Was waren eure schlimmsten Schmerzen?

vom 22.06.2015, 02:45 Uhr

Es gibt wohl kaum etwas, was so vielfältig ist wie Schmerzen. Sie kommen nicht nur als körperliche daher, sondern auch als psychische.

Wenn ich so zurückdenke, gab es sehr viel Schmerz in meinem Leben, mehr als Freude (was übrigens ganz normal ist, aber sowas verdrängt man ja gerne). Ganz besonders schlimm waren natürlich Erlebnisse, bei denen ich Abschied von geliebten Menschen, aber auch Haustieren nehmen musste.

Aber auch nur der Gedanke, eine nahestehende Person zu verlieren, kann realen Schmerz auslösen. Auch, wenn man an furchtbare Ereignisse aus der Vergangenheit denkt, löst das oftmals einen Stich aus.

Was körperlichen Schmerz betrifft, war bei mir bisher nichts so schlimm wie meine Mandel-Operation. Zumal ich vorher dachte, das wäre ein kleiner Eingriff; immerhin springen Kinder nach so einer OP am nächsten Tag schon wieder munter herum!

Bei Erwachsenen sieht die Sache jedoch etwas anders aus: Je älter man ist, desto schmerzhafter wird es. Meine HNO-Ärztin versicherte mir auch, dass die meisten Patientinnen dies sogar als schmerzhafter empfinden als Kinder kriegen. (Das erwähnte sie natürlich erst NACH der OP.)

Bei mir kam erschwerend hinzu, dass mir von den Schmerzmitteln (zumindest von einem davon, was die Schmerzspitzen abschwächen sollte) so schlecht wurde, dass ich sie nicht nehmen konnte (man will sich nicht mit einem offenen Hals übergeben).

Also habe ich 2 Wochen lang gelitten! Ich konnte nichts tun außer wahnsinnig vor Schmerz werden! Und das Fiese war, dass es die ersten beiden Tage noch erträglich war und erst am dritten Tag die richtige Tortur losging. Ich konnte nicht liegen, habe die Nächte im Sitzen verbracht aber an Schlaf war sowieso nicht zu denken!

Habt ihr auch einmal so etwas Heftiges mitgemacht? Oder waren eure schlimmsten Schmerzen psychischer Natur?

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» AlohaVero » Beiträge: 71 » Talkpoints: 38,64 »



Meine schlimmsten Schmerzen hatte ich als Kleinkind. Ich war etwa 2 Jahre alt, als ich mir versehentlich einen Finger in der Autotür einklemmte. Eine meiner Tanten wollte mir beim Aussteigen helfen und hat schneller die Autotür zugeknallt als ich die Finger wegziehen konnte. Ich klemmte mir einen Finger ein, wobei das im ersten Moment gar nicht so schmerzhaft war. Das ist auch logisch, denn im ersten Moment war alles betäubt und man realisiert den Schmerz nicht so wirklich.

Als sie das jedoch gemerkt hat und die Tür schnell geöffnet hat, kehrte das Gefühl wieder in den Finger zurück und ich schrie vor Schmerz wie am Spieß. Ich weiß sogar noch, wo genau das passiert ist und in welchem Auto, dabei ist das mehrere Jahrzehnte her. Ich wurde danach zu meinen Eltern gebracht, weil meine Tante mich nicht wirklich beruhigen konnte. Der Fingernagel ging sogar ab und ist komplett nachgewachsen. Man sieht bis heute die Narbe und ich weiß ganz genau welcher Finger mir damals eingeklemmt wurde.

Man sagt immer, dass die frühste Erinnerung bei Kindern erst ab 3 Jahren eintritt. Bei mir waren es zwei Jahre. Offensichtlich gibt es Ausnahmen, wenn Erlebnisse besonders schmerzhaft waren.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube das Schmerzhafteste war für mich, als ich mit meinen Zähnen in der Schrankwand landete. Passiert ist das folgendermaßen. Meine Mutter saß da und spielte mit mir, als ich kurz noch etwas holen wollte. Als ich dann wiederkam, rannte ich ihr entgegen, wobei sie aber aufstand und wegging und ich nicht mehr bremsen konnte. Gelandet bin ich dann gegen die Schrankwand und das habe ich so blöd gemacht, dass meine vordersten Zähne komplett nach vorne standen.

