Immer mehr Polizeieinsätze in Schulen

Heute wurde im Radio gesagt, dass es bundesweit wohl immer mehr Polizeieinsätze in Schulen geben würde. Besonders Gymnasien wären davon betroffen und Mobbing, Körperverletzung, Diebstahl und Abzocke sind nur ein kleiner Teil der Gründe. Immer wieder werden Polizisten gerufen, weil es um Angriffe von Schülern an Lehrern geht.

Woher kommt diese Gewaltbereitschaft von Schülern, die anscheinend "aus gutem Haus" kommen. Früher war es eher so, dass man komisch angeschaut wurde, wenn man auf eine Hauptschule oder Realschule ging, weil Gewalt dort oft sehr oft vorkam.

Habt ihr bei euch an den Schulen ähnliches feststellen können? Wie geht es euren Kindern in den Schulen? Habt ihr Angst, dass eure Kinder auch mal mitten drin sind in der Kriminalität in deutschen Schulen?

Ich weiß ja nicht für welche Region diese Aussage kam. Aber bei uns wüsste ich da keinen Vorfall und ich bin recht gut informiert, was an den Schulen hier passiert. Da sieht man die Polizei nur in Grundschulen zur Fahrradausbildung und wenn Prävention auf dem Terminkalender steht. Ansonsten kommt die Polizei, falls eingebrochen worden ist.

An den Schulen selbst wird von Lehrern sehr viel Vorsorge betrieben was Gewalt und auch Mobbing angeht. So dass es eben gar nicht erst ausartet und zum echten Problem werden kann.

"Immer mehr" ist für mich eine zu vage Aussage, als dass ich daraus irgendwelche Schlüsse ziehen würde. Das klingt für mich doch stark nach "früher war alles besser", was ja auch nicht stimmt. Vielleicht wird heutzutage nur offener über Probleme mit Gewalt, Erpressung, Drogen oder was auch immer umgegangen, was zu verstärkter Zusammenarbeit mit der Polizei führt. Für mich wäre diese Erklärung eher eine positive Meldung wert.

Ich gehe nämlich stark davon aus, dass die Schulen vor 20, 30 oder wie viel auch immer Jahren auch keine Inseln der Seligen waren: Es wurde nur viel unter den Teppich gekehrt und ignoriert, was sich die Schüler gegenseitig angetan haben. Und als Lehrer konnte man auch nicht ohne weiteres zugeben, dass man seine Klasse nicht im Griff hat und entsprechend Hilfe bekommen.

Zudem tue ich mir schwer mit der Vorstellung, dass an Gymnasien die Welt noch in Ordnung sei und nur brave, angepasste höhere Töchter und Musterknaben diese Schulen besuchen. Ich finde es auch recht skurril, dass selbst Realschüler in den Augen mancher durch die Bank als Kleinkriminelle gelten, und halte dieses Vorurteil für geradezu niederträchtig und schädlich.

Ich war auch auf einem Gymnasium, und dort haben sich hinter den Kulissen und unter dem Radar der Lehrer schon vor 20 Jahren recht interessante Dinge abgespielt, die heutzutage nicht mehr so einfach geduldet würden. Vielleicht wären ja damals auch schon mehr Polizeieinsätze nötig gewesen?