Fühlen sich die Weißen in den USA unterdrückt?

vom 19.06.2015, 15:41 Uhr

Eigentlich hätte alles so schön sein können in den USA. Die Sklaverei wurde abgeschafft. Rassentrennung gibt es nicht mehr. Mit Obama hat die USA ihren ersten schwarzen Präsidenten, nachdem Powell schon der erste schwarze Oberbefehlshaber war.

Doch dann kamen die Ereignisse von Ferguson, wo ein Schwarzer von weißen Polizisten erschossen wurde und nun hat das Attentat in Charleston gezeigt, dass sich anscheinend nicht jeder Weiße damit abfinden kann. Ist es mit der Gleichheit in den USA doch nicht soweit her?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube nicht, dass ein Rassenproblem automatisch aufhört. Bei uns gibt es ja auch noch Rassisten und deswegen denke ich, dass es da durchaus auch Problembereiche gibt. Wie es nun tatsächlich in Amerika ist, weiß ich nicht, weil ich noch nie dort war, aber ich habe Statistiken gesehen, in denen es für die Schwarzen immer noch nicht gut aussieht, was Strafen angeht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Rassismus endet nicht per Gesetz. Man kann das auch ganz einfach in Deutschland sehen. Gerade einmal rund 250.000 Juden leben in Deutschland. Kaum jemand kennt Juden. Im Alltag fallen jüdische Mitbürger nicht auf.

Aber in Umfragen sind immerhin 40 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass Juden anders sind. Dass sie nicht dazugehören. Dass sie falsch und hinterhältig sind. Dass sie viel Geld haben. Dass sie zu viel Macht haben und die Politik lenken. Da hat sich seit dem Mittelalter nicht viel geändert.

Wenn man jetzt die wirtschaftlichen Probleme in den USA sieht und dann eine gut sichtbare Gruppe nimmt, die wegen der Bedingungen oft Schwierigkeiten hat und denen man die Schuld zuschieben kann, bekommt man eine Vorstellung.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Das gleiche Problem hat man in den USA mit den Christen, die auch jammern, dass sie sich unterdrückt und verfolgt fühlen. Warum? Weil sie vielleicht nicht mehr überall genauso viele Privilegien haben wie früher, weil andere Religionen die gleichen Rechte haben und weil Rassismus, Homophobie und die Unterdrückung von Frauen aus "religiösen Gründen" immer weniger akzeptiert wird.

Das ist einfach eine total verschobene Wahrnehmung, die eben von der Tatsache kommt, dass die Privilegien, die man in der Gesellschaft alleine aufgrund der Hautfarbe hat, gar nicht als Privilegien empfunden werden sondern als normal. Und wenn eine andere Gruppe mehr Rechte bekommt fürchtet man um seine Position, weil das ja die "natürliche Ordnung" durcheinander bringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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