Zum Glück hatten wir damals den perfekten Zahnarzt am späten Abend gefunden, der auch obwohl er keinen Dienst hatte in seine Praxis kam, weil ich eine Angstpatientin war und er der einzige war, der gut mit Kindern kann. Mich hat das unglaublich mit ihm verbunden und ich bin dann auch bis zu seiner Rente sehr gerne zu ihm gegangen. Da war wirklich eine gewisse Verbundenheit. Wobei das damals wirklich extreme Schmerzen waren und er es mit mir da sicherlich auch nicht leicht hatte. Als ich da aber wieder raus war, war alles wieder so in Ordnung, dass ich wieder lachen konnte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die schlimmsten körperlichen Schmerzen sind bei mir noch kein Jahr her. Da hatte ich nämlich einen Bandscheibenvorfall und es fuhr wie ein Stromschlag in den Rücken. Ich bin ehrlich, dass ich die Wehenschmerzen bei der Geburt meiner Kinder als nicht so schlimm empfunden habe. Denn die Schmerzen im Rücken wurden gegen Abend so schlimm, dass ich nur noch geheult habe. Das ist mir im Kreißsaal nicht passiert.

Die schlimmsten seelischen Schmerzen hatte ich mit Sicherheit nach dem Tod meines Großvaters vor über 20 Jahren und als mein Vater vor 6 Jahren starb. Wobei ich mit dem Verlust meines Großvaters über Jahre zu kämpfen hatte und erst als mein Vater gestorben war, hatte mir ein damaliger guter Freund gesagt, dass man es einfach akzeptieren muss, dass man nicht hatte helfen können. Danach konnte ich dann auch endlich mit dem Tod meines Großvaters abschließen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Meine schlimmsten Schmerzen hatte ich damals, als ich mir einen Bänderriss am Fuß holte. Den habe ich mir im Sportunterricht in der Schule beim Handstand zugezogen. Dabei bin ich dann mitten beim Handstand umgekippt und habe dabei eben meinen Fuß erwischt.

Während ich anfangs noch fast gar nichts spürte, so wurde dies dann richtig schlimm in der Nacht darauf. Ich bin dann wegen den starken Schmerzen aufgewacht und als ich dann mit dem Fuß auftrat verspürte ich so starke Schmerzen, sodass ich sofort ins Krankenhaus gefahren wurde. Dabei bin ich dann halb gehumpelt, halb getragen worden. Es war wirklich schlimm gewesen, da der Fuß stark angeschwollen war und ich ihn zudem kaum mehr bewegen konnte.

Anschließend stellte sich heraus, dass ich mir einen Bänderriss geholt habe und deswegen eine Schiene für ungefähr 8 Wochen tragen musste. An sich ist der Schmerz glücklicherweise nach ein paar Tagen schon stark zurück gegangen, sodass ich auch halbwegs gut damit zur Schule humpeln konnte. :D

» Pandaas » Beiträge: 517 » Talkpoints: 53,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die schlimmsten Schmerzen hatte ich wohl, als ich mir mein Sprunggelenk gebrochen hatte. Es hatte sich um einen dreifachen Bruch gehandelt, wobei die Knochen auch noch gesplittert und Bänder gerissen sind. Obwohl ich nur blöd auf der Wiese ausgerutscht bin und es sich um einen relativ kleinen Sturz handelte, muss ich so blöd gefallen sein, dass ich mir das Sprunggelenk dabei mehrfach gebrochen hatte. Mein Fuß war dann um einhundertachtzig Grad gedreht.

Ich muss sagen, dass ich anfangs gar nicht realisiert hatte, dass ich mir überhaupt etwas gebrochen hatte, weil der Schmerz erst nach und nach kam. Ich dachte sogar, dass ich mir den Fuß wohl fies verstaucht haben würde, weshalb ich auch im Kopf durchgegangen bin, ob ich es allein nach Hause schaffen würde.

