Hunde trainieren, damit sie Köder nicht essen?

In letzter Zeit habe ich im Fernsehen wieder die eine oder andere Meldung über gefährliche Hundeköder verfolgen können und das finde ich schon ein wenig bedenklich. Die Vorfälle begrenzen sich zwar auf einige wenige Städte, aber man weiß nie, ob man mit seinem Hund sicher ist und es irgendwann nicht auch in der eigenen Stadt dazu kommen kann. Deswegen gibt es auch spezielle Hundeschulen, wo die Hunde lernen können die Köder nicht zu essen. Die Herrchen und Frauchen müssen bestimmte Kommandos üben und der Hund muss dann lernen an einem Teller Fleischwurst oder so, vorbeizulaufen.

Leider nehmen viele Menschen das Training erst in Anspruch, wenn ihr Hund schon mal in einer gefährlichen Lage gewesen ist oder so. Das ist fahrlässig, denn wenn eine solche Gefahr besteht, sollte man den Hund darauf vorbereiten und am Besten schon als Jungtier dazu erziehen, nicht alles zu essen, was so herumliegt. Habt ihr euren Hund trainiert, damit dieser keine Köder ist oder seht ihr keine Gefahr darin? Würdet ihr es tun, wenn euch klar wäre, dass diese Gefahr in eurer Stadt besteht?

Meine Hunde fressen nichts, was auf dem Boden liegt. Auch wenn ihnen etwas zugeworfen wird oder sie etwas angeboten bekommen, nehmen sie es nicht an. Bei uns ist das Bestandteil der Prüfung, daher ist es völlig normal, dass wir das trainieren. Bei uns auf dem Übungsgelände liegt überall Futter, außerdem stehen gefüllte Näpfe an den Hindernissen und die Hunde bekommen immer wieder Futter zugeworfen oder angeboten.

Außerdem präparieren wir das Gelände, wenn wir außerhalb trainieren. Wenn wir in Firmen gehen, dann ergibt sich das ganz von selbst. Viele Angestellte haben Essbares auf dem Schreibtisch oder sonst irgendwo am Arbeitsplatz. Allerdings habe ich schon lange, bevor ich mit diesem Hundesport angefangen habe, gelernt, dass man seinem Hund das beibringt. Das haben schon meine Eltern so gehalten und das ist bei denen mehr als 50 Jahre her. Da gab es noch keine Hundeschulen und man machte es trotzdem.

Ich halte es für unerlässlich, mit seinem Hund zu trainieren, dass er herumliegendes Futter entweder ignoriert oder anzeigt und nicht einfach verschlingt. Selbst wenn es in einer Gegend noch nicht zu Vorfällen mit Giftködern kam, kann man immer mal in eine solche Situation kommen. Mal davon abgesehen, dass so Staubsaugerhunde, die alles fressen, ja nicht nur potenzielle Giftköder fressen, sondern auch anderes Zeug, das ihnen nicht bekommt.

Dem Hund einer Bekannten muss man bei Spaziergängen ständig irgendwas aus der Schnauze ziehen, weil er alles verdrückt was ihm vor die Nase kommt. Bisher war in 9 Jahren noch kein Giftköder dabei, dafür hat das verfressene Vieh aber alle paar Tage Durchfall. Ehrlich, ich könnte mit dem Hund nicht leben, sondern würde wahnsinnig vor Sorge. Deswegen lernt mein Hund auch, nicht vom Boden zu fressen und bei Futtergabe durch Fremde auf meine Freigabe zu warten.

Ich könnte mir vorstellen, dass viele Hundebesitzer mit dem Thema weniger besorgt umgehen, weil es ja sowieso immer nur die anderen trifft. Manche wissen vielleicht auch gar nicht, dass und wie sie mit dem Hund dahingehend trainieren können. Und andere sind einfach zu faul um mit ihrem Vierbeiner zu arbeiten. Wenn dann mal was passiert, ist das Geschrei natürlich groß. Ich für meinen Teil habe nicht vor, es bei meinem Hund überhaupt erst so weit kommen zu lassen.