Wie und warum für Mischlings- oder Rassehund entscheiden

vom 25.06.2015, 14:35 Uhr

Oft habe ich schon gehört, dass Rassehunde krankheitsanfälliger sind als Mischlingshunde. Dann habe ich gehört, dass Mischlingshunde viel treuer sind und besser gehorchen lernen als Rassehunde. Ich halte das aber alles für Ammenmärchen und ich denke, dass jeder Hund bei richtiger Erziehung gut hören kann und die Krankheitsanfälligkeit nicht abhängig von der Rasse oder von der Mischung ist.

Warum habt ihr euch für einen Rassehund oder Mischlingshund entschieden? Was hat eure Entscheidung beeinflusst? Jeder denkt ja vor der Anschaffung auch mal drüber nach, wie der Hund aussehen soll. Habt ihr dann den Hund gefunden, der auch so aussah, wie ihr wolltet und seid ihr im Charakter enttäuscht worden? War es euch klar, dass ihr gerade einen Rassehund anschafft oder war euch klar, dass es ein Mischlingshund werden wird?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe mich für einen Mischling entschieden, da ich den Hund selber kaufen musste und nicht mal eben 800 € und mehr für einen Rassehund hatte. Zudem habe ich auch gehört, dass es da besser um die Gesundheit bestellt ist, da verschiedene Rassen eben auch bestimmte Erkrankungen bekommen können.

Ich habe mir eine Mischung aus 2 Rassen genommen, die beide ein bisschen wild und allgemein hin schlechter zu erziehen sind, weil sie recht stur sind. So ist mein Hund auch, wobei sie bei konsequenter Erziehung und gerne mitmacht. Natürlich hat mir auch die Optik meines Hundes gefallen und gefällt mir auch immer noch.

Ich habe anfangs eher nach Rassen geschaut, aber da ist mir eben der hohe Preis aufgefallen und dann habe ich eher nach Mischlingen geschaut. Damals war das für mich einfach nicht drin. Wobei ich lieber noch etwas für den Tierarzt und so weiter haben wollte. Mittlerweile wäre das kein Problem mehr, aber damals war mir die Gesundheit wichtiger als die Rasse.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für Deutschland gilt für mich ganz klar: Einen Welpen nehme ich nur als Rassehund von einem VDH-Züchter. Ich möchte den besten Schutz und die beste Kontrolle für den Nachwuchs und für die Elterntiere. Andere Verbände hängen da leider noch weit hinterher und Mischlinge genießen gar keinen Schutz.

Außerdem möchte ich einen Hund, der möglichst ganz bestimmte Eigenschaften mitbringt. Das ist bei einem Rassehund, der entsprechend selektiert wird, zu erwarten. Bei einem Mischling habe ich ein Überraschungsei. Das könnte dazu führen, dass der Hund und ich nicht sehr glücklich werden.

Einen Mischlingswelpen würde ich nur dann nehmen, wenn ich die Besitzer der Hündin kenne und sicher sein, kann dass es sich um einen Unfall handelt. Bei einem älteren Hund sieht es anders aus. Da kann mich auch ein Mischling überzeugen und mein Herz gewinnen. Wenn er einen neuen Besitzer findet unterstützt das keine wilde Kreuzerei und Vermehrung.

Aktuell besitze ich zwei Rassehunde und drei Mischlinge. Wobei meine Mischlinge aus holländischer Arbeitszucht stammen. Ich kenne ihre Vorfahren ebenso über mehr als 100 Jahre zurück wie bei den Rassehunden. Ist eben eine Gebrauchszucht, bei der Gesundheit, Anlagen und Leistungsfähigkeit ganz oben stehen.

Bei einer vernünftigen Rassehundezucht wird auf die Gesundheit geachtet. Ich suche mir einen Züchter grundsätzlich sehr genau aus und schaue immer, aus welche Linie ich einen Hund möchte oder eben auch nicht. Nur weil man die Hunde kreuzt und die Gesundheit gleich gar nicht mehr kontrolliert, werden Hunde ganz sicher nicht gesünder. Wo sollen die ungünstigen Gene denn bleiben? Die lösen sich doch nicht in Luft auf? Und gerade für solche "Zuchten" werden gerne die Hunde genommen, die eigentlich nicht zuchttauglich sind.

@Ramones Wie konntest du dir denn bei einer nicht untersuchten Kreuzung ohne Dokumentationen bei der Gesundheit sicherer sein? Wie macht man einen billigeren Hund, aber tut gleichzeitig mehr für seine Gesundheit?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei mir war von Anfang an klar, welcher Rasse mein Hund angehören soll. Da in den meisten Bundesländern eine Zucht dieser Rasse verboten ist und eine Übernahme von privat nicht erlaubt ist, habe ich insofern aber nie nach reinrassigen Hunden geschaut. Dadurch, dass eine gut kontrollierte Zucht hier kaum möglich ist und man nie zu hundert Prozent weiß, wer da in den letzten Generationen mitgemischt hat, werden die allermeisten dieser Hunde von den Tierheimen als Mixe ausgewiesen.

In meinem Fall ist es also ohnehin unmöglich, auf legalem Wege an einen reinrassigen Hund von einem seriösen Züchter mit Papier zu kommen. Letztlich handelt es sich um einen Hund aus einer illegalen Hinterhofzucht. Der sieht zwar rassetypisch aus und hat auch rassetypisches Verhalten, leider wurde aber bei der Vermehrung wohl kein Auge auf die Gesundheit geworfen, wie es bei einem seriösen Züchter wäre.

Ich würde trotz der Vorteile einer vernünftigen Zucht aber keinen Hund aus einer solchen kaufen. Als normaler Hundehalter, der nicht irgendeine bestimmte Ausbildung oder einen bestimmten Sport im Sinn hat, wüsste ich nicht, warum ich Hunderte oder Tausende Euros ausgeben sollte, wenn ich einfach nur einen netten Kumpel will, wie sie in Massen hinter Gittern warten. Da ist es dann auch egal, welche Rassen tatsächlich drinstecken, so lange man die "Hauptrasse" noch erkennt.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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