Nicht wollen, dass Partner raucht und selbst rauchen?
Eine Freundin von mir raucht, wobei ihr Partner ebenso Raucher ist. Im Gegensatz zu ihrem Partner raucht meine Freundin jedoch sehr viel weniger und eigentlich auch nur gelegentlich. In Stressphasen und auf Partys ist es etwas mehr, im Alltag sonst aber eher nicht so viel. Ihr Partner hingegen raucht schon viel mehr.
Jedenfalls meinte meine Freundin dann auch, dass ihr Partner dagegen hätte, dass sie rauchen würde, wobei er aber selbst nicht damit aufhören wollen würde. Als die beiden sich kennen gelernt hatten, hatte meine Freundin kaum geraucht, wobei es nun jedoch wieder mehr ist, da bei ihr nun Klausuren anstehen. Jedenfalls gäbe es nun regelmäßig Zoff deshalb, da ihr Partner von ihr verlangt, dass sie damit aufhört.
Meine Freundin meinte, dass ihr Partner sich unheimliche Sorgen um ihre Gesundheit machen würde, weshalb er auch nicht will, dass sie raucht. Natürlich weiß er, dass er selbst kein gutes Vorbild ist, wobei er angeblich gesagt haben soll, dass er es wesentlich schlimmer fände, wenn seine Freundin davon krank werden würde, als wenn es bei ihm der Fall wäre. Von daher will er sie nur schützen, wobei meine Freundin das aber auch nicht einsehen will. Sie meinte, dass sie sich nichts verbieten lassen will, wobei er ja auch nicht aufhört. Von daher hätte sie ebenfalls das Recht dazu.
Findet ihr es unsinnig, vom Partner zu verlangen, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man selbst raucht? Oder denkt ihr, dass der Partner es nur gut meint und könnt seinen Gedankengang nachvollziehen?
Was ist so falsch daran, an den zukünftigen Nachwuchs zu denken? Fakt ist, dass Frauen kleiner sind als Männer und auch viel weniger Gewicht haben. Da ist es logisch, dass Nikotin hier viel schneller Schaden anrichten kann, auch wenn die zugeführte Menge weitaus geringer ist als bei einem Mann.
Außerdem kann das ganze Gift im Körper dann an den Ungeborenen Nachwuchs weitergegeben werden, sollte sie schwanger werden. Ich finde es durchaus vernünftig, wenn man dann als potentieller Vater des Nachwuchses dann seine Meinung dazu sagt und nicht möchte, dass die Partnerin raucht. Denn die Gesundheit des Nachwuchses geht vor und wenn eine Frau raucht wird das Kind viel mehr geschädigt, als wenn nur der Mann raucht, das ist Fakt.
Einerseits finde ich es gut, dass er sich Sorgen um die Gesundheit seiner Partnerin macht. Aber andererseits denke ich, dass es dann eine gute Gelegenheit wäre, dass er selber auch mit dem Rauchen aufhört. Wenn beide es wirklich wollen, können sie es zusammen vielleicht noch besser schaffen als alleine. Wenn beide aber gerne rauchen, dann wird es schwierig. Dann verstehe ich deine Freundin auch irgendwie, dass sie nicht aufhören möchte.
Selbst wenn sie aufhören möchte, so stelle ich mir das schon sehr schwer vor, wenn der Partner aber weiterhin raut. Dann hängt noch immer der Geruch in der Wohnung und erinnert einen auch an die Zeit, in der man noch selber geraucht hat. Zumindest denke ich mir, dass es dann auch schwer wird, wenn man stark bleiben möchte, aber den Partner regelmäßig rauchen sieht. Das sollte der Freund bei seiner ganzen Sorge um die Gesundheit deiner Freundin auch mal bedenken.
An den Nachwuchs denkt er ja gar nicht. Davon ist überhaupt nicht die Rede. Und selbst wenn, ist es für den Nachwuchs auf jeden Fall auch von Vorteil, wenn auch der Mann aufhört zu rauchen. Und nicht etwa seine Partnerin zum Passivrauchen zwingt. Eigentlich ist es fast egal, wenn sie aufhört, solange sie noch seinen Qualm einatmen muss.
Er scheint aber nur daran zu denken, dass es für ihn schlimm wäre, wenn sie krank werden würde. Das finde ich im höchsten Maße egoistisch. Fügt er ihr keinen Schaden zu, wenn er krank wird? Wie würde es wohl ihr damit gehen? Es liegt in seiner Verantwortung, ihr diesen Schmerz zu ersparen. Aber er denkt eben nur an seinen Schmerz, wenn sie krank wird.
