NASA schickt Sonde "Phoenix" zum Mars

vom 09.08.2007, 11:05 Uhr

Um 11.26 MESZ startete die NASA die Sonde „Phoenix“ mit einer Delta II Rakete von Cape Canaveral in den Weltraum auf den Weg zum Mars – Phoenix soll nach Lebensspuren am eisigen Nordpol auf dem Mars suchen. Die Sonde soll Ende Mai nächstens Jahres auf dem Mars landen nachdem der 680 Millionen Kilometer lange Weg hoffentlich glücklich überstanden wurde, und drei Monate lang während des Marssommers im Permafrostboden (stetig – 73° C bis – 33° C) des Mars graben – insgesamt kostete das ganze Unternehmen die NASA 420 Millionen $ ( 310 Millionen €).

Phoenix ist zwar nur 5 x 1,5 Meter groß, jedoch voll mit allen möglichen wissenschaftlichen Geräten, die eine Frage endlich klären sollen: Gibt oder gab es eine Form von Leben auf dem Mars? An den Eiskernen des Mars soll diese Frage nun geklärt werden: "Unsere Instrumente können untersuchen, ob die Polarregion primitiven Mikroben das Leben ermöglicht", so der Peter Smith, Wissenschaftler an der Universität von Arizona.

Die Phoenix Mission wurde durch die Sonde Odyssey angeregt, die während ihres Marsfluges gefrorenes Wasser unter der Oberfläche entdeckte – und diese Vorräte lassen das Vorhandensein von einfachen Lebensformen wahrscheinlich sein, egal ob lebend oder tot. Das was die Wissenschaftler vor allem antreibt, so wie viele andere bestimmt auch, ist die Frage: "Gibt es Leben auf dem Mars, oder gab es Leben auf dem Mars, und wenn ja, wie unterscheidet es sich vom Leben auf der Erde?", so Smith. Man nimmt an das der Mars früher mit Wasser bedeckt war – auch wenn er heute staubtrocken und lebensfeindlich wirkt und die Atmosphäre kaum in der Lage ist, die Sonnenwärme zu speichern.

Wenn die Sonde die Umlaufbahn des Mars erreicht hat, soll sie mittels eines Fallschirms zu Boden segeln und 15 Minuten nach der Landung ihre Sonnensegel ausfahren. Der 2,30 Meter lange Roboterarm soll sich dann bis zu einen Meter tief in den Boden bohren um die Eisschicht zu erreichen. Phoenix soll noch an Ort und Stelle die Proben auf das Vorhandensein von Kohlenstoff überprüfen – die mögliche Grundlage für Leben. Phoenix wäre somit außerdem auch die erste Sonde, die das „Wasser“ des Mars berühren und analysieren wird. Außerdem soll Phoenix eines der spektakulärsten Klimaereignisse unseres Sonnensystems werden: Während des Marsfrühlings verdampfen nämlich große Mengen an Eis und bilden Eiswolken – die Marssonde soll die Zusammensetzung, Dauer und Bewegung der Wolken genauer untersuchen.

Die NASA setzt auf einen Erfolg mit der Phoenix Mission, schließlich wurden seit 1988 von der NASA und anderen Weltraumorganisationen 14 Marsprogramme gestartet, von denen die Hälfte fehlschlug. Zudem musste die NASA 1999 einen schweren Rückschlag durch den Verlust der Sonden "Mars Polar Lander" und "Mars Climate Orbiter" hinnehmen, auch wenn sie seit 2004 die Sonden „Spirit“ und „Opportunity“ auf dem Mars stationiert haben, die sehr gute Bilder liefern. Eigentlich sollte Phoenix schon 2001 zum Mars gestartet, jedoch wurde die Reise nach dem Verlust der 2 Sonden gestrichen. Seitdem wurde Phoenix vom Rüstungsunternehmen Lockheed Martin weiterentwickelt und gewartet.

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Die Sonde ist inzwischen schon wieder außer Betrieb und hat ihre Mission zum großen Teil erfüllt und war von 200 bis 2010 in Betrieb. Für die Wissenschaft war dies sicher ein toller Erfolg. Immerhin wurde sogar Schnee nachgewiesen und unzählige Gesteinsproben wurden analysiert, Für die Freunde der Luft- und Raumfahrttechnik ist dies sicher wieder ein Riesenerfolg.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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