Merkwürdig, wenn Nachbarin viel Männerbesuch hat?
Ich wohne seit einer Weile in meiner neuen Wohnung und einen Stock tiefer wohnt eine junge Frau die auch häufiger Besuch hat. Mir fällt dabei auch immer wieder auf, dass eigentlich selten der gleiche Besuch kommt, meistens sind es immer andere Leute und häufig Männer. Eine andere Nachbarin mit der ich besser befreundet bin hat mich darauf auch schon angesprochen und meinte sogar, dass sie das verdächtig findet und daher auch nicht viel Kontakt mit der Nachbarin haben möchte.
Ich selbst finde das nicht so ungewöhnlich, heute lernen sich viele Leute im Internet kennen und da ist nach dem ersten Treffen oft schon Schluss, so dass man dann eben mehrere Leute daten muss, bis man den richtigen gefunden hat. Würdet ihr meine Nachbarin wegen häufig wechselndem Männerbesuch direkt unsympathisch finden? Kommt euch das verdächtig vor oder würdet ihr euch wegen solchen Dingen gar keine Gedanken machen?
Crispin hat geschrieben:Ich selbst finde das nicht so ungewöhnlich, heute lernen sich viele Leute im Internet kennen und da ist nach dem ersten Treffen oft schon Schluss, so dass man dann eben mehrere Leute daten muss, bis man den richtigen gefunden hat.
Welche vernünftige und anständige Frau, lernt Typen im Internet kennen, die sie beim ersten Date direkt zu sich nach Hause einlädt? Das Internet-Phänomen ist mir sehr wohl bekannt, etliche Cousins und Freundinnen haben ihre Partner im Internet kennen gelernt und die Beziehungen halten schon mehrere Jahre. Aber keiner von denen hat eine Fremde Person zu Hause getroffen, immer wurde ein öffentlicher Raum gewählt, weil man ja nicht wissen kann wie "verrückt" die Internet-Bekanntschaft sein kann.
Außerdem ist es besser, wenn man bei potentiellen Stalkern und dergleichen nicht direkt die Privatadresse verrät. Wenn man nach einigen Dates feststellt, dass das was werden könnte kann man immer noch zu sich nach Hause einladen, aber vorher doch nicht. Mir kommt das auch ziemlich kurios vor und auf mich wirkt deine Nachbarin wie eine Hure, die zu Hause ihr Geschäft betreibt.
Ich hatte mal eine ähnliche Nachbarin. Sie wohnte direkt gegenüber, wobei wir drei Parteien auf einer Etage sind. Sie hatte ständig Männerbesuch, auch immer jemand anderes und zu allen möglichen Tageszeiten. An sich nichts verwerfliches. Aber der Nachbar direkt zwischen uns beschwerte sich gerne darüber. Denn ihr Schlafzimmer grenzte direkt an seine dünnen Wände und er hörte ständig, was die da mit den fremden Kerlen treibt und sprach auch nicht besonders positiv von ihr. Das würde ich auch nicht, wenn ich nachts schlafen will, aber die stöhnt andauernd, sodass man bei den dünnen Wänden keine Ruhe haben kann.
Die wird wohl lauter One-Night-Stands haben. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich wäre davon nicht begeistert, solche Menschen in meiner Nähe wohnen zu haben und würde wohl eher einen Bogen um sie machen.
Ich könnte schreien, wenn ich das lese. Ich hasse solche Mutmaßungen, weil ich in der gleichen Situation wie die Nachbarin war. Ich hatte immer sehr viele männliche Bekannte. Darunter auch schwule Männer. Als ich mich von meinem zweiten Mann getrennt habe, der mir alle männlichen Bekannte im Laufe der Jahre vergrault hat, habe ich wieder Kontakt zu meinen guten Freunden und Bekannten aufgenommen. Ich habe diese Bekannten sehr vermisst. Sie waren für mich wie Freundinnen und keiner hat in mir eine potentielle Sexpartnerin oder einen One Night Stand gesehen. Aber meine Nachbarn kannten diese Männer nicht.
Also kam schnell das Gerücht auf, dass ich Männer für Geld empfange oder jeden zweiten Tag einen neuen an der Angel hatte und als dann auch noch mehrere Männer auf einmal in meine Wohnung kam, hatte ich am nächsten Tag das Jugendamt da, weil es ja unmöglich für die Kinder wäre, wenn man dauernd wechselnde Männerbekanntschaften hat.
