Lohnt sich arbeiten in Deutschland oft gar nicht?
Romantik und die Vorstellung, dass sich eine Beziehung als lohnend erweisen muss, damit sich eine Investition lohnt, das widerspricht sich aber gewaltig. Außerdem verkennst du die Situation bei der Besteuerung von Ehepaaren.
Splitting bringt nur Vorteile, wenn man bei unterschiedlichen Einkommen tatsächlich zusammen wirtschaftet. Ansonsten gibt es Steuerklasse 4 oder 4 Faktor. Und das bringt keinerlei Vorteile im Vergleich zur Steuerklasse 1.
Warum soll also das eine Paar ohne Trauschein zusammen leben und die Vorteile genießen, ohne füreinander einstehen zu müssen und ein Ehepaar muss füreinander aufkommen? Das wäre absolut ungerecht. Außerdem ist jeder für sich selbst verantwortlich, schreibst du. Das gilt auch dafür, sein Leben zu finanzieren. Das ist erst im absoluten Notfall Sache des Staates, also der Allgemeinheit.
Splitting bringt nur Vorteile, wenn man bei unterschiedlichen Einkommen tatsächlich zusammen wirtschaftet. Ansonsten gibt es Steuerklasse 4 oder 4 Faktor. Und das bringt keinerlei Vorteile im Vergleich zur Steuerklasse 1.
Das weiß ich schon, aber es gibt eben viele, die unterschiedliche Gehälter haben und dann davon profitieren. Ehepaare können auch gemeinsame Versicherungen abschließen usw.
Warum soll also das eine Paar ohne Trauschein zusammen leben und die Vorteile genießen, ohne füreinander einstehen zu müssen und ein Ehepaar muss füreinander aufkommen? Das wäre absolut ungerecht. Außerdem ist jeder für sich selbst verantwortlich, schreibst du. Das gilt auch dafür, sein Leben zu finanzieren. Das ist erst im absoluten Notfall Sache des Staates, also der Allgemeinheit.
Man kann die Frage auch umdrehen und fragen, warum ein Paar, dass sich bewusst gegen die Hochzeit entschieden hat, dennoch füreinander aufkommen soll? Ist in diesem Land keine Beziehung möglich, ohne dass man den anderen finanziell durchschleifen muss? Ist das nicht auch unfair?
Ich bin für eine strikte Trennung der Finanzen in einer Beziehung, ich möchte nicht den anderen finanzieren und ich möchte auch nicht finanziert werden. Das können andere anders machen, aber ich will das nicht. Ich möchte mein Geld für mich behalten und ich will von meinem Geld niemanden durchschleppen. Und genauso möchte ich nicht, dass mich mein Partner durchschleppt, ich finde das entwürdigend.
Ich kann nur hoffen, dass die Situation nie auf meinen Freund oder mich zutrifft, aber wenn diese blöden Regelungen im Zweifelsfall bedeuten, dass man nicht zusammenziehen darf, damit man nicht als Bedarfsgemeinschaft gilt, dann ist es eben so und da werden es eben maximal benachbarte Wohnungen. Aber ich zahle für niemanden und ich will auch nicht durch meinen Freund alimentiert werden.
Di betreibst Rosinenpickerei und verschließt die Augen vor den Tatsachen. Du möchtest nicht für deinen Freund zahlen müssen und der soll nicht für dich zahlen. Aber es wäre völlig ok, wenn Menschen, die gar nichts euch zu tun haben, für euch zahlen müssen? Das ist eine interessante Haltung, die von purem Egoismus zeugt. Es mag leichter auszuhalten sein, wenn das Geld gesichtslos vom Amt kommt, erwirtschaften müssen das trotzdem andere Menschen.
Und das Zusammenleben ohne Trauschein soll der Staat belohnen? Wo es der Gemeinschaft Vorteile bringt, wenn Menschen sich fest binden? Das ist auch wieder ziemlich egoistisch gedacht. Welche Nachteile hat man denn als unverheiratetes Paar? Man profitiert ebenso von gemeinsamen Versicherungen, billigeren Mieten, geringeren Nebenkosten, etc. Aber hier willst du nur die Vorteile haben, die Nachteile können alle anderen haben.
Außerdem erwartest du auch noch das Arbeit sich lohnt. Arbeit ist dazu da, dass ein Mensch sein Leben finanzieren kann. Mehr muss Arbeit nicht bringen, oft bringt sie ja noch nicht einmal das. Letztere Entwicklung ist unbestritten falsch. Aber damit sich Arbeit lohnt, muss man eben auch entsprechend Arbeit leisten. Erst einmal geht es nur darum, sich selbst und die Seinen zu unterhalten. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Und das Zusammenleben ohne Trauschein soll der Staat belohnen? Wo es der Gemeinschaft Vorteile bringt, wenn Menschen sich fest binden? Das ist auch wieder ziemlich egoistisch gedacht. Welche Nachteile hat man denn als unverheiratetes Paar? Man profitiert ebenso von gemeinsamen Versicherungen, billigeren Mieten, geringeren Nebenkosten, etc. Aber hier willst du nur die Vorteile haben, die Nachteile können alle anderen haben.
