Als Dolmetscher früher in Rente?

Als ich letzte Woche in Brüssel war, hatten wir zwei Gelegenheiten um mit EU-Abgeordneten über Politik und derartige Themen zu diskutieren. Einmal haben wir sogar mit einem Franzosen diskutiert, sodass wir Dolmetscher zur Seite gestellt bekommen haben. Wir haben mit ihm über 4 Stunden diskutiert, was teilweise schon ziemlich anstrengend war, weil die Kopfhörer auch so unbequem waren und schon nach kurzer Zeit deswegen die Ohren weh taten.

Dabei war es dann so, dass dort zwei Dolmetscherinnen saßen, die alles ins Deutsche übersetzt haben, was der französische Abgeordnete gesagt hat. Dabei haben diese sich etwa alle 30 Minuten abgewechselt und ihre Arbeit war wirklich ausgezeichnet und sehr zeitnah. Hinterher haben wir uns im Kurs über die Leistung der Dolmetscher unterhalten und hatten alle ziemlichen Respekt vor dieser Arbeit.

Irgendwann meinte dann einer, dass dieser Beruf generell so anstrengend sei, dass Dolmetscher grundsätzlich viel früher in Rente gehen würden als Arbeitnehmer aus „normalen“ Berufen. Wie viel früher konnte er jedoch nicht sagen. Begründet hat er das damit, weil der Job ja so anstrengend wäre.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren. Meint ihr, dass Dolmetscher tatsächlich früher in Rente gehen oder könnt ihr euch das gar nicht vorstellen? Wer weiß mehr darüber? Wann gehen Dolmetscher etwa in Rente?

Wann ein Dolmetscher in Rente geht, weiß ich nicht, aber ich denke durchaus, dass sie auch ein normales Arbeitsleben haben können, je nach Aufwand. Wenn man beispielsweise schriftliche Übersetzungen macht, dann ist das ja auch nicht so anstrengend, wie wörtlich ein Gespräch zu übersetzen. Ansonsten kann ich mir aber schon vorstellen, dass viele da gar nicht fest angestellt sind und es sich dann aussuchen, wann sie nicht mehr wollen.