Was tun, wenn nasses Katzenfutter sehr unangenehm riecht?

vom 09.06.2015, 20:49 Uhr

Die Katze, welche die Familie meines Freundes hält ist ein Freigänger und darf nur in einen Kellerraum, aber nicht in die Wohnung. Auf der einen Seite finde ich das schade, weil ich finde, dass man so ja gar keinen richtigen Kontakt zu dem Haustier hat. Aber auf der anderen Seite müffelt die Katze auch etwas und der Keller riecht nicht schön - diesen Duft hätte ich auch nicht in der Wohnung haben wollen.

Ich glaube, das liegt am Nassfutter. Ich denke, dass nicht die Katze selbst müffelt, denn den Eindruck hatte ich bisher nicht, sondern dass es das Nassfutter ist. Das steht immer im Keller im Napf und es sieht ja schon nicht so schön aus und riecht ja bereits unangenehm, wenn man es aus der Packung nimmt.

Dabei habe ich auch das Gefühl, dass es gar nicht auf die Sorte ankommt. Das teurere Nassfutter reicht auch nicht schön. Daher frage ich mich, was man machen kann, damit das nicht so unangenehm riecht?

Trockenfutter hat ja keinen so schlimmen Geruch - sollte man vielleicht nur Trockenfutter geben? Oder statt dem normalen Nassfutter aus der Dose lieber richtiges Essen, also beispielsweise Hack oder Filet? Ich weiß, dass es auch richtige Rezepte dafür gibt, wie man Essen für die Katze selbst macht und da gibt es solche Dinge wie Hackbällchen etc. Was muss man tun, damit es besser riecht?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 09.06.2015, 20:54, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Willst du das Nassfutter nun mit Parfüm beträufeln? Es gibt Katzen, die die selbstgemachten Rezepte absolut verweigern. Du kannst es gerne mal ausprobieren, aber wenn du Pech hast, dann bleibt das Futter stehen. Bei meinen Katzen gilt leider die Devise, dass das Futter, welches am Meistens stinkt, am Besten schmeckt und das Schlimme ist, man kann gar nichts dagegen tun.

Freigänger riechen immer anders als Hauskatzen, das durfte ich auch schon feststellen. Ich habe zwei Hauskatzen und meine alte Katze bei meiner Mutter ist Freigängerin. Die riecht deutlich herber und wenn sie sich wieder in irgendwas gewälzt hat, kann sie sogar richtig stinken. Trotzdem darf sie in die Wohnung oder in das Haus und es müffelt dort auch gar nicht.

Hat die Katze vielleicht irgendwohin gemacht, dass es deswegen müffelt? Vielleicht hat die Mieze einfach irgendwo ein Bömbchen abgelassen und deswegen ist der Geruch allgegenwärtig. Wenn es die Katze selbst ist, kannst du nicht viel tun. Vielleicht noch zum Tierarzt gehen, um organische Gründe auszuschließen, aber Freigänger fressen ja auch munter Vögel und Mäuse und vielleicht kommt der Duft daher. Du kannst an sich gegen den Duft gar nicht wirklich vorgehen, da Katzen eigenwillige Tiere sind.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Trockenfutter für Katzen ist ungesund. Als Snack zwischendurch kann man das mal geben, aber mehr ist nicht gut für das Tier.

Ich weiß nicht, wie dein Geruchssinn funktioniert, aber es gibt durchaus auch Nassfutter für Katzen, das sehr angenehm riecht und das liegt nicht unbedingt am Preis des Futters. Füttert man beispielsweise eine auf Tunfisch basierende Sorte, dann riecht es auch in erster Linie nach Tunfisch und Ente riecht nach Ente. Immer vorausgesetzt, der Fleischgehalt ist höher als der Gehalt anderen Zeugs im Futter. Beispiel: MACs, Sorte "Ente und Geflügel an Apfel". Das ist mit knapp 1 Euro pro 100g nicht super teuer, nicht das schlechteste Futter und es riecht verdammt lecker und nicht ekelhaft.

Man kann seine Katze natürlich auch mit eigens gemachtem Futter ernähren. Das macht man dann aber nicht mit gebratenem Filet (Hackbällchen und co sind erstmal nur Snacks), sondern mit rohem Fleisch und diversen Zusätzen. Dass das wesentlich besser riecht als gutes Dosenfutter, wage ich doch ganz stark zu bezweifeln.

