Wälder in denen Kinder verboten sind?

vom 09.06.2015, 15:06 Uhr

Viele Menschen ärgern sich über laute Kinder und das führt teilweise zu großen Streitereien und Konflikten. Neulich wurde über eine Frau berichtet, die in einem Wald mehrere laminierte Aushänge gefunden hat, auf denen darauf hingewiesen worden ist, dass Kinder in diesem Wald unerwünscht sind. Darauf wies der Waldbesitzer hin, wer immer das auch sein sollte. Die Frau wollte diese Aushänge publik machen und hat sich dann an eine Zeitung gewendet.

Ich selbst finde das schon hart, andererseits aber verstehe ich auch die anderen Menschen. Wenn jemand friedlich im Wald spazieren oder joggen gehen möchte, dann ist es natürlich schon nervig, wenn man laut tobenden Kindern begegnet. Aber so ein Wald ist ja in der Regel auch etwas größer und daher finde ich so einen Hinweis schon etwas merkwürdig. Gibt es in eurer Gegend auch Wälder, in denen keine Kinder erwünscht sind? Denkt ihr, dass das wirklich erlaubt sein kann?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns gibt es solche Wälder nicht und ich finde es auch eine Frechheit. Ich kann nicht nachvollziehen, wie ein Mensch der selber mal ein Kind war, solche Gefühle gegenüber einem Kind haben kann. Schließlich war man selber mal laut, man ist selber mal durch einen Wald gerannt und hat dabei geschrien. Das gehört zu einer guten Entwicklung dazu und wer etwas dagegen hat, hat in meinen Augen einen Schlag.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich ist es nicht in Ordnung. Allerdings ist auch völlig egal, was auf so einem Schild steht, denn für Wälder gilt auf den Wegen ein allgemeines Betretungsrecht und das ist nicht an das Alter des Besuchers gebunden. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Privatforst, Gemeindeforst oder Staatsforst handelt.

Übrigens war es im betreffenden Fall ein Wald in Privatbesitz. Der Besitzer hat die Schilder nicht angebracht. Es war wohl eher ein Waldbesucher, der sich wie Crispin von Kindern gestört fühlt. Übrigens nerven manchen auch Jogger im Wald, nur so nebenbei.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



In einem Wald herrscht prinzipiell ein allgemeines Betretungsrecht. Ist ein Waldabschnitt aber in Privatbesitz, hat der Eigentümer Hausrecht, auch wenn kein Haus herumsteht. Er darf also differenzieren, wer in seinen Wald darf. Schreiend bin ich nie durch den Wald gerannt als Kind. Ich bin noch nicht einmal gerannt, allenfalls gejoggt, aber nur entlang des Trimm-dich-Pfades, wo man Jogger erwartet.

Kinder im Wald zu verbieten halte ich aber für den falschen Weg, außer man will den eigenen Ruf als kinderfeindliches Land hochhalten. Ich würde mich durch solche Schilder auch erst aufhalten lassen, wenn mich der Besitzer persönlich darauf hinweist.

» Tritonus » Beiträge: 134 » Talkpoints: 36,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Tritonus hat geschrieben:In einem Wald herrscht prinzipiell ein allgemeines Betretungsrecht. Ist ein Waldabschnitt aber in Privatbesitz, hat der Eigentümer Hausrecht, auch wenn kein Haus herumsteht. Er darf also differenzieren, wer in seinen Wald darf.

Hier liegst du falsch, Tritonius. Das Hausrecht gilt zwar nicht nur Gebäude, aber es ist auf befriedetes Besitztum beschränkt. Wenn der Wald nicht eingezäunt ist, dann ist er nicht befriedet und weder der Waldbesitzer, noch der Jagdpächter haben so etwas wie ein Hausrecht. Denn für solche Flächen gibt es das nicht.

Hausrecht gilt zwar durchaus für Geschäftsgrundstücke, Aber auch ein forstwirtschaftlich genutzter Wald ist kein Geschäftsgrundstück des Forstwirts. Das ist beispielsweise ein Lagerplatz oder ein Sägewerk. Der Wald ist zumindest auf den Wegen immer für Allgemeinheit frei zugänglich.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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