Homeland in der dritten Staffel viel schlechter
Von der Serie Homeland war ich anfangs sehr begeistert, da die Serie einfach spannend gemacht war und Dank Bowe Bergdahl war es sogar noch nicht einmal unrealistisch. Die ersten beiden Staffeln waren für mich auch noch recht gut anzusehen.
Mit der dritten Staffel hatte ich allerdings dann doch meine Schwierigkeiten. Hier wurde es dann doch etwas zu absurd. Al Quaida und Iran sind zum Beispiel Todfeinde und der Trip nach Lateinamerika war ein Witz. Das Ende war dann auch kaum noch richtig interessant für mich und ich überlege mir, ob ich mir überhaupt noch etwas von dieser Serie ansehen soll. Demnächst kommt die vierte Staffel heraus.
Ist das nicht häufig der Lebenszyklus von Fernsehserien? Entweder sind die ersten Sendungen gut gemacht und danach werden sie immer flacher. Oder es werden bestimmte dramaturgische Effekte immer wieder genutzt und man hat sich irgendwann an ihnen satt gesehen. In beiden Fällen sagt unser Gehirn irgendwann: Oh man, ist das langweilig!
Ich habe mir inzwischen auch die vierte Staffel angesehen und fand sie wesentlich spannender und realistischer. Hier wurden wenigstens nicht Al Quaida und der Iran als Freunde dargestellt. Die bekämpfen sich nämlich in Syrien und dem Irak bis auf das Messer und für Al Quaida oder den IS sind die Schiiten ebenso Kuffar bzw. Ungläubige wie wir.
"Homeland" war zu anfangs auch eine Adaption einer israelischen Serie. Entsprechend gut war die Serie noch zu Beginn anzusehen, mit all seinen spannenden Handlungen und kreativen Wendungen. In Israel scheint man als TV-Autor sich wohl noch etwas weiter ausbreiten zu können.
In den späteren Jahren stammte die Serie großteils aus der Feder derselben Menschen, die für Jack Bauer und "24" verantwortlich waren. Ich denke das hat man in den Stereotypen-Storylines welche du angesprochen hast auch sehr gut sehen. Selbst Staffel 4 hat mich in weiten Teilen unheimlich gestört: Pakistan wurde auf stereotype Sanddünen und Lehmhäuser reduziert, die Bürger und Politiker als "wilde" nah-ostler dargestellt - so wie bereits ausnahmslos alle anderen Menschen aus sämtlichen Ländern aus diesen Krisengebieten.
Recherche? Gleich null. Während Staffel 1 noch sehr viel Wert darauf legte, eine glaubhafte Geschichte erzählen zu wollen, welche so tatsächlich in der Realität widerfahren könnte, legen die späteren Staffeln kaum noch Wert auf Authentizität. Es ist zu schade.
Ohne Claire Danes hätte ich wahrscheinlich auch längst aufgehört zu schauen. Das ist einfach eine der größten schauspielerischen Leistungen die es jemals so im TV zu sehen gab.
Staffel 4 hat meiner Ansicht nach trotzdem wieder sehr stark zugelegt und war auch wieder viel realistischer als die dritte Staffel Dies finde ich bemerkenswert. Wäre es so weitergegangen wie in Staffel 3 hätte ich nach den ersten Folgen nie wieder bei Homeland eingeschaltet.
Die Originalserie "Hatufim" aus Israel wurde auf Arte sehr spät ausgestrahlt und war mir zu wenig actionreich.Die konnte ich mir kaum ansehen.
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