Lärmschutzwände für Kitas und Spielplätze unansehnlich?

In vielen Teilen Deutschlands gibt es inzwischen Lärmschutzwände auf Spielplätze und auch Kitas, da die Einwohner sich wegen der Lärmpegels beschwert haben. Diese Wände sind meist relativ hoch und der Spielplatz oder die Kita wird dadurch auch ein wenig abgedunkelt und eben umzäunt. Ich habe einen Bericht dazu gesehen wo ein kleines Kind dann auch meinte, es sähe aus wie im Knast. Das fand ich zwar auch, allerdings konnte ich nicht ganz verstehen, warum man sich so darüber aufgeregt hat.

Wenn diese Wände wirklich helfen, ist es so doch immer noch besser, als wenn die Einwohner mit dem hohen Lärmpegel klar kommen müssen. Die Kinder haben so immer noch ihren Spielplatz und alle haben, was sie wollten. Stattdessen aber versuchen Eltern und Kitas gegen diese Wände vorzugehen und wollen, dass sie abgerissen werden. Mir selbst ist das unbegreiflich, denn auch wenn das für Kinder unansehnlich ist, muss man durch den Lärmpegel nicht die Gesundheit anderer gefährden. Wie denkt ihr darüber? Würdet ihr die Wände auch abreißen wollen?

Also wenn spielende Kinder neuerdings die Gesundheit gefährden, dann bin ich der Weihnachtsmann. Ich fände es jedenfalls auch alles andere als schön, wenn mein Kind einen von hohen Wänden umgebenen Kindergarten besuchen müsste. Das muss sich doch wirklich anfühlen, als ob man sein Kind in den Knast bringt.

Ich persönlich bin außerdem noch an keinem Kindergarten vorbeigegangen, an dem es so laut war, dass das für Anwohner nicht erträglich gewesen wäre. Ich habe das Gefühl, manche Leute beschweren sich einfach nur aus Prinzip, nur weil es um Kinder geht. Kindergärten und Kitas werden gebraucht und wer nicht neben einer solchen Einrichtung wohnen möchte, der soll da eben nicht hinziehen. Ich ziehe ja auch nicht neben eine Bahnstrecke, wenn ich weiß, dass mich der Lärm stören wird.

Unansehnlich sind sie nicht, aber unnötig, denn erstens ist der Anblick spielender Kinder schön, und wären die Wände durchsichtig, wäre der Anblick tobender Kinder ohne die entsprechenden Geräusche auch nicht echt.

Nein, Kinder sollten nicht mit dem Gefühl aufwachsen, dass sie vor der Welt abgeschirmt werden müssten. Nur mit dem normalen Blick auf die Welt und den normalen akustischen Eindrücken können Kinder auch perzeptiv gesund aufwachsen.

Ich denke, dass man einfach damit leben muss, dass Kinder auch laut sind. Sie spielen doch nur und wir alle waren mal klein. Man sollte da schon sehr viel Verständnis haben, finde ich. Ich denke, dass man keine Wände braucht, um den Lärm fern zu halten und kann mir auch nicht vorstellen, dass das so viel bringt. Es ist schade, dass Menschen überhaupt auf solche Ideen kommen.

Ich habe da letztens auch einen Bericht drüber im Fernsehen verfolgt. Zugegebenermaßen war die Lärmwand sogar ein besonders hässliches Exemplar. Bei uns ist beispielsweise eine hinter einem Aldi, die sieht da regelrecht chic gegen aus.

Aber ich habe mich auch gefragt, warum man denn so eine Wand nicht kreativ mit Pflanzen und Farben gestalten kann. Vielleicht kann man sie auch von innen zweckentfremden und Sitzgelegenheiten oder Abstellfläche gewinnen, oder vielleicht lassen sich auch Klettermöglichkeiten anbringen.

Ich finde mit ein bisschen Rücksicht auf beiden Seiten sind diese Lärmschutzwände doch komplett überflüssig. So haben meine Eltern mir immer beigebracht, dass ich um die Mittagszeit von 12-14 oder 15 Uhr leise sein soll sowie eben nach 22 Uhr. Ich denke, dass viele Erwachsene sich nur deswegen durch Kinderlärm gestört fühlen, weil die Eltern da keine Grenzen setzen und die Kinder durchgängig laut sein dürfen. Das ist aber der falsch Ansatz.

Ich finde, dass Kinder auch lernen sollten, sich zu bestimmten Zeiten rücksichtsvoll und ruhig zu verhalten. So haben meine Großeltern, die im selben Haus gewohnt haben, immer in der Mittagszeit ein Schläfchen gehalten und wenn ich zu laut war, konnten diese nicht schlafen. Warum trifft man solche Regelungen nicht überall? Dann gäbe es viel weniger Probleme.