Zu welcher Zeit laufen verbrennt die meisten Kalorien?

Eine Bekannte von mir hat vor einigen Jahren, nachdem sie lange ziemlich pummelig war, relativ viel Gewicht verloren. Sie hat damals angefangen, jeden Tag joggen zu gehen und auch ein Buch darüber gelesen. Wenn man vorher keinen Sport gemacht hat und plötzlich sieben Tage die Woche laufen geht, machen sich die Ergebnisse sicher schnell sichtbar.

Sie hat mir damals erzählt, in ihrem schlauen Buch habe gestanden, dass man noch vor dem Frühstück joggen gehen sollte, das verbrenne angeblich die meisten Kalorien. Eine andere Freundin ist überzeugt, es hänge weniger von der Tageszeit ab, als von den Abständen der Mahlzeiten. Man sollte nicht nur vor dem Laufen zwei Stunden nichts essen, sondern auch zwei Stunden nach dem Sport. Alles andere führe sonst dazu, dass man gleich wieder alles ansetzt.

Ich hingegen bin jemand, der gegen abends sein sportliches Hoch erlebt und dann auch laufen gehen kann. Bevor ich kein Frühstück im Magen habe, fühle ich mich total schlapp und kann dann gar nicht laufen gehen. Oder ich würde nach 15 Minuten einknicken. Stimmt es, dass zu gewissen Uhrzeiten die Kalorienverbrennung gefördert wird?

Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Der Kalorienverbrauch ist meines Wissens zu jeder Tageszeit annähernd gleich. Also, wenn man mit gleicher Intensität und Dauer laufen geht, ist es egal wie viel Uhr es ist.

Der Unterschied soll wohl aber sein, dass zu unterschiedlichen Uhrzeiten der Körper unterschiedliche Energiedepots anzapft. Wenn also der Blutzucker nach der Mahlzeit relativ hoch ist und die Glykogenspeicher in der Leber voll sind, nimmt der Körper wohl eher diese Energie und zapft nicht die Rettungsringe an. Wenn man länger nüchtern war, oder aber angeblich morgens vor dem Frühstück geht der Körper eher an die Fettdepots.

Allerdings habe ich auch schon Quellen gelesen, in denen das bestritten wird. Und wenn man morgens so schlapp ist, dass man nüchtern keinen Sport machen kann, wird man das trotz guter Vorsätze nie lange durchhalten. Und dann ist es vermutlich besser zu einer angenehmen aber nach medizinischer Forschung eher suboptimalen Zeit Sport zu machen. Wichtig ist das Kaloriendefizit, dann geht der Körper früher oder später sowieso an den Speck. Ob wegen dem Sport oder wegen der ausbalancierten Ernährung, die kaum mehr als den Grundumsatz deckt.