Rassismus und Sprache

Nicht nur in Deutschland ist die Sprache manchmal verräterisch! Auch den georgischen Präsidenten Saakaschwili trifft diese Weisheit manchmal. Dieser hatte in einem eigentlich undramatischen Fall vor Pressevertretern die Frage geäußert, ob man denn "Neger" sei. Und weshalb sich die Beamten des Zolls wie eben solche "Wilde" benehmen würden.

Wie es auch in Deutschland der Fall gewesen wäre, wurde diese Aussage gleich als "aus dem Zusammenhang gerissen" beschrieben. Und die Pressemeldung des Präsidenten lautet dazu, dass das natürlich keinesfalls rassisitisch gemeint war und man schlicht bestimmte Medien ausgemacht hätte, welche diesen Eindruck entstehen lassen wollen.

Es ist offenbar kein Problem, wenn der Präsident sich rassistisch äußert, es aber bestimmt nicht so meint. Es ist aber wohl ein Problem, wenn diese Äußerungen publik gemacht werden? Letztlich sind das wirklich zwei komische Ansichten. Jedenfalls hinsichtlich Rassismus und Pressefreiheit.

Kommt es nicht immer auf den kulturellen Hintergrund an? Denn es soll Gegenden geben, in denen der Begriff "Neger" kein rassistisch negativer Ausdruck ist. Manche dürfen das eben sagen und manche nicht. Hierzulande ist die Sprache ja auch nicht immer gleich, so gibt es Gegenden, in denen der Ausdruck "Kerl" für einen Mann extrem abwertend und negativ ist während er in anderen Gegenden total normal und überhaupt nicht negativ behaftet ist. Mit dem Ausdruck "Neger" ist es möglicherweise ähnlich.

Wo soll Neger denn nicht rassistisch geprägt sein? Es mag ja sein, dass jemand den Begriff nicht so meint, aber besser wird er davon nicht. In welchen Regionen ist das Wort denn vollkommen unbelastet? Das würde mich brennend interessieren?