Wie körperlich anstrengend ist euer Studium?
Die Anstrengung in meinem Studium hält sich in Grenzen und gleicht sich über das Jahr verteilt ziemlich aus. Aber genau genommen ist es im Sommer viel anstrengender als im Winter, weil wir im Sommer wegen dem Wetter viel mehr im Gelände unterwegs sind und Proben nehmen müssen.
So mussten wir schon einige Male Bodenproben entnehmen mit dem Pürckhauer. Aber um damit Bodenproben zu entnehmen, muss man das Teil erst einmal mit einem Hammer in den Boden rammen und das kann je nach Bodentyp schon eine ganze Weile dauern. Einmal waren wir im Gelände und einer meiner Kommilitonen musste dann auf Befehl des Dozenten eine Bodenprobe mit diesem Gerät entnehmen, wobei es irgendwann nicht weiter ging und mein Kommilitone auf Stein stieß.
Das war nicht nur verdammt anstrengend, sondern durch den Widerstand auch ziemlich schmerzhaft, plötzlich mit so festem Gestein konfrontiert zu werden. Das Herausziehen von diesem Teil ist hinterher auch anstrengend und in der Regel sind mehrere Händepaare notwendig, damit das auch einwandfrei klappt. Durch Exkursionen ist man nach Tage langen Wanderungen oftmals total erledigt und erschöpft und wegen der Anstrengung fällt man Abends oftmals müde ins Bett und will nur noch schlafen.
Wie ist das bei euch? Wie körperlich anstrengend ist euer Studium? Variiert das je nach Saison oder bleibt das immer gleich?
Ich habe mich in meinem Studium auf jeden Fall mehr bewegt als Studenten, die den ganzen Tag nur im Hörsaal sitze. Es gibt ja Fächer, in denen es überhaupt keine praktischen Seminare gibt, die also nur als Zuhören, Lesen und Schreiben bestehen.
Aber als körperlich anstrengend würde ich mein Studium nun nicht bezeichnen. Es gibt natürlich Materialien, die sich leichter bearbeiten lassen und Materialien, die sich schwerer bearbeiten lassen und je nachdem, an was man arbeitet braucht man ein bisschen mehr Kraft als der Kommilitone, aber wenn ich jemals von meinem Studium geschafft war dann lag das nur daran, dass ein Abgabetermin näher rückte und ich dann halt schon mal von Morgens bis Mitternacht gearbeitet habe.
Studium Nummer 1 war zwischendurch eindeutig körperlich anstrengend. Es kam einfach sehr darauf an, was auf dem Lehrplan stand. Aber im Darm eines Pferdes oder im Magen einer Kuh ackert man doch schon ziemlich. Auch eine Fetotomie ist körperlich und seelisch hart. Generell ist Kraft, Technik und beherztes Zufassen gefragt.
Studium Nummer 2 dagegen war völlig easy. Einen Stift halten, einen Taschenrechner bedienen und ein wenig Tippen waren körperlich die größten Herausforderungen. Ab und zu gab es mal Rückenschmerzen, wenn man wieder eine ganze Woche nur auf der Treppe oder an der Wand gesessen hat oder versuchen musste dem Professor vom Flur aus zuzuhören.
Mein Studium war nicht wirklich körperlich anstrengend, weil es tatsächlich nur aus Zuhören bestand. Selbst mitschreiben mussten wir meist nicht, weil der Großteil der Dozenten die Skripts online gestellt hat, wo man sie dann herunterladen konnte. Da war höchstens mal das Sitzen auf ungepolsterten Stühlen anstrengend.
Das Referendariat nach dem Studium war hingegen körperlich doch anstrengender, weil man mehr Gesetze und zugehörige Kommentare benötigte. Diese kleinen Taschenbuch- Gesetze reichten da nicht, so dass man in der Regel die "Großen", Schönfelder und Sartorius sowie dazu passende Kommentarbücher brauchte.
Da war es nicht selten, dass man mal so einen Stapel von dicken Büchern durch die Gegend schleppen musste. Da trug man nicht selten auch mal mehr als 10 Kilo Bücher und Akten mit sich rum, was bei längeren Fußwegen schon unangenehm werden konnte.
Mein Studium ist mit überhaupt keiner körperlichen Anstrengung verbunden. Die einzige Anstrengung besteht darin, den Weg zur Uni auf mich zu nehmen oder vielleicht hohe Bücherstapel aus der Bibliothek auszuleihen. Das war es dann aber auch schon, worüber ich ganz froh bin. Allerdings habe ich mein Studium auch bewusst so gewählt, dass ich nicht viel mit Praxis am Hut habe. Ich bin auf jeden Fall ein sehr theoretischer Mensch und habe zwei linke Hände.
Ich bin absolut nicht praktisch veranlagt und bei mir läuft immer alles schief. Ich bin einfach grottenschlecht im Werken, Nähen und zahlreichen anderen praktischen Sachen. Und auch wenn ich auf einem biotechnologischen Gymnasium war, habe ich die Tage im Labor gehasst, weil bei mir immer etwas schief gegangen ist. Ich habe die Theorie geliebt, aber sobald es in die Praxis geht, komme ich ins Schwitzen.
Aus diesem Grund habe ich die perfekten Studiengänge für mich gefunden, da ich da tatsächlich nur im Hörsaal sitzen, zuhören und mitschreiben muss. Das liegt mir einfach am meisten und ehrlich gesagt sitze ich lieber stundenlang am Schreibtisch und lerne, als kurz etwas Praktisches machen zu müssen.
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