Vermieter kümmert sich nicht um Mietverträge, was tun?

vom 25.05.2015, 20:12 Uhr

Ich bin trotz meiner schönen WG leider sehr unzufrieden mit meinen Vermietern. Zuerst musste ich monatelang meinem Mietvertrag hinterherlaufen, der sehr wichtig für meine Studienbeihilfe war. Als ich die Vermieterin anrief, zickte sie mich auch noch an, sie könne ja nicht riechen, dass ich einen Vertrag brauche und ich solle gefälligst lernen, mich zu artikulieren. Klar, es ist ja auch so ungewöhnlich, dass man beim Einzug auf einen schriftlichen Mietvertrag besteht.

Dazu kommt noch, dass mein Mitbewohner und ich bei der Übergabe einige Mängel festgestellt und auch deutlich gemacht haben, dass sich daran was ändern sollte. Beispielsweise ist eine Glastür kaputt und das Glas abgesplittert. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch noch gefährlich werden. Die Vermieterin hat das zwar zur Kenntnis genommen, aber nichts weiter unternommen. Als ihr Bruder einige Wochen wegen einer anderen Sache hier auftauchte, war er überzeugt, die Tür sei vorher noch heil gewesen und das müssten wir gewesen sein.

Was mich an den Vermietern am meisten stört ist, dass wir eigentlich neue Mietverträge brauchen. Wir zahlen nämlich doppelte Wasserkosten, leider interessiert sie das nicht besonders. Der Abschlag für Wasser ist ja eigentlich in den Betriebskosten, die wir an die Vermieter überweisen, enthalten und das ist auch so in dem Vertrag geregelt. Dennoch liegt jeden Monat für uns eine Rechnung für das Wasser im Briefkasten, die wir auch zahlen müssen. Als mein Mitbewohner meine Vermieterin darauf ansprach, kamen immer neue Ausreden. Erst war ihr Hund gestorben und sie hatte keinen Nerv, sich um die Nebenkosten zu kümmern. Danach ist sie mal eben für eine mehrmonatige Reise durch Südamerika abgehauen.

Jetzt, wo wir sie zu fassen bekommen haben, hieß es: "Ach, die Steuern auf das Haus haben sich ohnehin vor Kurzem geändert, da macht es doch keinen Sinn, einen neuen Mietvertrag aufzusetzen. Die Kosten, die ihr für das Wasser habt, würden dann durch die gehobenen Steuern wieder ausgeglichen."

Würdet ihr euch das bieten lassen? Ist das ein Grund auszuziehen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 25.05.2015, 22:54, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Da habt ihr aber wirklich Pech mit eurer Vermieterin. Leider passieren solche Dinge oft, wenn Eigentümer ihre Wohnungen selbst verwalten. Die Mängel habt ihr hoffentlich schriftlich im Übergabeprotokoll festgehalten, sonst kommt spätestens wenn ihr auszieht nämlich bei so einer Vermieterin noch ordentlich Stress auf euch zu.

Bezüglich des Wassers würde ich euch raten, setzt euch noch einmal mit dem entsprechenden Versorger in Verbindung und fragt dort noch einmal nach, warum ihr das selbst bezahlen müsst. Wenn das in euren Mietnebenkosten enthalten ist, dann müsst ihr das nicht zahlen. Vielleicht zahlt aber auch eure Vermieterin nicht und deswegen hat sich der Versorger an euch gewandt. Das sich die Steuern auf das Haus geändert haben würde ich auch nicht als Ausrede gelten lassen, denn die wird sie bei der Nebenkostenabrechnung vermutlich sowieso auf euch umlegen.

Ich würde dir dringend raten, setzt euch mit dem Mieterschutzbund in Verbindung. Da läuft einiges schief und ihr habt es meiner Meinung nach lange genug selbst probiert. Das kostet zwar ein paar Euro im Jahr, aber wenn man so einen Vermieter hat, dann sind die es wert. Ich kann mir nämlich jetzt schon vorstellen, wie falsch eure Nebenkostenabrechnung sein wird und wenn ihr ihr das Geld nicht in den Rachen werfen wollt, dann solltet ihr euch schnell professionelle Hilfe suchen.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^