Kein Gleichgewicht zwischen Bildung und Glücklichsein?

vom 08.06.2015, 14:15 Uhr

Neulich habe ich gelesen, dass es viele Kritiker gegen das deutsche Schulsystem gibt. Es geht dabei besonders um die Tatsache, dass die Kinder immer mehr unter einem Leistungsdruck stehen und daher auch immer mehr Kinder psychische Probleme bekommen. Es führt auch dazu, dass die Kinder weniger Interesse daran haben, etwas zu erlernen, da ihnen der Spaß an der Sache genommen wird.

Besser wäre ein gutes Gleichgewicht zwischen guter Bildung und Spaß an der Sache und das ist an deutschen Schulen offenbar oftmals nicht gegeben. Viele Kinder finden den Unterricht einfach viel zu trocken und das wirkt demotivierend. In den USA gibt es bereits erste Programm eine Verbesserung zu schaffen, in dem man Schüler aus sozial schwachen Schichten in der Schule mit finanziellen Belohnungen entgegen kommt. Was denkt ihr, was Deutschland tun kann? Denkt ihr, dass die meisten Schüler hier auch glücklich sind oder ist der schulische Alltag inzwischen zu stressig, als das sich ein Kind noch gut entwickeln kann?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Finanzielle Anreize sind ein völlig falscher Weg. Dann lernt man immer noch nicht aus Spaß, sondern nur weil es Geld gibt. Im Prinzip bringt man den Kindern bei, dass alles, was sie tun müssen auch kurzfristig belohnt werden soll. Damit erzieht man den Kindern effektiv ab, dass sie weitsichtig denken können. Schließlich gibt es viele Dinge, die eben keine unmittelbare Belohnung mit sich bringen, aber sich langfristig auszahlen. Das gilt ja eben auch für die Schulbildung.

Das wichtigste Element beim Thema "Spaß am Lernen" sind die Lehrer. Bei einem Lehrer, der ehrliche Begeisterung für sein Fach ausstrahlt, macht auch das trockenste Fach sehr viel mehr Spaß als das spannendste Fach bei einem gelangweiltem Lehrer.

Außerdem ist der typische Frontalunterricht nicht gerade die spannendste Unterrichtsform. Man kann da viel mehr interessanteren Unterricht gestalten, allerdings ist das für den Lehrer richtig viel Arbeit. Einige machen sich die Arbeit, viele aber auch nicht.

Und der Leistungsdruck kommt meiner Meinung nach in erster Linie daher, dass die Eltern die Kinder mit Gewalt auf die höchst mögliche Schulform schicken. Viele Schüler sind dann einfach mit dem Stoff überfordert. Dabei ist das gar nicht nötig. Man kommt auch über die Realschule ohne Umweg oder Zeitverlust zum Studium.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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