Was Barbara_Ann schreibt, ist zu hundert Prozent wahr. Wenn der Partner weiter raucht, ist es fast unmöglich aufzuhören. Hören beide gemeinsam auf, haben sie eine viel größere Chance, es zu schaffen. Ich finde es unglaublich dreist, fröhlich mit der Kippe in der Hand von der Partnerin so etwas zu verlangen. Ich würde dem Mann den Vogel zeigen und wahrscheinlich noch viel mehr.
@Barbara Ann: wer sagt denn, dass in der Wohnung geraucht wird? In meinem Umfeld ist es üblich draußen oder auf dem Balkon zu rauchen nicht definitiv nicht in der Wohnung. Da kann gar keine Rede davon sein, dass man ständig mit einer rauchenden Wohnung konfrontiert wird.
Ich finde, zu "verlangen, dass jemand mit dem Rauchen aufhört, hat man ausschließlich dann, wenn Nachwuchs im Raume steht. In dem Falle hat man als (künftiger) Vater des Kindes durchaus das Recht, zum Wohle des Kindes von der Frau zu erwarten, dass sie die Finger vom Glimmstängel lässt, auch wenn man selbst -natürlich weder in der Wohnung noch in ihrer Gegenwart- noch weiter raucht.
Ansonsten kann ich die Argumentation des Freundes deiner Freundin nicht nachvollziehen. Natürlich macht man sich Gedanken um die Gesundheit des Partners oder der Partnerin und das kann man auch äußern, aber zu verlangen gibt es da nichts. Die Freundin ist ja wohl alt genug, um sich der Risiken des Rauchens bewusst zu sein und selbst zu entscheiden, ob sie sich diesen aussetzen will. Insbesondere dann, wenn er selbst Raucher ist, hat er ihr da nicht rein zu reden.
Es ist nur logisch, dass das Aufhören mit dem Rauchen umso schwerer ist, je mehr man mit Zigaretten konfrontiert wird. Selbst wenn sie auf sein Gerede hören sollte und mit dem Rauchen aufhören wollte, wird das kaum klappen, wenn er weiterhin in ihrer Gegenwart raucht oder regelmäßig nach Zigaretten riecht. Insofern ist es in meinen Augen nicht nur unsinnig, sondern geradezu unverschämt, der Freundin das Rauchen ausreden zu wollen, aber selber wie gewohnt weiter zu machen.
Davon abgesehen, dass ich ihm die Sorge um ihre Gesundheit in Verbindung mit dem "Verlangen" nicht abnehme, sondern so etwas eher als ein Machtspiel empfinde, frage ich mich, warum er -natürlich aus seiner puren Sorge heraus- nicht bereit ist, auch eigene Konsequenzen zu ziehen und selbst aufzuhören, um ihr ein gutes Vorbild und eine gute Unterstützung zu sein. Denn wenn mir die Gesundheit einer anderen Person ehrlich am Herzen liegt, dann verlange ich nicht, sondern helfe ihr aktiv. Alles andere ist verlogen.
Und genau das würde ich ihr an ihrer Stelle auch sagen, wenn ich generell bereit wäre, die Finger von den Kippen zu lassen. "Willst du mich tatsächlich schützen, dann hilf mir aktiv beim Äufhören und lass es selber sein.". Ansonsten würd ich ihn schlicht nicht ernst nehmen und ihm den Vogel zeigen.
Gleiches Recht für beide kann ich in dem Fall nur sagen. Man kann nicht von seinem Partner oder seiner Partnerin verlangen etwas nicht zu tun was man selbst macht. Es ist schließlich ihr Körper und im Grunde kann sie ja damit machen was sie will. Er könnte ihr höchstens sagen, dass er es besser finden würde, wenn sie aufhören würde zu rauchen aber ihr das verbieten zu wollen geht gar nicht. Sie könnte ja dann genauso zu ihm sagen, dass er mit dem Rauchen aufhören muss und ich glaube auch nicht, dass er sich das sagen lassen würde.
Ich kenne einen Fall von einer Bekannten, die selbst nicht raucht, aber ihr Freund schon. Und dieser möchte nicht, dass sie anfängt zu rauchen. Grund ist einfach, dass er schon oft mit dem Rauchen aufhören wollte, es aber trotz vieler Anläufe nicht geschafft hat. Ihn quält es sehr, und es beeinträchtigt ihn auch in gewisser Art und Weise, weswegen er nicht möchte, dass seine Freundin so etwas durchleiden muss. Deswegen verbietet er es ihr liebevoll.
Es klingt vielleicht im ersten Moment etwas merkwürdig, dass man selber ein Verhalten an den Tag legt, aber nicht möchte, dass es jemand in seinem Umfeld oder auch der Partner macht. Aber es gibt schließlich logische Gründe dafür und die sollten erst einmal geklärt sein, bevor so ein Verbot ausgesprochen wird.
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