Earth Hour - bringt die Aktion etwas?
Gestern war es mal wieder soweit: die Earth Hour soll eine Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Aber was bringt es, wenn für eine Stunde die Lichter an berühmten Gebäuden ausgeschaltet werden. Und der ein oder andere Privathaushalt mit macht.
Beim Energieverbrauch bringt es erstmal natürlich rein gar nichts. Die Veranstalter wollen damit weltweit auf den Klimawandel aufmerksam machen. Und hoffen natürlich, dass mehr Menschen wieder oder überhaupt für das Thema sensibilisiert werden. Nur gelingt das, wenn man in Sydney die Beleuchtung der Oper abschaltet, in Berlin das Brandenburger Tor im Dunkel der Nacht verschwindet oder das Brüsseler Atomium erdunkelt? Der WWF als Veranstalter glaubt ja, sonst würde man es ja auch nicht machen.
Ich glaube aber eher nicht. Und will dies natürlich auch begründen. In letzter Zeit gibt es immer mehr Berichte zum Klimawandel, die entweder den Wandel leugnen oder zwar den menschengemachten Klimawandel rechtfertigen, aber dann den Verzicht auf beinahe alles fordern, was uns inzwischen lieb und teuer wurde. Und genau dieser Eindruck entsteht auch, wenn man den Leuten zeigt, dass man auf Licht verzichten muss, um etwas gegen die Klimaerwärmung zu tun.
Bei dem vielen Halb- und Unwissen zu dem Thema ist jede unklare Aussage meiner Meinung nach nicht der Sache dienlich. Welcher Chinese oder Amerikaner würde auch nur 5 Minuten auf Licht oder Klimaanlage verzichten um seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Keiner.
4000 Teilnehmer aus über 120 Ländern, so die frohe Botschaft des WWF. Aber wer macht denn mit? Ganz viele Städte aus den USA und China machen mal kurz ein Lämpchen aus, setzen aber sonst ganz massiv auf Kohle und Atom in der Stromerzeugung. Leider ist diese Aktion inzwischen mehr ein PR-Gag für die Teilnehmer selbst, als dass diese Aktion etwas am Bewußtsein der Menschen bewirkt.
Schade. Was einmal gut begann ist inzwischen zu einem Werbegag verkommen.
Ich halte von solchen Aktionen recht wenig, weil sie auch abstumpfen. Viele Leute haben andere Probleme und fühlen sich dann eher bedrängt und machen früher oder später nichts mehr.
Wichtig sind meiner Ansicht nach eher die Verbreitung von Fakten. Bisher wird der Klimawandel teilweise immer noch geleugnet und solange niemand dafür zahlen will, wird es sehr schwer sein, hier konkrete Ergebnisse zu erzielen.
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