Westlicher Protest gegen brutale Hundeschlachterei in China
Im südchinesischen Yulin werden jedes Jahr zehntausende Hunde brutal geschlachtet und dann verzehrt. Doch inzwischen kommt immer mehr Tierschützer aus dem Westen, um dagegen zu protestieren. Haltet ihr dies für gerechtfertigt? Wirkt dies nicht etwa wie verspäteter Kolonialismus?
Im konkreten Fall sehe ich das nicht als "verspäteten Kolonialismus" sondern das berechtigte Eintreten von Tierschützern für ihre Sicht der Dinge. Ist sicher vergleichbar mit dem Protest gegen den Walfang in Nordeuropa oder Japan. Wie erfolgreich dieses Vorgehen dann auch ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Außerdem - um dem Hinweis auf den Kolonialismus noch mal zu begegnen - handelt es sich um den Protest von NGOs und eben nicht von Staaten.
Was mich hier immer stört bzw. wo ich mich nicht ausreichend informiert fühle: was wird unter dem brutalen Schlachten verstanden? Ist das Schlachten der Rinder in Lateinamerika, Nordamerika oder Europa weniger brutal? Ich war auch schon Zeuge beim Schlachten eines Schafes und bin mir nicht sicher, wieso da die Vokabel "brutal" nicht auch zu gebrauchen wäre. Ebenso beim Schlachten eines Schweins (wobei das in Deutschland tatsächlich heute nicht mehr legal wäre), was auch eher mit "brutal" zu beschreiben wäre.
Wollen hier die Tierschützer nicht doch eher nur Aufmerksamkeit durch Übertreibung erreichen? Oder hat es in Südchina einen Wert, besonders brutal bei der Schlachtung vorzugehen? Wohl eher nicht und es geht nicht um die Tötung als vielmehr um die Verwertung des Fleisches. Gut, dass das thematisiert wird. Aber ich denke, dass das auch bei den Menschen vor Ort ankommen muss!
Und man muss sich fragen, ob man erreichen will, dass die Schlachtmethoden geändert werden oder aber das in Zukunft eben z.B. Schweine und nicht mehr Hunde verwendet werden sollen. Würde man wirklich wollen, dass Hunde hier nicht mehr genommen werden, halte ich das für ein eher schwierigeres Unterfangen - und es würde auch die Begründung dafür fehlen. Nur weil bei uns der Hund als Haustier einen besonderen Status hat, muss das nicht auf die ganze Welt übertragbar sein.
Dass diverse Tierschutzorganisationen gern übertreiben sollte doch mittlerweile bekannt sein. Ansonsten bin ich der Meinung, dass man den Chinesen nicht vorschreiben sollte, was sie essen. Oder wollen wir Deutschen etwa, dass zum Beispiel die Inder hier den Aufstand proben, weil wir Rinder essen? Bei denen sind Kühe heilig und werden verehrt. Deswegen lassen wir uns doch die Rouladen oder das saftige Steak nicht verbieten.
In anderen Ländern gelten Meerschweinchen als Delikatesse und die Züchter verkaufen an renommierte Restaurants. Bei uns sind Meerschweinchen einfach nur Streicheltiere. Sollte man deswegen in den anderen Ländern den Verzehr verbieten wollen? Ich denke, das geht weder uns, noch irgendwelche Tierschützer etwas an, was woanders auf den Teller kommt.
Ich sehe die Berichterstattung zum Hundefestival in China kritisch. Auch wenn ich ein absoluter Hundefreund bin, habe ich grundsätzlich kein Problem damit, dass in anderen Teilen der Welt Hunde gegessen werden. In Südamerika sind auch Meerschweinchen eine Delikatesse. Es gibt eben unterschiedliche Essgewohnheiten weltweit und diese akzeptiere ich auch.
Allerdings habe ich ein Problem damit, wie die Hunde beim Hundefestival gequält und geschlachtet werden. Die Tiere werden in viel zu kleinen Boxen zusammen gepfercht, geschlagen und misshandelt, damit sie möglichst viel Adrenalin ausschütten, weil dies das Fleisch zarter machen soll. Teilweise wird den Tieren bei lebendigem Leib das Fell abgezogen. Es werden auch nicht nur Tiere geschlachtet, die für diesen Zweck gezüchtet werden, sondern auch Haustiere werden einfach weggefangen. Die Hunde werden also nicht einfach nur verzehrt, sondern sie werden brutal gequält, bevor sie geschlachtet werden und das ist meiner Meinung nach nicht hinnehmbar.
Nur leider wird zu sehr gegen den Verzehr des Hundefleisches allgemein protestiert und zu wenig auf die schlimmen Zustände für die Tiere dort aufmerksam gemacht. Ich persönlich würde kein Fleisch eines Tieres, egal ob Schwein, Rind oder Huhn, verzehren wollen, wenn es vorher so hätte leiden müssen, wie die Hunde in China.
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