Reisetipp: Gomantung Caves im Regenwald (Sabah, Borneo)
In einem schmalen Gürtel um den Äquator sammeln sich die tropischen Regenwälder. Die Jahreszeiten dort unterscheiden sich nicht wirklich und ganzjährig sind es meistens über 30 Grad Celsius. Es regnet fast täglich und mancherorts werden weit mehr als 380 Zentimeter Niederschlag pro Jahr gemessen.
Ich selber habe gerade anderthalb Monate auf Borneo verbracht und davon drei Tage im Dschungel und habe mir die Tier- und Pflanzenwelt dort einmal so richtig angucken können. Das Wetter war natürlich für unsere Gewohnheiten unerträglich heiß, die Werte erreichten dort fast täglich um die vierzig Grad Celsius und der Schweiß läuft einem wirklich in Sturzbächen vom Körper. Die dort lebenden Asiaten scheinen irgendwie überhaupt nicht zu schwitzen.
Borneo ist die eine von zwei Inseln, die die einzigen auf der ganzen Welt sind, auf denen es Orang-Utans zu sehen gibt. Dies war einer der Hauptgründe, warum ich mich für eine Reise dorthin entschieden habe. Ich habe die Zeit hauptsächlich im malaysischen Teil, Sabah, verbracht. Leider ist der Regenwald in Sabah größtenteils bereits abgeholzt und der Palmölindustrie zum Opfer gefallen, es gibt also immer weniger Lebensraum für die großen, roten, behaarten Männer aus dem Wald.
Ein Ort, der noch von etwas primärem Regenwalddschungel umgeben ist, sind die Gomantung Caves, in Sabah südlich gelegen. Der Regenwald hat mehrere Ebenen und Stockwerke. Das oberste Stockwerk wird aus den Kronen einzelner, besonders hoher Bäume gebildet, die nennt man Überständer. Unter ihnen erstreckt sich das Blätterdach. Es besteht aus Baumkronen, die so dicht sind, dass kaum Licht durch sie hindurch bis auf den Boden fällt. Unter diesem Blätterdach befindet sich der Unterwuchs aus Sträuchern und jungen Bäumen und auf dem untersten Stockwerk, dem Waldboden, wächst kaum etwas, da es einfach kein Licht gibt. Mehr als die Hälfte aller bekannten Tier- und Pflanzenarten lebt im Regenwald, obwohl dieser nur ein Fünftel der Erdoberfläche bedeckt.
Die Gomantung Caves sind eines der größten Höhlensysteme in Sabah, in denen tausende von Schwalben leben. Zur Saison werden hier die Schwalbennester für die berühmte Schwalbennestsuppe gesammelt, die hier eine Spezialität ist. Man geht erst über angelegte Holzpfade durch ein Stückchen Regenwald und kann dann die Höhle betreten. Allerdings muss man aufpassen - durch die tausenden Schwalben ist natürlich der Kot in der Höhle extrem, was zu perfekten Bedingungen für riesige Tropenkäfer führt, die sich davon ernähren. Teilweise muss man durch knöchelhohes Guano aus lebenden Insekten waten, das ist also nichts für zwart Besaitete.
Allerdings ist das Örtchen auch so schon eine Attraktion, wenn man nicht unbedint die von Riesenkäfern und Schwalbenkot übervölkerte Höhle betritt. Hier an den Gomantung Caves habe ich einen Riesenwaran zu Gesicht bekommen, der direkt unter uns entlangspaziert ist. Und das absolute Highlight: Ein trächtiges, riesiges Orang-Utan-Weibchen, das mit seinem kleinen Baby im Arm direkt wenige Meter über mir im Baum saß. Sowas kann einem wirklich nur hier passieren.
Also mein großer Tipp an alle Sabahreisenden: Besucht die Gomantungcaves und haltet Ausschau nach Orang-Utans und Riesenwaranen!
Nach deiner schönen Beschreibung über die Höhlen und die Tierwelt, habe ich mir die Fotos von den Gomantung Caves mal angesehen. Da gibt es ja eine Vielzahl verschiedener Tierarten, die in den Höhlen Unterschlupf finden. Außer den Salaganen jede Menge Fledermäuse, Käfer, Schlangen und so viele mir unbekannte Tierarten. Was ist zum Beispiel das?
Durch die Abholzung des Regenwaldes wird der Lebensraum für die großen Tiere wie Orang Utan, Sumatra Nashörner, asiatische Elefanten immer kleiner. Außerdem leben ebenso in den Regenwäldern die Nasenaffen, Nebelparder und Malaienbären.
So gibt es in Sabah ein Projektgebiet des WWF. Das ist mit seinen 376.000 Hektar eine verschwindend kleine Fläche des Regenwaldes in Sabah, doch sie ist unter strenge Naturschutzbedingungen gestellt worden. Noch finden die Tiere ausreichende Lebensbedingungen, doch man weiß nicht, wie lange noch. Dass sich die Organisationen um solche Projekte streng kümmern, finde ich sehr gut. Denn auch die Tiere haben genau wie wir Menschen eine Daseinsberechtigung.
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