Klimawandel: Deutschland

Klimawandel vom Mensch verursacht hin oder her, es gab in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen - auch in Deutschland.

Waldbrandgefahr: Ganz augenscheinlich dürfte jeder gemerkt haben, dass die Waldbrandgefahr deutlich angestiegen ist. Gerade in den trockener gewordenen Sommermonaten stieg die Waldbrandgefahr dramatisch an, Experten rechnen mit einer stark ansteigenden Gefahr in den nächsten Jahren. Hiervon sind vorläufig erstmal die Länder im Osten betroffen, da hier die Sommermonate besonders trocken ausgefallen sind.

Baumbestand: Auch im Wald selbst wird sich einiges ändern müssen. Zunehmende Stürme sorgen zum Teil heute schon für erhebliche Schäden im Wald, besonders betroffen sind die flachwurzelnden Fichten, die vor allem für die Holzwirtschaft in den letzten Jahrhunderten gepflanzt wurden. Aber auch die Ausbreitung südlicher Arten schreitet voran, inzwischen gibt es ja sogar an der Mosel einen Olivenhain.

Hochwasser: Nord- und Ostsee werden steigen, wieviel mag zwar strittig sein. Aber in den angrenzenden Bundesländern hat man die Gefahr inzwischen erkannt und so baut man in Schleswig-Holstein die Dämme in Zukunft erstmal breiter, um im Notfall schneller eine weitere Erhöhung zu errichten. Sylt und die Halligen sind wohl recht bald dem Untergang geweiht.

Tierwelt: Ganzjährig Papageien in Stuttgart, an der Nordsee überwinternde Zuggänse sind zwar für Naturinteressierte spannend, aber leider nicht normal. Und die Ausbreitung neuer Tierarten ist auch durchaus für den Menschen gefährlich. Hier sei als bekanntestes Beispiel nur exemplarisch die Zecke aufgeführt. Vor allem größere Unterarten, auch aggressivere sind auf dem Vormarsch und haben es schon bis an die Ostseeküste geschafft.

Landwirtschaft: Trockene Sommer werden den Anbau von Getreide erschweren, Soja könnte eine Alternative sein. Im Weinbau werden heute schon entlang des Rheingrabens ehemals für Südfrankreich typische Sorten angebaut. Mit der längeren Vegetationszeit kommen aber leider auch mehr Schädlinge. Die Schwarze Fäule hat bereits die Elbe überschritten und mancherorts verfault das Obst an den Bäumen bevor es reifen konnte und geerntet werden kann.

Gesundheit: Die Tage mit mehr als 30 Grad Höchsttemperatur werden sich wohl bald nochmals verdoppeln, in Südbaden rechnet man sogar mit einer Verdreifachung der tropischen Nächte (mehr als 20 Grad in der Nacht) im nächsten Jahrzehnt. Mit katastrophalen Auswirkungen auf Herz- und Kreislaufsysteme beim Menschen. Die trockene Sommerluft wird zudem den Pollenflug unterstützen, damit dürfte vor allem Allergiker mehr Probleme haben als bisher und die Zahl der Erkrankten wird ansteigen.

Kosten: Zu den Kosten der Klimaerwärmung gibt es so unterschiedliche Angaben, dass ich hier keine Zahl nennen möchte. Von den Leugnern, die keine Kosten ansetzen, bis hin zu den Pessimisten, die von jährlich hunderten Milliarden Euro ist alles vertreten.

Eines ist jedoch klar, es gibt Folgekosten der Erwärmung. Und ohne mich selbst zu den Pessimisten zu zählen, so frage ich mich doch, wer dafür aufkommen muss. Gut, letztlich natürlich wir alle, aber wird unsere weltweite Wirtschaft und Gesellschaft in der Lage sein dies zu beherrschen. Für Deutschland selbst sehr ich zwar die Möglichkeiten gut, dass die Kosten zur Eindämmung der Erwärmung und die Bewältigung der Folgekosten irgendwie machbar sind. Allerdings nützt uns das alles nichts, wenn man mal an all die anderen Länder denkt, die dies kaum schaffen dürften.

Wie die Kanzlerin schon im Fall Griechenlands gesagt hat: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Die Frage ist eben: Ist der Wille auch da?

Bisher hat Deutschland schon einiges in die Wege geleitet. Allerdings müssen hier weltweit die Staaten mitziehen, ansonsten wird es eben nichts. Das Problem ist eben die Bezahlung. Wie man am neuesten Kompromiss zum Thema Kohle gesehen hat, scheint hier die Wirtschaft bisher eher die Nase vorne zu behalten.