Ja und? Dann bin ich eben egoistisch, das wichtigste in meinem Leben bin nun mal ich und für mich ist das die beste Lösung. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ich selbst ja auch Steuern zahle - die ich nie wieder sehe und genauso mein Freund.
Was ist also so falsch daran, auf etwas zurückzugreifen, was durch Steuern finanziert wird, wenn man selbst auch jahrzehntelang Steuern zahlt, ohne je etwas davon gehabt zu haben? Soll man sich immer nur ausnehmen lassen? Und wenn du das als egoistisch ansiehst, dann ist es eben egoistisch. Aber ich bin nicht auf der Welt um es anderen recht zu machen und anderer Leute Wertvorstellungen zu erfüllen.
Aber damit sich Arbeit lohnt, muss man eben auch entsprechend Arbeit leisten. Erst einmal geht es nur darum, sich selbst und die Seinen zu unterhalten. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Ich gehe nur wegen dem Geld arbeiten, wenn da nicht so viel rauskäme, würde ich es auch sein lassen. Und dafür, dass ich jeden Morgen, obwohl ich keine Lust habe, aufstehe und zur Arbeit fahre, um dort dann auf den Feierabend zu warten, dass ich da auf Arbeit herumhocke und mich mit teils echt nervigen Kunden herumärgere und mir langweilige Besprechungen antue, erwarte ich, dass ich dann mit meinem Geld auch machen kann was ich will und dass sich kein Jobcenter und auch sonst keiner in meine Finanzplanung einmischt.
Du kannst ja mit deinem Geld auch machen, was du willst. Aber wenn du nicht mehr allein bist und dann Geld von der Allgemeinheit her soll, oder du allein Geld von deinen Mitmenschen haben möchtest, dann musst du eben akzeptieren, dass bestimmte Regeln gelten.
Wenn jedes Paar mit einem Alleinverdiener oder jeder Geringverdiener deine Einstellung hätte und es solche Regeln nicht gäbe, dann könntest du dich glücklich schätzen, wenn dir nach den Abgaben von deinem hohen Verdienst noch der Satz für Menschen mit ALG 2 bliebe.
Um mal zum Thema zurück zu kehren: Weiter oben schreibt jemand, wenn sich Hartz 4 lohnen würde, dann würden viel weniger Leute arbeiten gehen. Das glaube ich nicht. Denn die psychologische Komponente kann man nicht in Geld aufrechnen. Viele Leute brauchen das einfach für ihr Selbstwertgefühl zu sagen, ich arbeite als XY.
Jeden Tag zur Arbeit zu gehen, soziale Kontakte zu pflegen und sich nützlich zu fühlen, auch wenn man einen nicht so tollen Job hat. Das alles fällt eben weg, wenn man nur vom Amt leben will und dafür bekommt man sicher von Bekannten den einen oder anderen blöden Kommentar, dass man asozial sei, weil man nur harzt. Das sind nicht alle, die das in Kauf nehmen wollen.
Auch nicht in Geld anrechenbar ist die Lücke im Lebenslauf die entsteht. Man suche danach mal eine neue Stelle und erkläre, warum man nicht arbeiten war? Da ist es leichter einen schlechteren Job anzunehmen. Das verkauft sich beim künftigen Chef leichter als positiver Faktor. Auch wenn man finanziell nichts davon hat.
Ich finde es auch relativ fragwürdig einen Aufstocker mit dem zu vergleichen, der voll die ALG 2 Leistungen bekommt und zu fragen wer es schlechter hat. Schön haben es beide nicht. Es ist ein Vergleich zwischen Mist und Scheiße. Und es liegt in dem Bereich viel im Argen, das man mittlerweile wirklich verbessern sollte, da die Schere immer weiter aufklafft.
Ein niedriges Lohnniveau ist in Deutschland politisch gewünscht. Dass es besser laufen sollte, das ist klar. Aber mit dem Mindestlohn und den Regeln zum Aufstocken kann man eben nicht behaupten, dass es sich nicht lohnt. Man steht besser da als nur mit Sozialleistungen.
Wobei man sagen muss, dass es für viele Menschen einfach keinen Job mehr gibt. Sehr einfache Tätigkeiten sind im Vergleich zu früher wenig geworden. Früher könnte man von einem einfachen Job als Helfer bescheiden leben. Heute findet man kaum noch solche Jobs. Und vor dem Mindestlohn konnte man schon lange nicht mehr davon existieren. Da waren 3/4-Stellen auf 450 Euro Basis nicht selten.
Denn die psychologische Komponente kann man nicht in Geld aufrechnen. Viele Leute brauchen das einfach für ihr Selbstwertgefühl zu sagen, ich arbeite als XY.
