Dazu neigen, immer vom Schlimmsten auszugehen?

vom 05.07.2015, 17:48 Uhr

Ich bin leider etwas pessimistisch veranlagt und neige daher auch dazu, immer vom Schlimmsten auszugehen. Ich bin ohnehin eher jemand, der sehr viel nachdenkt und der sich viel zu viele Gedanken über alles macht.

Dabei sind diese Gedanken dann oft negativ und ich male mir dann auch oft aus, was alles schiefgehen kann. Im Endeffekt merke ich dann meistens, dass die ganzen Sorgen und Gedanken völlig umsonst waren, da doch alles problemlos verlaufen ist.

Neigt ihr auch dazu, immer vom Schlimmsten auszugehen? Findet ihr das eher negativ, da ihr euch selbst damit runter zieht oder findet ihr diese Eigenschaft positiv, da ihr euch so vor Enttäuschungen bewahrt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Diese Gedankengänge kenne ich leider auch. Vielleicht bewahrt es vor größeren Enttäuschungen. Aber mich stört es selbst schon sehr, oft so pessimistisch zu denken. Es beeinflusst die Grundstimmung und führt möglicherweise auch dazu, dass das negativ Gedachte auch wirklich eintrifft, weil man unterbewusst schon in diese Richtung lenkt.

Ich würde selbst gerne positiver an bestimmte Situationen herangehen. Ich versuche mir auch sehr oft einzureden, dass ich doch nicht so negativ denken soll und nicht immer das schlimmste erwarten soll. Bisher hat das leider nicht so gut gefruchtet.

Eine positivere Einstellung macht glücklicher, denke ich. Darum würde mich auch interessieren, wie andere das sehen und ob oder wie sie diese negativen Gedanken umgehen.

» Somnia » Beiträge: 7 » Talkpoints: 1,89 »


Mann kann natürlich eine bestimmte Einstellung nicht erzwingen. Ich glaube, dass es einfach auch eine Frage des Typs und des Temperaments ist, ob man immer gleich eine Katastrophe befürchtet oder davon ausgeht, dass sich alles schon wieder einrenken wird.

Meiner Erfahrung nach kann es jedoch durchaus sein, dass sich die Einstellung mit zunehmender Lebenserfahrung ändert. Bis vor einigen Jahren war ich auch ein Schwarzmaler allererster Güte und konnte mich oft nicht richtig über ein positives Erlebnis freuen, weil ich nur die Nachteile gesehen habe. Und jeder Fehler und jedes Missgeschick von mir war immer gleich ein Weltuntergang.

Aber mittlerweile habe ich so oft erlebt, dass der Weltuntergang, weil ich etwas falsch gemacht habe, ausgeblieben ist, dass ich oft gar nicht mehr groß über mein vermeintliches Fehlverhalten nachdenke. Auch meine pessimistische Grundeinstellung hat sich zumindest zum Teil ins Positive gewandelt, einfach weil so oft schon alles gut gegangen oder doch zumindest nichts wirklich Schlimmes passiert ist. Ich kann mich auch viel besser an alltäglichen Kleinigkeiten freuen.

Andere Leute verbittern vielleicht mit zunehmendem Alter, aber so alt bin ich dann auch wieder nicht. Ich habe vielmehr die Erfahrung gemacht, dass man einfach gelassener wird und es eher lernt, mit der Realität umzugehen, die ja nicht nur schlimm und negativ ist. Vielleicht geht es anderen Leuten ja genauso.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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