Tiere riechen nun mal. Dagegen kann man nicht viel tun. Und wenn du schon das Futter ekelhaft findest, was in der Regel schnell weggefuttert wird, bin ich mal gespannt, wie du deiner künftigen Katze erklären möchtest, dass sie nach dem Gang auf die Menschentoilette bitte auch ein Raumspray zu verwenden hat. :mrgreen:

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Der ganze Keller stinkt nach dem Futter und das wird auch nicht schnell weggefuttert, das steht schon mal ein paar Stunden, die Katze isst ja nicht alles auf einmal. Aber ich frage mich, ob man Katzen nicht tatsächlich mit Filet und Hack usw. ernähren kann - also ohne extra Zusätze reinzumischen.

Wenn sie in der Natur Mäuse frisst, was ist das anderes als Schnitzel mit Fell? Ich weiß ja, dass die Katze auch normales Fleisch ist, das haben wir beobachten können als wir gegrillt haben.

Was würde denn passieren, wenn man dem Tier statt dem Nassfutter Filets vom Fleischer mitbringt, Würstchen und vielleicht Leber? Ich meine das stinkt nicht - ich esse selbst gern ab und an gekochte Leber, ich kenne die vom Einkaufen auch als rohes Produkt, das hat keinen Eigengeruch. Gänge das nicht auch?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mit dieser Fütterung würde eine junge Katze unter massiven Entwicklungsstörungen leiden. Jede Katze, die dauerhaft so ernährt würde, würde wegen der Mangelernährung krank und würde auf Dauer versterben. Bei der Rationsgestaltung wäre eine Unterversorgung mit Fett und Mineralstoffen die Folge, gleichzeitig käme es zu einer schädlichen Überversorgung mit fettlöslichen Vitaminen.

Dazu kommt, dass die meisten Katzen, die Rohfutter nicht bereits beim Absetzen von der Muttermlich kennengelernt haben, das alles nicht anrühren würden und lieber verhungerten.Die wenigsten Katzen sind sehr willig, wenn es um Experimente geht.

Man kann eine Katze mit frischen Zutaten ernähren. Aber da muss man sehr genau wissen, was man tut. Und ohne zusätzliche Supplemente geht es nicht. Damit du mal ein Gefühl für die Mengen bekommst, hier ein mögliches Rezept für eine gesunde, ausgewachsene Katze ohne Unverträglichkeiten:

Ein Pfund Kaninchenfleisch mit 45 Gramm Leber fein wolfen. Dazu 6 g Calciumcitrat, 4 Gramm Weizenkeimöl, 0,5 Gramm Seealgenmehl, 1 Gramm Taurin, 70 Gramm Schmal von der Gans, 0,5 Gramm Salz, eine Lachsölkapsel (also das Öl daraus) hinzufügen und alles gut mischen. Das reicht für eine normale Katze vier bis fünf Tage.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Jain. Grundsätzlich hast du bei Wurst oder Würstchen schon einmal das Problem, dass diese bereits verarbeitet sind, also Gewürze beinhalten, die im Katzenfutter eigentlich nichts zu suchen haben. Auch hier gilt, dass sowas als Snack schon okay ist, als Hauptfutter aber nicht.

Natürlich kann man seiner Katze auch Leber geben. Aber auch diese ist nicht als Hauptfutter geeignet, da sie recht viel Vitamin A beinhaltet, was dann bei der Katze zu einer Überdosierung führen kann.

Filets: ja, aber eben nicht ohne Zusätze. Bei der Rohfleischfütterung nimmt man als Basis das Fleisch eines Tieres -außer Schwein- und kombiniert dieses mit Zusätzen, namentlich Supplementen wie Vitaminen, Taurin, Kalzium, Magnesium, Eisen, Fett und so weiter. Es gibt fertige Mischungen für die Supplementierung oder man supplementiert selber, indem man zum Beispiel Blut für das Eisen reinmischt. Das ist dann aber eine Wissenschaft für sich, die richtigen Mengen zu errechnen.

Was den Geruch betrifft, finde ich, dass richtig zusammengemixtes Rohfutter nicht nach nichts riecht, aber das ist sicherlich auch "Geschmackssache". Vielleicht kannst du dich mal nach einem Geschäft umsehen, das bereits supplementiertes Rohfutter verkauft und den Riechtest machen, um das für dich einzuschätzen.