Keiner hätte was gesagt, wenn ich jeden Tag andere Frauen oder viele Frauen empfangen hätte, obwohl keiner wusste, was in meinen 4 Wänden passiert. Mal ehrlich, warum wird darüber gemutmaßt, was ständig andere Männer in einer Wohnung einer alleinstehenden Frau machen, aber wenn ständig andere Frauen da sind, dann sind die nur zum Trost da. Da könnte ich lesbisch sein und jeden Tag eine andre Frau haben und es würde keiner was sagen.
Diese Mutmaßungen, was die Männer bei der Nachbarin machen ist einfach furchtbar. Kann man denn nicht in Ruhe leben? Solche Nachbarn ruinieren den Ruf einer Frau. Aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Die Leute, die diese Mutmaßungen machen sollten sich schämen.
Tja vielleicht ist die Nachbarin ja Herrenmaßschneiderin und die Männer kommen um Kleidung zu bestellen, sich vermessen zu lassen oder zur Anprobe. Dann ist daran wohl kaum etwas anstößiges zu finden, wobei ich da nicht mal die unterschiedlichen Tageszeiten komisch finden würde. Wer selbst den ganzen Tag arbeitet, kann eben auch erst am Abend zur Anprobe kommen. In der heutigen Zeit bedeutet es dann schon einen besonderen Service, wenn man dann kommen kann, wann man als Kunde die Zeit dazu hat.
Aber ich kenne auch solche Nachbarn. Wir haben so ein Exemplar im Haus. Die gute Frau weiß mehr, was in meiner Nachbarwohnung passiert, als ich, die direkt nebenan wohnt. Ich habe keine Ahnung, woher sie dieses Wissen immer bezieht, denn über ihr gibt es 6 Mietparteien, so dass Besuche nicht nur immer in der einen Wohnung landen müssen.
Ich schließe mich Diamante an und könnte ebenfalls schreien. Ich war auch einmal so eine böse Frau, die bestimmt immer One-Night-Stands hat oder gar ihr Geld so verdient. Es war super, wie die ganze Siedlung klatschte und tratschte.
Ja, es gab einen Mann, der mich oft sehr spät nach Hause brachte und mich auch mitten in der Nacht aufsuchte. Meist kam dieser Mann dann auch in die Wohnung und trank einen Kaffee. Dieser für mich viel zu alte, offensichtlich gut situierte Herr war mein Chef. Wenn nachts ein Notfall hereinkam oder ich wegen eines Notfalls länger arbeiten musste, fuhr der mich, weil keine Busse und Bahnen mehr gefahren sind.
Der zweite böse und viel zu alte Mann war ein langjähriger Freund, dessen Pferd ich auf Turnieren vorgestellt habe. Irgendwo muss man sich besprechen. Das traf auch auf vier weitere Männer zu, deren Pferde oder Hunde mir ein zusätzliches Einkommen sicherten.
Und dann gab es da noch vier Männer mit Auto und einen Motorradfahrer, diese fünf Männer machten meinen Vorstadt-Puff komplett. Da hätten diese frustrierten Hausfrauen hinter ihren Gardinen mal genauer hingucken sollen. Denn diese vier Männer und der Motorradfahrer waren tatsächlich nur ein Mann. Das war nämlich mein Partner. Aber Hauptsache man lässt seiner Fantasie freien Lauf und denkt immer schön an Sex.
Was jetzt bei so was "verdächtig" oder "merkwürdig" sein soll, erschließt sich mir leider nicht. Wirklich besorgniserregend finde ich viel eher die Tatsache, dass es "aufmerksame Nachbarn" gibt, welche so ein Verhalten bzw. so ein Vorgehen tatsächlich registrieren. Hier könnte man - will man böse sein - praktisch von einem Blockwart sprechen, der sich für die Hygiene im Viertel verantwortlich fühlt.
Das schlimme ist doch, dass JEDES Verhalten, welches nicht in das eigene Normbild solcher Nachbarn passt, gleich "verdächtig" ist. Wäre es eine Frau die gänzlich ohne Männerbesuch auskommt, wäre sie wohl als Homosexuelle gesehen. Bei einem Mann ohne Frauenbesuche könnte man eine Veranlagung hin zu Kindern unterstellen. Hat er einen Bart, dann könnte es ein islamistischer Terrorist sein.