Es hat denke ich mehrere Aspekte. Zum einen - man bekommt nicht viel. Also das Finanzielle mag nicht alles sein, aber es spielt schon eine Rolle. Zum anderen wird man dann immer vom Jobcenter genervt und muss vielleicht entwürdigende Maßnahmen ertragen. Zum anderen kann es, wie du schreibst, auch sein, dass für manche die Arbeit nicht nur ein Mittel zum Gelderwerb ist, sondern man sich schämt, nicht zu arbeiten bzw. dass man die Struktur und die Kontakte irgendwie braucht. Wäre bei mir jetzt nicht so, aber bei anderen mag das zutreffen.
Auch nicht in Geld anrechenbar ist die Lücke im Lebenslauf die entsteht. Man suche danach mal eine neue Stelle und erkläre, warum man nicht arbeiten war? Da ist es leichter einen schlechteren Job anzunehmen. Das verkauft sich beim künftigen Chef leichter als positiver Faktor. Auch wenn man finanziell nichts davon hat.
Du hast schon recht, Lücken im Lebenslauf sind nicht optimal. Aber die kann man ja auch schließen. Ich denke, ein bisschen Lebenslauf-Pimpen macht ja jeder. Ok, das ist moralisch etwas kritisch, aber Menschen, die eine Lebenslauf-Lücke haben zu benachteiligen ist ebenfalls moralisch kritisch.
Ein niedriges Lohnniveau ist in Deutschland politisch gewünscht. Dass es besser laufen sollte, das ist klar. Aber mit dem Mindestlohn und den Regeln zum Aufstocken kann man eben nicht behaupten, dass es sich nicht lohnt. Man steht besser da als nur mit Sozialleistungen.
Man steht besser da - ja. Aber nur ein klein wenig. Für 200 EUR mehr arbeiten gehen? Ich weiß nicht, ob das jeder als sinnvoll erachtet, wenn man mal nur auf die finanziellen Aspekte schaut.
Du kannst ja mit deinem Geld auch machen, was du willst. Aber wenn du nicht mehr allein bist und dann Geld von der Allgemeinheit her soll, oder du allein Geld von deinen Mitmenschen haben möchtest, dann musst du eben akzeptieren, dass bestimmte Regeln gelten.
Ja, es gibt Regeln und die haben auch irgendwo einen Sinn. Aber wenn ein Paar getrennte Wohnungen hat, nicht verheiratet ist, keine Kinder hat, dann besagt die Regel auch, dass das gar keine Bedarfsgemeinschaft ist und niemand kann Arbeitslosen verbieten, aus diesem Grund gezielt auf eine gemeinsame Wohnung zu verzichten, das ist durchaus regelkonform.
Wenn jedes Paar mit einem Alleinverdiener oder jeder Geringverdiener deine Einstellung hätte und es solche Regeln nicht gäbe, dann könntest du dich glücklich schätzen, wenn dir nach den Abgaben von deinem hohen Verdienst noch der Satz für Menschen mit ALG 2 bliebe.
Tja, dann würde ich mir vermutlich auch etwas ausdenken, um das zu umgehen. Das Leben ist doch schon anstregend genug und ich finde es legitim und nachvollziehbar, dass jeder versucht, die eigene Situation möglichst angenehm für sich zu gestalten.
So wie ich deine Beiträge bisher in Erinnerung habe, verdienst du ja noch mehr als ich, was dann also schon extrem viel sein müsste. Und vielleicht fällt es Menschen, die alles haben, schwer, nachzuvollziehen, dass andere, die nicht so viel haben, nicht bereit sind ihr Geld zu teilen, auch wenn es nur um hypothetische Überlegungen geht.
Ich denke, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, hat nichts mit dem Einkommen zu tun, es ist eine Frage der Einstellung. Genauso wie es eine Frage des Selbstbildes und Selbstverständnisses ist, wenn man für wenig Geld trotzdem arbeiten geht.
Es spricht ja auch nichts dagegen, wenn ein Paar nicht zusammenzieht. Aber wenn es das tut, dann hat es eben Vorteile. Also sind einheitliche Regeln auch fair. Genauso ist es fair, dass die Allgemeinheit erwartet, dass ein gesunder Mensch für sich selbst sorgt und nur im Notfall einspringt.
Nach Studium Eins konnte ich nur kurz im Job arbeiten, dann war aus gesundheitlichen Gründen Schluss. Ich hätte jetzt auch die Berufsgenossenschaft in Anspruch nehmen können, aber das hätte ewig gedauert. Meinen zweiten Studiengang musste ich dann eben selbst finanzieren. Kindergeld und Familienversicherung gab es nicht.
Aber was soll es? Schließlich profitiere ich davon. Mit staatlicher Unterstützung wäre es einfacher gewesen. Aber ich würde ein ganz anderes Leben führen und wahrscheinlich Rinder besamen oder Futtermittel oder Medikamente verkaufen. Das wollte ich aber auch nicht und ein zweites Studium hätte man mir sicher nicht finanziert. Außerdem hätte das Anerkennungsverfahren zu lange gedauert und ich wurde schließlich nicht jünger,
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