Übernachten im Death Valley

vom 01.05.2010, 19:31 Uhr

Vor einigen Jahren habe ich gemeinsam mit einer Freundin eine Nationalparktour durch den Westen der USA gemacht. Natürlich durfte auch Death Valley nicht fehlen. Death Valley ist der trockendste Nationalpark in der Mojavewüste und wird auch Tal des Todes genannt.

Irgendwie haben wir uns eingebildet, dass wir dort übernachten wollten, weil der Sonnenaufgang dort so schön und beeindruckend sein soll. Als wir ankamen, waren wir recht überrascht, dass sich auf dem Campingplatz kein einziges Zelt befand. Wir waren jedoch finanzarme Studenten und wollten unbedingt zelten. So sind wir zum Ranger gegangen und haben nachgefragt. Er hat gemeint, dass derzeit keiner zeltet und er rät uns deswegen davon auch ab, weil alleine ist es auch nicht so nett. Wir haben ihn dann jedoch noch überreden können, dass wir trotzdem zelten, dafür aber in der Nähe des Rangerhauses.

Die Nacht begann mit einem äußerst beeindruckenden Sonnenuntergang. Was ich besonders faszinierend gefunden habe, war dass mit den letzten Sonnenstrahlen plötzlich alles verstummt ist und kurz bevor der letzte Sonnenstrahl verschwand kam plötzlich ein kleiner Hauch von Wind auf. Das mag ziemlich normal klingen, ist es wohl auch, aber das erlebt man dort vielleicht einfach noch intensiver. Sehr angenehm war, dass dann auch bald die extreme Hitze verschwand.

Wir haben uns dann eigentlich sehr rasch ins Zelt zurückgezogen, da wir den Sonnenaufgang auf keinen Fall versäumen wollten. Die Nacht war eigentlich im großen und ganzen in Ordnung, auch wenn ich nicht besonders gut geschlafen habe, weil die ganze Zeit Koyoten geheult haben und das war teilweise unheimlich, aber wohl in erster Linie deswegen, weil man diese Tierstimme sonst ja nicht so hört. Teilweise habe ich mich da auch vielleicht ein wenig reingesteigert, weil dann lauscht man natürlich nach jedem ungewöhnlichen Geräusch und ich habe mir dann auch eingebildet, dass irgendwas am Zelt knabbert. Zum Glück weiß ich bis heute nicht, ob und was es gewesen ist.

In der Früh haben wir dann ausgelost, wer sich nun mitten im Finsteren zum Auto traut um die Scheinwerfer anzulassen. Im Zelt war es ja in Ordnung, aber außerhalb war es natürlich stockfinster und man hat nichts gesehen und dann ist es doch ein wenig unheimlich, weil man nicht so genau weiß, welches Getier einen da draußen so erwartet. Ich habe übrigens gewonnen :wink: und meine Freundin hatte die Ehre zum Auto zu huschen. Natürlich war eh kein großartiges Tier da.

Noch vor den ersten Sonnenstrahlen sind wir dann zur Aussichtsplattform gefahren und das hat sich wirklich gelohnt, weil das war wohl wirklich der beeindruckendste Sonnenaufgang, den ich je gesehen habe. Es ist einfach faszinierend, wie die Sonne in einer Wüste aufgeht. Ist schwer zu beschreiben, aber doch anders als anderswo.

Was mich wundert ist, warum eigentlich doch gar so wenig Leute dort zelten. Natürlich ist es kein gewöhnlicher Campingplatz, aber es gibt ja auch sonst recht viele abenteuerlustige in den USA. Seid ihr schonmal im Death Valley gewesen und habt dort auch eine Nacht verbracht? Habt ihr auch den Sonnunter- und -aufgang erlebt? Wie war es für euch?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich selbst habe das Death Valley nur auf Bildern gesehen, die recht eindrucksvoll waren. Persönlich auf der Durchreise dort zu zelten, wäre aber auch nichts für mich. Dieses Gebiet ist für mich zu heiß, da ich schlecht eine größere Hitze vertragen kann. Die Amerikaner wissen, warum sie in der Zeit von Oktober bis März sich das Death Valley ansehen. Dann ist die Hitze nicht mehr so groß, und die Gefahr einer Autopanne auch etwas gesunken.

Vielleicht zelten nicht so viele Menschen im Death Valley, weil es dort auch einige Tiere gibt, die gefährlich werden können. Es gibt Kojoten, Pumas, Füchse, Maultierhirsche und kleineres Getier wie Eidechsen usw. Diese Tiere sind nicht alle gefährlich. Aber es gibt auch Schlangen, die gerade nachts aus ihren Verstecken kommen. Vor Schlangen hätte ich die meiste Angst. Andere Tiere wie diverse Vogelarten, Ibisse und Stockenten dürften kaum gefährlich werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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