Auf die Idee, Menschen so leben zu lassen, wie sie wollen, will man wohl nicht kommen. Man stelle sich mal vor, es stellt sich heraus, dass diese Frau schlicht als Wahrsagerin arbeitet und in ihrer Wohnung diesen Männern die Zukunft sagt. Das kann dann natürlich verurteilt werden, weil sie hier Leute für dumm verkauft und u.U. keine Steuern bezahlt sowie die Mietwohnung nicht zu gewerblichen Zwecken hätte nutzen können. Aber es wäre eine Erklärung, die wohl keinem Nachbarn eingefallen wäre.
@Zitronengras: Wieso würdest du um sie einen Bogen machen? Allein auf Grund ihrer Liebesabenteuer? Ohne zu wissen, wie sie sonst ist? Das ist schon wirklich eine merkwürdige Sicht. Wie reagierst du, wenn du eine Person (als gute Bekannte) kennen lernen würdest und dich prima mit dieser Person verstehst - dann aber mitbekommst, dass diese keine Beziehungen führt und lieber nimmt, was da so kommt?
@derpunkt Blockwarte sterben nie aus. Wenn du aus der Reihe tanzt, dann ist und bleibt das Gequake groß. Unser hauseigener Bundesnachrichtendienst funktioniert sehr gut. Zum Glück mag man mich. Mir wird immer gern erzählt, was ich angeblich so treibe.
Manche Nachbarn glauben, dass ich allein mit Kindern und Hunden von ALG 2 lebe. Wenn ich arbeiten würde, sähe man nicht so oft nachts Licht. Meinen Mann sehen die nicht kommen und gehen, und dass ich gerne nachts arbeite, das übersteigt deren Vorstellungskraft.
Für andere habe ich einen Mann, aber ich bin eine schlechte Hausfrau. Denn schließlich bin ich nachts oft wach und schlafe am Vormittag. Außerdem züchte ich Hunde. Ich habe zwar nur Rüden und nie Welpen, aber vielleicht klone ich die Viecher nachts. Leute mit Langeweile und ausgeprägtem Schubladendenken sind eine Pest.
Ich finde solche Mutmaßungen auch immer großartig. Ich bin hauptsächlich mit Männern befreundet und diese Männer gehen hier auch ein und aus. Einige sind schwul, andere verheiratet, andere Single. Aber Eines haben alle gemeinsam, ich schlafe nicht mit ihnen und ich treibe auch sonst nichts Unanständiges mit ihnen.
Wenn die Nachbarin nun auf One-Night-Stands steht, dann ist das so. Wenn sie einen Job macht, bei welchem die Herren ein und aus gehen müssen, dann ist dem auch so. Wenn Nachbarn unbedingt Aufpasser spielen müssen, dann sollten sie es meinetwegen tun, aber ihre Meinung hinter dem Berg halten. Denn wenn man nicht wirklich weiß, was nun in den vier Wänden nebenan passiert und die Gründe nicht kennt, gibt es auch keinen Grund zum Lästern.
Hat eigentlich überhaupt jemand gesehen, wie die Männer die Wohnung auch verlassen? Wenn nicht: Vielleicht ist sie ja sogar Kannibalin und isst ihre Opfer kaltblütig oder verarbeitet sie zu Wurst und verkauft sie Samstags als Schweinsbratwurst auf dem Markt mit den Etikett: Von freilaufenden Schweinen.
Spaß beiseite: Man kann ja nicht mal sagen, dass man sich manchmal wie im Mittelalter vorkommt. Selbst im Mittelalter ging man zeitweise mit dem Thema lockerer um. Was wäre bitte dabei, wenn sie wirklich die Männer zu sich nach Hause holt und dadurch Geld verdient? Vielleicht ist sie einfach nur Friseurin, Heilpraktikerin, Schamanin, Psychologin oder sonst was? Klar, dass da manchen gleich die Phantasie durch geht.
Im übrigen kann man auch nichts dagegen machen, wenn sie tatsächlich sexuelle Dienstleistungen im privaten Rahmen anbietet. Prostitution ist mittlerweile legal, auch wenn das in ein paar reaktionäre Betonköpfe einfach nicht rein gehen will. Natürlich muss man mit so einer Firma genauso Regeln einhalten, wie zum Beispiel als selbstständige Nageldesignerin.
Bei solchen Leuten, die überall ihre Nase rein stecken wundere ich mich immer, ob die verdammt noch mal nicht genug eigene Probleme habe, dass die ständig ihre Nase ungefragt in anderer Leute Leben stecken müssen und Schauergeschichten in die Welt setzen müssen.
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