Einstieg in die Selbstständigkeit - Ideen?

Ich bin jetzt in den letzten Zügen meines Studiums (Deutsch und Englisch auf Lehramt für Gymnasien) und weiß, dass ich in diesem Beruf niemals arbeiten möchte. Ich schaue mich seit geraumer Zeit natürlich auch schon nach Alternativen um und mache nebenbei ein Studium zur Webdesignerin, womit ich jetzt auch bald fertig bin.

Die Idee ist, mich bald selbstständig zu machen, der Antrag für den Gewerbeschein habe ich schon ausgefüllt. Da aller Anfang schwer und die Konkurrenz groß ist, sollte ich neben Webdesign auch noch andere Dinge in Angriff nehmen. Mein Studium bietet natürlich solche naheliegenden Möglichkeiten wie Lektorat, Übersetzungen und Nachhilfe, womit man sich aber bestimmt auch nur schlecht über Wasser halten kann.

Habt ihr vielleicht irgendwelche Ideen, mit was man sich noch selbstständig machen könnte? Irgendwelche Sachen herstellen und verkaufen? Wenn ja, was? Ernährungsberatung könnte ich mir auch noch vorstellen. Am liebsten wäre mir natürlich ein Job von zu Hause aus. Kennt ihr irgendwelche Seiten, auf denen man sich etwas dazuverdienen kann? Das Internet sollte ja einige Möglichkeiten bieten. Bin für jeden Tipp dankbar!

Mit dem Studium bietet sich eine Tätigkeit als Texter, Lektor und Übersetzer an. Diese Kombination aus den Tätigkeiten hat zwei Vorteile. Erstens ist die Tätigkeit freiberuflich, was durchaus Vorteile für die Buchführung, die Steuern und die Abgaben bringt. Zweitens ist die Versicherung über die Künstlersozialkasse Pflicht. Und das ist extrem günstig.

Mit etwas Talent kann man sehr gut davon leben. Ich arbeite mittlerweile noch etwa vier bis sechs Stunden am Tag, bevorzugt nur an drei oder vier Tagen pro Woche. Allerdings mache ich das schon ein paar Jahre und habe mir meinen Kundenkreis aufgebaut.

Plattformen im Internet sind nett, um erste Erfahrungen zu sammeln. Aber die Bezahlung ist zu schlecht, um bequem und sicher davon zu leben. Webdesigner sind leider Gewerbetreibende. Das geht auch, aber die laufenden Kosten sind leider höher.

An deiner Stelle würde ich mal ganz genau ausrechnen, was du im Monat so brauchst. Das ist dann schon mal eine Grundlage. Abgesehen davon ist es natürlich eine blöde Idee ohne Startkapital nur mit einer kleinen Idee in die Selbstständigkeit zu gehen. Sicher, du hast eine Grundlage, machst nun aber auch nichts absolut Neues und brauchst dennoch einige Dinge, die du für deine Selbstständigkeit zum Arbeiten brauchst und die wollen finanziert werden.

Schlauer wäre es gewesen nun erst mal auf Angestelltenbasis zu arbeiten und sich dann nach und nach immer mehr selbstständig zu machen. Man muss ja nur mal die Krankenkasse sehen und was da nun auf dich zukommt. Das ist schon viel mehr und das wird man als Neuling selbst mit mehreren Ideen kaum tragen können, weil man erst mal Werbung machen muss und Kunden bekommen muss.

Ansonsten musst du schauen, was dir Spaß macht und da im Internet für deine Region mal suchen. Sicherlich kann man auch als Übersetzer arbeiten beispielsweise oder du musst in den sauren Apfel beißen und ein bisschen als Lehrerin tätig sein.

Du könntest ja auch Texte schreiben. Allerdings ist dies Freiberuflich und ohne Gewerbeschein. Das hätte für dich einige Vorteile, weil du Geld zum Beispiel bei der Krankenkasse sparen würdest. Du hast ja nun aber schon ein Gewerbe angemeldet, was ein zu schneller Schritt in meinen Augen war.

Vielen Dank für deine Antwort, cooper. Das mit der Künstlersozialkasse ist natürlich eine tolle Sache, aber ist es nicht so, dass die nicht jeden aufnehmen (trotz Pflicht)? Und es wäre natürlich ein Traum, wenn ich davon mal leben könnte.

Und auch dir vielen Dank für die Rückmeldung, Ramones. So ganz blauäugig bin ich dann natürlich nicht. Ich studiere nun noch ein Jahr und habe vor, ein Kleingewerbe anzumelden, um nebenbei das mit dem Webdesign anlaufen zu lassen. Das hat keinerlei Nachteile. So ein Gewerbeschein kostet 10€ und ich kann bis zu 7000€ im Jahr verdienen. Ich hoffe ja, jetzt im nächsten Jahr schon ein bisschen Werbung zu machen, dass ich nicht komplett bei Null anfangen muss. Meine Kosten sind relativ gering, da ich zum Beispiel kein Auto habe und relativ wenig Miete zahle.

Das einzige Problem werden die Krankenkasse, Bafög- und Kreditrückzahlungen sein. Da weiß ich noch nicht genau, wie hoch die monatliche Belastung sein wird (mal abgesehen von den Krankenkassenbeiträgen). Natürlich werde ich, wenn es nicht anders geht, erst einmal in einem Angestelltenverhältnis arbeiten, aber Lehrkraft kommt nicht in Frage, da ich dann auch noch mein Referendariat machen müsste (und da ist mir meine psychische Gesundheit wichtiger).

Hat sonst vielleicht noch jemand eine Idee, die in eine andere Richtung geht?

Texter sind seit ein paar Jahren versicherungspflichtig in der KSK. Ich meine seit 2013. Seitdem ist die Aufnahme total simpel. Selbst Gutschriften von Textbroker genügen. Man muss keine ausreichende Schaffenshöhe mehr nachweisen. Maler und Bildhauer haben es immer noch schwer.

Oh, vielen Dank für die Information, das wusste ich gar nicht. Da war ich wohl noch auf einem veralteten Stand. Dann wäre es wirklich eine Überlegung wert, ob ich nicht alles dransetze und in diese Richtung gehe. Aller Anfang ist schwer, aber ich habe ja auch noch etwas Zeit, um mich zu etablieren.