Zum stehen bleibenden Futter kann ich nur raten, die Futtermengen anzupassen. Würde ich meinen Katzen morgens je 300g Futter in den Napf geben, würde es auch stehen bleiben. Zumal es mit zunehmender Standzeit auch eher anfängt zu riechen. Deswegen gibt es für meine Katzen 3 kleinere Portionen am Tag, die dann sofort verdrückt werden, so dass nichts stehenbleibt.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ein Pfund Kaninchenfleisch mit 45 Gramm Leber fein wolfen. Dazu 6 g Calciumcitrat, 4 Gramm Weizenkeimöl, 0,5 Gramm Seealgenmehl, 1 Gramm Taurin, 70 Gramm Schmal von der Gans, 0,5 Gramm Salz, eine Lachsölkapsel (also das Öl daraus) hinzufügen und alles gut mischen. Das reicht für eine normale Katze vier bis fünf Tage.

Na gut, Kaninchen würde ich jetzt natürlich nicht verfüttern, aber das kann man bestimmt auch durch Hühnchen ersetzen. Und CCB86 hat ja geschrieben, dass es diese Supplemente auch schon als Fertigmischung gibt. Also müsste man eigentlich nur das Fleisch kaufen und dann die Fertigmischung dazu geben oder?

Solche Dinge wie Seealgenmehl - ich weiß nicht mal, was das sein soll und "Schmal" habe ich auch noch nie gehört - hat ja keiner zu Hause, aber warum schwer machen, wenn es das Zeug als Fertigpulver gibt, was man nur in das Fleisch einrühren muss? Also mit Fleisch kaufen und Pulver dazu geben könnte ich mich schon anfreunden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wirklich gutes Fertigpulver, das alles enthält, ist zurzeit nicht im Handel. Die haben alle deutliche Schwächen. Wenn dann solltest du es schon richtig machen und dich mit der Materie befassen. ich denke, so viel Aufmerksamkeit hat ein Lebenwesen verdient, das du halten möchtest.

Schmalz sollte es übrigens heißen. :wink: Selbst wenn du auf fertige Mischungen zurückgreifst, dann wirst du weitere Produkte ergänzen müssen. Und natürlich kannst du auf Hähnchen zurückgreifen. Allerdings nicht auf Hähnchenbrustfilet. Das hat keine ausreichende Abwechslung in der Aminosäurenstruktur, das kommt es wieder zur Mangelversorgung. Stell dir einfach vor, du baust künstliche eine Maus oder einen Vogel. Dann stimmt die Zusammensetzung.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Diese Fertigmischungen kann man schon verwenden, nur sind diese eben auch erstens nicht auf deine Katze zugeschnitten und zweitens wird meistens empfohlen, bei dauerhafter Fütterung mit diesen Mischungen noch durch eigene Zusätze anzupassen. Insofern hat Cooper da schon Recht, wenn sie sagt, diese Mischungen sind nicht optimal.

Ich finde, dass diese Mischungen für den Anfang ganz gut sein können, wenn man die Rohfleischfütterung einführen möchte, aber noch keinen richtigen Durchblick hat. Jedenfalls weiß ich, dass viele so verfahren, weil man sich für eine richtige, möglichst natürliche Supplementierung schon etwas genauer mit dem Thema befassen muss. Da ist es dann schon praktisch, wenn man zumindest das richtige Fleisch für seine Tiere vorher gefunden hat.

Letztlich muss der Halter selbst entscheiden wie er supplementiert, aber ich kenne persönlich nur Leute, die im ersten Jahr noch fertige Mischungen genommen haben und später dann umgestiegen sind. Bei zwei Personen weiß ich auch, dass die Katzen Futter mit Fertigpulver gemieden haben wie die Pest. Katzen eben. Da läuft es selten so, wie man es gern hätte.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Zitronengras wünscht sich eine bestimmte Rasse. Daher ist ein Jungtier anzunehmen, das sich noch voll im Wachtum befindet. Und in diesem Fall sind unpassende Supplemente auch für den Einstieg vollkommen ungeeignet. Das ist stressig, aber leider Realität.

Ich bin dankbar, dass ich Hunde habe. Da stinkt das frische Fleisch zwar manchmal zu Himmel, aber dafür kann ich auf Supplemente verzichten. Das finde ich gar nicht so unpraktisch. Wobei ich da selbst bei Hunden beim Welpen zumindest mit Lebertran arbeite. Aber das ist ja noch überschaubar.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^