und Australien Eisberge zu schleppen und damit dort zu helfen, wo es kaum Wasser gibt. Bis dahin sind noch viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen und viele Überlegungen und Anstrengungen müssen gemacht werden. Auch wenn die Planung gut durchdacht und die Durchführung theoretisch scheinbar einwandfrei ist, können auf dem langen Weg von Neufundland bis zum Ziel unvorhersehbare Zwischenfälle passieren, die das ganze Projekt zum Scheitern bringen könnten. Was haltet ihr von einer solchen visuellen Idee? Seid ihr der Meinung, dass das gutgehen könnte und die Notstandsgebiete mit dem dringend benötigten Wasser versorgen kann? Oder denkt ihr, dass diese Aktion von vorneherein keine Chance hat?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



In der Theorie klingt das schon sehr interessant. Eine dauerhafte Lösung ist das jedoch nicht und ich glaube auch nicht, dass das dauerhaft finanziert werden wird. Der Aufwand ist zu groß und wer weiß ob diese Gebiete sich das überhaupt leisten können.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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