Erst nach zehn Minuten war der Schmerz dann richtig schlimm geworden, wobei es aber noch gut auszuhalten war. Fies war nur, als dann der Notarzt kam, der meinen Fuß dann mit einem Ruck in seine richtige Position brachte und das ohne jegliche Schmerzmittel. Ich kann mich noch erinnern, dass ich dann doch recht schnell danach bewusstlos geworden bin, weil der Schmerz schon enorm war.

Auch wenn es sich blöd anhören mag, ich finde meine Wadenkrämpfe, die ich nachts bekomme aber auch als vergleichbar schlimm. Wenn mich so ein richtiger Wadenkrampf packt, dann kann ich nur noch vor Schmerz schreien und mich winden. Genauso ist es auch bei richtig schlimmen Magenkrämpfen, die ich schon seit meiner Kindheit habe. Wenn mich die Krämpfe packen, dann fehlt mir teilweise die Luft zum Atmen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich bin glücklicherweise körperlich ziemlich robust, so dass ich mir trotz mancher Stürze noch nie etwas gerissen, schlimm verstaucht oder gar gebrochen habe. Entsprechend war mein bis dato schlimmster Schmerz im Vergleich zu manch anderem Berichteten wohl noch harmlos.

Ich war damals auf Klassenfahrt in England, wo wir ziemlich viel wandern mussten. Ich hatte dann nach ein paar Tagen recht üble Schmerzen im Fuß, zwischen großem Zeh und Fußballen, was aber von niemandem ernst genommen wurde. Ergo musste ich weiterhin mitwandern und nach einer wirklich anstrengenden Wanderung mit Klettereinheiten wurden die Schmerzen dann so schlimm, dass ich kaum noch laufen konnte und vor Schmerz angefangen habe zu heulen.

Natürlich hielt es kein Lehrer für nötig, mal mit mir zum Arzt zu gehen, so dass ich auch die nächsten Tage durch die Gegend humpeln musste und mich zeitweise so quälte, dass mir die Tränen kamen. Der erste Weg, als wir wieder in Deutschland waren, ging dann zu meinem Hausarzt. Tatsächlich war es nur eine Sehnenscheidenentzündung, die zur Behandlung nur etwas Ruhe und eine Creme brauchte. Ich hätte nie gedacht, dass das so höllisch weh tun kann.

Seelisch war der schlimmste Schmerz wohl der Verlust meiner Oma. Nachdem mein Vater verstorben war und meine Mutter ganztags arbeiten musste, war ich quasi bei meiner Oma aufgewachsen. Ihr völlig unerwarteter Tod -sie war erst 61- hat mich damals übel aus der Bahn geworfen und mir jeden Halt genommen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das schlimmste im Bereich Schmerzen war der Rippenbruch. Da hatte ich vorne und seitlich 6 Rippen als Reihen- und Serienbruch geschreddert. Der gesamte Brustkorb war instabil und es stellte sich eine paradoxe Atmung ein. Sprich der Brustkorb fiel beim Einatmen ein und wölbte sich beim Ausatmen nach außen.

Für mehr als 6 Wochen war jeder Atemzug die Hölle, Husten ging gar nicht, es gab keine Haltung, die erträglich war. Ausgeschlagene Zähne, gerissene Bänder und ähnliches waren recht harmlos dagegen. Das schmerzte nie so lange, ohne zwischenzeitlich wenigstens etwas besser zu werden.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Was habe ich da bloß losgetreten? Das sind ja üble Geschichten hier! :o Gebrochen oder verstaucht habe ich mir auch noch nie was, aber das mit den Magenkrämpfen und den Wadenkrämpfen kenne ich auch zur Genüge. Das ist echt auch kein Spaß. Davon wird mir auch oft furchtbar schlecht und man kann vor Schmerzen einfach gar nichts tun.

Ich muss aber noch dazusagen, dass ich ein totales Sensibelchen bin und jeder Schmerz echt doppelt so schlimm ist wie bei anderen. Während meinen Tagen leide ich auch immer ganz furchtbar... :oops: Ansonsten finde ich den Schmerz, wenn man sich den kleinen Fußzeh anhaut, auch ganz, ganz übel. Da möchte man auch vor Schmerzen aus dem Fenster springen!

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» AlohaVero » Beiträge: 71 » Talkpoints: 38,64 »


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